February 1, 2025

Der Anfang der Geburtswehen, Teil 1 – Verführer, Kriege und Katastrophen

Series:
Passage: Lukas 21:8-11

Automatisch generiertes Transkript

Möge der Name unseres Herrn, möge der Name Jesu Christi verherrlicht werden. Schlagen wir Lukas-Evangelium Kapitel 21 auf und lasst uns die Verse 5 bis 28 gemeinsam lesen. Lukas-Evangelium Kapitel 21, die Verse 5 bis 28.

„Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Diese Dinge, die ihr seht, Tage werden kommen, in denen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird. Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dies sein und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll? Er aber sprach: Seht zu, dass ihr nicht verführt werdet, denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin’s, und die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach. Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht, denn dies muss vorher geschehen; aber das Ende ist nicht so gleich da. Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; und es werden große Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen. Auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben. Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. Setzt es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt, denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht widerstehen oder widersprechen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige von euch töten; und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Und nicht ein Haar von eurem Haupt wird verloren gehen. Gewinnt eure Seelen durch euer Ausharren. Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe gekommen ist. Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, und die, die in seiner Mitte sind, daraus fortgehen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen. Denn dies sind Tage der Rache, dass alles erfüllt wird, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird auf der Erde sein und Zorn gegen dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen. Und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden. Und es werden Zeichen an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer, brausendem und wogendem Meer. Während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“

Vergangene Woche ist ein sehr guter Freund von uns, von unserer Familie und auch ein Mentor von uns in Sachen der Bibel und des Bibelstudiums verstorben. Und gestern waren wir auf seiner Beerdigung, auf seiner Trauerfeier. Sein Name war Alois Wagner. Wir haben sehr viel Zeit mit ihm verbracht, die Bibel zu studieren. Eine Zeit lang war es regelmäßig alle zwei Wochen, dass wir uns mit ihm getroffen haben. Davor bereits, als William und Jenny im Jugendalter waren, hat er sie durch Jugendstunden und Bibelstudium geprägt. Und gestern, als man sich an ihn erinnert hat, sind mir zwei Dinge in den Kopf gekommen. Und die zwei Dinge und zwei Wahrheiten, die er mir groß gemacht hat in der Zeit, die ich mit ihm verbracht habe: Er hat mir die Gnade Gottes groß gemacht auf eine Weise, wie es kaum sonst jemand getan hat. Und nicht nur das, wenn er über die Ewigkeit gesprochen hat, wenn er über diesen Tag gesprochen hat, wie wir es eben im Lied gesungen haben, an dem Tag, wo wir vor dem Herrn stehen, ohne Sünde und rein in seiner Gegenwart. Er hatte ein Strahlen im Gesicht, wie ich es fast bei sonst keinem gesehen habe. Ich wünschte, ich hätte dieses Strahlen, wenn ich von der Ewigkeit rede und wenn ich vom Leben nach dem Tod rede, wenn ich davon rede, in der Gegenwart Gottes zu sein, in der Gegenwart des Herrn.

Er war jemand, mit dem ich mit vielen Fragen hingegangen bin. Fragen über die Schrift, Fragen über alle möglichen Lehren. Und auch die Endzeitlehre war eine der Fragen, die ich ihm, glaube ich, damals, jetzt wieder angefangen habe, eine der ersten Fragen, die ich ihm gestellt habe. Ich kann mich noch erinnern, wie er mir viel erklärt hat, was die Endzeitlehre anging, auch zugegeben hat: Auch er hat gesehen, dass es dort viele Meinungen unter Gläubigen gibt, guten und wahrhaftigen und treuen Gläubigen. Aber er hat mir seine Überzeugung aus der Schrift heraus gezeigt, die auch meine Überzeugung war und auch heute noch ist. Und wenn er davon gesprochen hat, war ein Staunen in seinem Gesicht, war ein Sehnen nach der Ewigkeit und nach dem Kommen, nach der Rückkehr Jesu Christi in seinem Gesicht. Das ich hoffe, dass wenn wir in dieser Predigtreihe durch diesen Text hindurchgehen, dass uns das auch vermittelt werden möge durch diesen Text.

Bei aller Schwierigkeit oder Kompliziertheit des Textes, bei allen vielleicht Begrifflichkeiten, die einem komisch oder etwas ungewohnt vorkommen, lasst uns nicht das Große und Ganze aus dem Auge verlieren. Der Herr Jesus Christus wird wiederkommen und wir sollten uns alle danach sehnen, dass er wiederkommt. Wir haben gerade gesungen: „Komme Herr, komme bald.“ Möge das doch unser Sehnen sein, möge das doch unser Herzenswunsch sein, dass der Herr Jesus Christus wiederkommt, wie auch immer er es tun möge. Das ist das Wichtigste, wenn es um die Endzeit geht und das, worauf sich alle wahrhaftigen Gläubigen einigen können.

Bei all dem heißt es nicht, dass es vollständig oder komplett egal ist, was die Bibel noch über die Endzeit sagt, denn es sind uns so viele Stellen, so viele Kapitel gewidmet und sogar die größte Rede, oder die längste Rede Jesu. Im Matthäus-Evangelium haben wir einmal die Bergpredigt, die sehr lang ist, aber dann haben wir in Matthäus 24/25, im Lukas 21 und in Markus 13 die Reden Jesu zur Endzeit. Und wir möchten sie studieren, wir möchten sie verstehen und die vergangenen Wochen haben wir damit begonnen. Wir haben gesagt, bevor wir die Antwort von Jesus richtig verstehen können, müssen wir die Frage der Jünger richtig verstehen. In Lukas 21, Vers 7, stellen sie die Frage: „Lehrer, wann wird denn dies sein und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll?“ Dieses „dies“, was hier im Vers erwähnt wird, „wann wird dies sein, was ist das Zeichen, wann dies geschehen wird?“, wir haben gesagt, es sind zwei Fragen, die sie stellen, beziehungsweise drei, wenn wir die anderen Stellen auch mit dazu nehmen. Wann und was ist das Zeichen? Wann wird dies sein, was ist das Zeichen dafür?

Und wir haben gesehen, um die Frage der Jünger richtig zu verstehen, müssen wir die Vorstellung der Juden zur damaligen Zeit erkennen, was sie denn über das Kommen des Messias und das Ende der Zeit gedacht haben. Wir haben einige Punkte festgehalten, was sie aus dem Alten Testament herausgewonnen haben und auch an der Literatur der Juden aus den Jahrhunderten vor, zwischen dem Alten und Neuen Testament, zu der Zeit auch von Jesus, konnten wir erkennen, was die Juden über den Messias, das Kommen des Messias und die darauffolgende Zeit geglaubt haben. Wir haben gesehen, sie haben geglaubt, dass der Messias, bevor er kommt, wird es eine Zeit der Drangsal geben. In dieser Drangsal, vor dem Messias, wird Elia kommen, dann wird der Messias kommen und alle Nationen werden sich gegen den Messias und Jerusalem versammeln. Aber in dieser Stunde der Not würde der Messias das Blatt wenden und Jerusalem von den Nationen befreien und alle feindlichen Nationen vernichten. Er würde Jerusalem wiederherstellen, alle zerstreuten Juden würden wieder versammelt werden nach Israel und der Messias richtet ein Königreich auf der Erde auf mit Jerusalem als Zentrum. Die ganze Erde wird erneuert und wiederhergestellt, die Toten werden auferstehen und es wird ein letztes Gericht geben.

Wir haben gesehen, wenn die Jünger also nach dem Wann dies fragen, natürlich im unmittelbaren Zusammenhang ist die Zerstörung des Tempels, aber die Zerstörung des Tempels ordnen die Jünger dann in diese ganze endzeitliche Vorstellung ein und denken sich: Der Tempel wird zerstört, aber daraufhin unmittelbar wird Wiederherstellung passieren, Jesus als Messias endlich auftreten und die Juden befreien und sie retten und sein Reich aufrichten. Für sie gab es keinen Abstand zwischen dem, gab es überhaupt keine zwei Kommen von Jesus, ein erstes und ein zweites. Für sie gab es keinen Abstand zwischen dem ersten und zweiten Kommen Jesu. Für sie waren all diese Ereignisse eine Abfolge ohne besonderen, ohne bedeutenden Abstand, sodass die Jünger sogar nach der Auferstehung Jesu fragen: „Okay, jetzt haben wir all das durch mit dem Tod und der Auferstehung, jetzt doch, jetzt kannst du doch, oder wann wirst du jetzt das Reich für Israel wiederherstellen?“ Auch dann hatten sie noch nicht verstanden, dass Jesus nun in den Himmel auffahren wird und für eine lange Zeit nicht wiederkommen wird.

Es war wichtig, das zu verstehen, damit wir die Antwort von Jesus zu verstehen, denn wenn Jesus jetzt antwortet, sagt er ihnen nicht einfach nur: „Hier und da wird der Tempel zerstört werden.“ Nein, mit dieser Tempelzerstörung will er ihre ganze endzeitliche Vorstellung korrigieren beziehungsweise alles mal richtig einordnen. Sehr viel, was von dem sie ihn kannten, war richtig, aber er möchte mit seiner Antwort allem etwas mehr Klarheit und Einordnung geben.

Da haben wir letztes Mal aufgehört und ich bitte euch auch im Rahmen dieser Reihe, teile ich immer wieder diese Zettel aus, doch die alle Zettel mitzunehmen, weil vergangener Woche sind wir ja zum Beispiel nicht fertig geworden und wir möchten quasi dort anknüpfen, wo wir vergangener Woche aufgehört haben und dafür braucht ihr den Zettel, den ich vergangener Woche ausgeteilt habe. Wir möchten heute nämlich erstmal beginnen, dass wir uns einen Überblick über die Hauptauffassungen verschaffen. Dieser Überblick, wie gesagt, es wird etwas technisch, was die Begrifflichkeiten angeht. Viele Dinge kommen euch vielleicht neu oder unbekannt vor, es wirkt etwas überwältigend, aber es ist mir wichtig, dass wir uns diesen Überblick verschaffen, damit wir wissen, was es unter der orthodoxen Christenheit, damit meine ich quasi wahrhaftige Gläubige, für Vorstellungen gibt, auch Geschwister im Herrn, die wir lieben und denen wir dienen können und sollen, aber trotzdem, was diese Sachen angeht und was diesen Abständen angeht, unterschiedliche Meinungen haben. Auch in einer Zeit, wo wir über das Internet und über YouTube alle mögliche Lehren und Meinungen hören können, ist es mir wichtig, dass wir einen Überblick davon haben, dass wir zumindest diese Begrifflichkeiten oder diese Ansichten mal gehört haben und sie richtig einordnen können. Es gibt Grenzen, die teilweise in diesen Meinungen natürlich überschritten werden, die nicht mehr sozusagen orthodox sind, die wir nicht mehr so als gesunden Glauben noch annehmen können.


 

Überblick über die Antwort Jesu

 

Bevor wir diese Hauptauffassungen anschauen, nochmal kurz der Überblick über die Antwort Jesu ist auch auf eurem Zettel drauf. Wie Verse 8 bis 19 im Lukas-Evangelium nenne ich „Der Anfang der Geburtswehen“, das ist ein Begriff, der in Lukas selbst nicht vorkommt, aber in Markus und Matthäus vorkommt. „Der Anfang der Geburtswehen“, in den Versen 8 bis 11 etwas Details, „Verführer, Kriege und Katastrophen“, Verse 12 bis 19 „Verfolgung um Jesu Willen“. Dann haben wir in den Versen 20 bis 24 die Verwüstung „Jerusalems“ und in den Versen 25 bis 28 des Kommens des Menschensohnes und Verse 29 bis 36 „Die Warnung zur Wachsamkeit“. Das sind also die Dinge, über die Jesus redet, ein Überblick darüber.


 

Hauptauffassungen der Endzeit

 

Und wie werden diese eingeordnet? Wahrgläubige und treue Lehrer der Schrift haben unterschiedliche Auffassungen. Ganz grob lassen sich diese Auffassungen in zwei Lager oder in zwei Meinungen einordnen. Die eine Auffassung nennt sich Präterismus, die andere Futurismus.

  • Präterismus kommt aus dem Lateinischen „vorbei“ oder „vorüber“. Wir kennen das aus der ersten Vergangenheit im Deutschen, die erste Vergangenheitsform nennt sich ja Präteritum. Da haben wir auch dieses „Präter-“ drinnen. Es ist Vergangenheit.
  • Futurismus. Das können wir uns auch ganz gut merken, glaube ich, „Futur“, die Zukunft, die zukünftige Zeit.

Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Hauptauffassungen?

Der Präterismus hat die Auffassung, dass der gesamte beziehungsweise der große Teil der Ölbergrede Jesu, die wir gerade uns anschauen, bereits im ersten Jahrhundert nach Christus erfüllt worden ist. Deswegen Vergangenheit. Sie sagen also, die Präteristen oder der Präterismus, dass alles beziehungsweise fast alles von dem, was wir hier in Lukas lesen, was wir in Matthäus 24 lesen und in Markus 13 lesen, bereits vergangen ist im ersten Jahrhundert nach Christus, insbesondere 70 nach Christus bei der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Tempels. Also erstmal ganz einfach gedacht, wir haben Präterismus, Vergangenheit, die glauben, dass alles, was hier beschrieben wird, Matthäus 24 und auch in Markus 13 die Ölbergrede und dazu kommt auch noch ja, große Teile der Offenbarung, das Buch der Offenbarung, sich bereits 70 nach Christus erfüllt haben. Vergangen.

Futurismus oder Futuristen lehren, dass sich die Ölbergrede entweder vollständig in der Zukunft erfüllen wird oder teilweise ab der Himmelfahrt Jesu fortlaufend erfüllen wird, wobei der Höhepunkt der Erfüllung in der Zukunft liegt, in der Drangsal beziehungsweise Großen Drangsal liegt. Begrifflichkeiten, Große Drangsal auch, die wir aus Matthäus 24, Markus 13 und so weiter erhalten, die in unserer Zukunft liegen, die in Daniel und Offenbarung in Kapitel 4 bis 22 beschrieben werden. Also ohne es unnötig kompliziert zu machen, Präterismus: Vergangenheit, sie glauben, dass das alles bereits vergangen ist, nämlich erstes Jahrhundert, insbesondere 70 nach Christus. Futurismus: Sie sagen, dass erfüllt sich entweder alles ganz in der Zukunft beziehungsweise es erfüllt sich, seitdem Jesus es gesagt hat, fortlaufend in der Zukunft mit einem Höhepunkt, der in der Zukunft liegt, der in der Großen Drangsal liegt, dass sich mit Daniel, wie Kapitel 9 und Kapitel 11, aber Offenbarung, der Großteil von Kapitel 4 bis 22, was dort beschrieben wird.

Ihr habt dann in eurem Zettel eine kleine Tabelle, die quasi diesen Überblick über die Antwort Jesu, das, was ich euch gerade vorgelesen habe, in dieser verschiedenen Teile, Ansichten, einteilt. Wir haben ja gesagt, der Anfang der Geburtswehen, Verse 8 bis 19, so habe ich es ja gegliedert. Das, was Jesus hier beschreibt über Verwüstungen, Kriege, Verführungen und all das, sind vergangen, insbesondere natürlich 70 nach Christus. Verwüstung Jerusalems, in den Versen 20 bis 21, die beschrieben wird, auch 70 nach Christus vergangen, die Präteristen sehen das als vergangen. Und das Kommen des Menschensohnes, und da gibt es eben einen Unterschied zwischen vollem Präterismus oder Hyperpräterismus und partiellem Präterismus. Das Kommen des Menschensohnes: Der volle Präterismus sagt, ist auch schon 70 nach Christus geschehen, der partielle Präterismus sagt, dass dieser teilweise vergangen ist, aber teilweise noch zukünftig liegt.

Wieso ist diese Unterscheidung wichtig? Ich habe vorhin von Grenzen geredet, die überschritten werden, dass, wenn diese Grenzen überschritten werden, wir nicht mehr von gesunder Lehre, von gesundem Glauben reden. Voller oder Hyperpräterismus ist kein gesunder Glaube mehr. Wenn Menschen glauben, dass Jesu zweites Kommen bereits vergangen ist, Jesus nicht mehr wiederkommt, dann ist das kein gesunder Glaube mehr. Wir lesen davon zum Beispiel in 2. Timotheus 2, Vers 16 bis 19, dort spricht Paulus von Menschen, die bereits sagen, dass die Auferstehung bereits geschehen ist. Er benennt diese, dass sie wie Krebs sind, die sich um sich fressen, und das sind ganz klar keine Geschwister im Herrn mehr, Leute, die das glauben. Wenn Jesus nämlich überhaupt nicht mehr wiederkommt, dann gibt es keine Hoffnung mehr auf unsere Auferstehung, dann gibt es keine Hoffnung mehr auf das Wiederkommen Jesu, und nur eine ganz geringe Menschen, geringe Leute von Präteristen glauben das, aber es gibt sie, und ich möchte das nur kurz klarstellen, dass diese nicht, dass das eine Irrlehre ist, die nicht mehr zum gesunden Glauben gehört. Leute, die das glauben, sind keine Geschwister im Herrn. Partielle Teilpräteristen sozusagen sind aber schon Geschwister im Herrn. Sie deuten, dass Kommen Jesu so aus, dass Jesus 70 nach Christus zwar kam, aber nur in Form des Gerichts kam. Er kam als Richter über Jerusalem durch die, in Form der Römer, die 70 nach Christus Jerusalem erobert haben und den Tempel zerstört haben, aber das echte Kommen Jesu liegt noch in der Zukunft. Sie glauben also noch ein bevorstehendes zweites Kommen von Jesus, sie glauben aber 70 nach Christus ist er bereits in Form des Gerichts gekommen. So viel zum Präterismus.

Futurismus, da gibt es auch zwei Ansichten, quasi ganz simpel gesagt. Hier ist der historische, klassische, dann kommt da noch ein Begriff Prämillennialismus dazu, sagt, glaubt, dass einfach alles in der Zukunft liegt. Alles gehört in die Große Drangsal, alles gehört in diese Zeit, in diese letzte Woche, die Daniel Kapitel 9 beschreibt, die in Offenbarung in diesen Kapiteln, ab Vers 4, Kapitel 4 beschrieben werden, dass einfach alles in der Zukunft liegt. Dann gibt es aber sozusagen einen progressiven Prämillennialismus oder auch Dispensationalismus, der sagt, diese Worte Jesu, die erfüllen sich heute beziehungsweise seit Jesus das beschrieben hat, seit der Himmelfahrt Jesu, fortlaufend heute, aber der Höhepunkt liegt in der Zukunft. Die Verwüstung Jerusalems, da gibt es sogar unter Futuristen eine, die Verwüstung Jerusalems, die Futuristen sagen normalerweise, es liegt alles auch in der Zukunft, das sind die Dinge, die wir letzte Woche zum Beispiel in Sacharja 14 gelesen haben, wo Jerusalem fast übernommen wird, aber dann in der letzten Sekunde eine Rettung stattfindet. Wenn es aber konkret um Lukas geht, gibt es auch Futuristen, die sagen, nur Lukas 21, 20 bis 24 redet über 70 nach Christus. Sie sagen, die selben Parallelstellen in Matthäus und Markus reden über die Zukunft, aber Lukas hat einige Unterschiede zwischen Matthäus und Markus, deswegen ist der Abschnitt im Lukas-Evangelium über 70 nach Christus, werden die Parallelstellen in Matthäus und Markus über die Zukunft gehen. Und dann das Kommen des Menschensohnes ist natürlich auch, dass das noch in der Zukunft liegt. Wie gesagt, viele Begrifflichkeiten, vielleicht etwas überwältigend, aber es geht nur darum, dass wir diesen Überblick haben. Und dann, wenn wir jetzt durch die Abschnitte gehen, dann werden wir auch lernen, was der Text uns sagt und natürlich auch lernen, was wir als Gemeinde lernen und als Leiterschaft, als Älteste und als Leiterschaft glauben. Und wieso wir das glauben, beziehungsweise wieso wir die anderen Ansichten nicht vertreten. Aber vorab kann ich euch schon mal sagen, sozusagen ein Spoiler, wir gehören quasi als Gemeinde, was unsere Lehre angeht auf diese ganz rechte Spalte, quasi progressiver Futurismus. Aber wieso, weshalb, das werden wir jetzt im Laufe der Predigtreihe sehen, wenn wir durch diese Texte gehen.

Der Vollständigkeit halber, eng verbunden mit, also jetzt haben wir zwei Unterschiede geschaut, Präterismus, Futurismus, Vergangenheit, Zukunft. Eng verbunden mit diesen beiden Sichtweisen sind auch drei Perspektiven über die Endzeit. Und der Dreh- und Angelpunkt der Unterschiede zwischen diesen drei Perspektiven ist das tausendjährige Reich, genannt Millennium, aus Offenbarung 20, 1 bis 6. Im Buch der Offenbarung, in Kapitel 20, wird ein Reich beschrieben, eine Herrschaft von Jesus beschrieben, die tausend Jahre anhält. Und es gibt unterschiedliche Meinungen unter den Gläubigen, insgesamt drei unterschiedliche Meinungen, Hauptauffassungen, was es mit der Herrschaft Jesu und der Bindung Satans zu dieser Zeit zu tun hat. Auch hier der Überblick:

  • Postmillennialismus (Post bedeutet nach, also nachher, und Millennium wiederum, das tausendjährige Reich aus Offenbarung 20, also nach dem Millennium). Partielle Präteristen vertreten oft, dass sich das Reich Gottes durch zunehmende Bekehrung und Einfluss in der Welt ausbreitet und die Welt dominieren wird. Die Gemeinde richtet im Laufe der Geschichte das Reich auf Erden auf, welches im Zweiten Kommen Jesu nach dem Millennium mündet. Postmillennialisten glauben also, diese ganzen Gerichte und die ganzen Gerichte hier in der Endzeitrede, Matthäus 24, Lukas 21, Offenbarung Kapitel 6 und folgende, dass diese bereits in der Vergangenheit erfüllt worden sind. Nun ist die Zeit, das Millennium quasi, das quasi nicht wortwörtlich tausend Jahre sind, sondern die Zeit beschreibt, in der die Gemeinde durch Evangelisation und durch Einfluss in der Welt sich ausbreiten wird. Und wir Christen werden quasi die Welt und Institutionen dieser Welt und Regierungsämter einnehmen und dominieren, sodass die ganze Welt mehr oder weniger christlich wird. Und dieses, dieser Einfluss und dieses Aufrichten, also die Gemeinde ist es, die das Reich Jesu auf Erden aufrichtet, und das endet alles, das mündet alles im Zweiten Kommen Jesu. Also Jesus kommt nach dem Millennium, deswegen Postmillennialismus, Jesus kommt nachdem die Gemeinde das Reich auf Erden aufgerichtet hat. Eine Möglichkeit.
  • Amillennialismus (A ist die Verneinung und dann Millennium wieder das Tausendjährige Reich). Das heißt, sie verneinen sozusagen das Tausendjährige Reich in dem Sinne, dass sie nicht glauben, dass es ein wortwörtliches Reich Jesu hier auf Erden gibt und das dauert auch nicht tausend Jahre, sondern sie glauben, dass das Tausendjährige Reich symbolisch die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Kommen Jesu beschreibt. Da Jesus durch die Gemeinde regiert und der Satan in dem Sinne gebunden ist, dass das Evangelium nach dem Sieg Jesu am Kreuz verkündet werden kann. Sie glauben also, das Tausendjährige Reich ist jetzt gerade, es beschreibt die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Kommen Jesu und Jesus regiert in den Herzen der Gläubigen und wir regieren und der Satan ist in dem Sinne gebunden, dass das Evangelium frei verkündet werden kann. Und das beschreibt viele dieser Amillennialisten und Postmillennialisten sind oft auch Präteristen beziehungsweise die sagen, entweder es ist alles vergangen oder alles was in Offenbarung und in dieser Endzeitrede gesagt wird, das ist alles so symbolisch, es beschreibt einfach nur den Lauf der Welt, ohne ein bestimmtes Ereignis, ohne eine bestimmte Abfolge, sondern es ist einfach nur der Lauf der Welt und Jesus wird irgendwann dann zurückkommen.
  • Prämillennialismus (Prä bedeutet vorher). Vertreter dieser Sichtweise glauben, dass Jesus vor dem tausendjährigen Reich wiederkommen wird. Also Post- und Amillennialisten glauben gewissermaßen, dass Jesus nach dem tausendjährigen Reich wiederkommt, entweder nach dieser Zeit zwischen seinem Kommen oder nachdem die Gemeinde hier auf Erden das Reich aufgerichtet hat. Wir glauben, dass Jesus vor dem tausendjährigen Reich kommen wird, dass er es ist, der das tausendjährige Reich aufrichten wird und dann eben für tausend Jahre, wortwörtlich tausend Jahre, natürlich gibt es auch Prämillennialisten, die glauben, dass es einfach nicht eine unbestimmte Zeit ist, aber wir glauben, dass es wortwörtlich tausend Jahre auf der Erde regieren wird. Wir glauben, dass die bestimmten prophetischen Stellen, zum Beispiel aus Daniel, Sacharja, die Ölbergrede, große Teile von Offenbarung, Kapitel 4 bis 22, noch in der Zukunft liegen. Wir glauben aber auch gerade hier, dass sich Teile der Ölbergrede so, dass sie sich in der Geschichte bereits anfangend zu erfüllen, der Höhepunkt aber noch in der Zukunft liegt.

Also, ich weiß, viele Begrifflichkeiten, aber zusammenfassend, zwei Perspektiven: Präterismus, vergangen, 70 nach Christus erfüllt. Futurismus, Zukunft beziehungsweise heute bis Zukunft wird sich noch erfüllen. Drei, Postmillennialismus, die Gemeinde richtet das Reich auf Erden auf und dann kommt Jesus wieder. Amillennialismus, es gibt kein Reich auf Erden, das beschreibt einfach nur die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen Jesu. Prämillennialismus, Jesus kommt wieder, er wird das Reich aufrichten und dann tausend Jahre regieren. Und wie gesagt, das soll keine vollständige Darlegung von allen Argumenten pro und kontra jeder Sicht sein, sondern sollen einen Überblick geben. Und anhand der Rede, die Jesus hier in Lukas 21 gibt, möchten wir herausfinden, wieso wir das glauben, was wir glauben und wieso wir es glauben. Nach diesem Überblick kommen wir zurück zum Lukas 21 und kommen wir zu der Frage wieder, wann wird dies geschehen und was ist das Zeichen.

Jesus beantwortet diese Frage in umgekehrter Reihenfolge. Er sagt nicht, er fängt nicht mit Wann an, sondern er fängt an mit was ist das Zeichen, beziehungsweise was sind die Zeichen? Und bevor wir in dieses Detail gehen, sehen wir, dass Jesus eine Sache gerade am Anfang auch wieder zu betonen scheint. Jesu Antwort beginnt in Vers 8 und in Vers 8 redet er von Verführern, die sagen: „Ich bin’s“ und „die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach.“ Also er warnt also vor Verführern, die sagen, dass es jetzt schon so weit ist. Diesen soll man aber nicht nachfolgen. Dann sagt er in Vers 9: „Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht, denn dies muss vorher geschehen, aber das Ende ist noch, ist nicht zugleich da.“ Also er betont hier, dass das Ende nicht so gleich da ist. Und dann in Vers 12, wenn er anfängt, geht er nicht nach.

Wie passt das in die Vorstellung der Jünger? Wie gesagt, die Jünger glauben, dass alles, was die Endzeit betrifft, sogar alles, was Jesus hier beschreiben möge, ohne Abstand aufeinander abfolgt. Eins nach dem anderen, ohne Abstand. Jesus betont hier aber mehrfach: „Wenn jemand kommt und sagt, es ist schon so weit, glaubt ihm nicht. Wenn ihr das und das hört, erschreckt nicht, es muss zwar geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Vor all dem aber, was ihr euch vorstellt, was hintereinander passieren wird. Also was Jesus zu betonen scheint, ist einerseits in dieser Frage, er möchte den Jüngern klarmachen, dass es Abstände gibt. Dass es Dinge gibt, die wie das Ende aussehen, aber es noch nicht sind. Dass Leute kommen werden und sie verführen wollen, dass die Zeit schon gekommen ist, sie sollen ihnen nicht nachfolgen. Jesus spricht hier also von Ereignissen, macht aber bei diesen Ereignissen den Jüngern auch klar: Die sind wie das Ende, aber es ist noch nicht das Ende. Es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Es werden sogar Leute kommen und sagen: „Seht hin, ich bin der Christus, es ist die Zeit, es ist gekommen“, glaubt ihnen nicht. Und vor all dem, vor all diesem, was ihr denkt, das öffentliche Auftreten des Messias, das Aufrichten des Reiches, vor all dem kommt noch Verfolgung.

Was Jesus hier macht, ist, er macht ihnen eigentlich deutlich, dass es Ereignisse und Zeichen geben wird, die wie das Ende ausschauen, aber es noch nicht sind. Und das macht er in den anderen Textstellen, in Matthäus und in Markus, durch die Begrifflichkeit der Anfang der Geburtswehen. Wir sehen diese Begrifflichkeit in Matthäus auch in Kapitel 24, aber auch in Kapitel Markus 13, in Matthäus Kapitel 24, Vers 8 lesen wir davon. Und Markus 13, Vers 8, dort sagt Jesus in Markus 13, Vers 8: „Es wird sich Nationen gegen Nationen, Königreich gegen Königreich erheben. Es werden Erdbeben sein in verschiedenen Orten, es werden Hungersnöte sein. Dies ist der Anfang der Wehen.“ Der Anfang der Wehen. Und wie gesagt, da habe ich diese Begrifflichkeit, die Überschrift für diesen Abschnitt 8 bis 19, „der Anfang der Geburtswehen“.

Was vermittelt Jesus durch den Vergleich „der Anfang der Geburtswehen“? Dieser Vergleich vermittelt uns, was die Dinge, die Jesus hier beschreibt, kennzeichnet. Die Mütter in diesem Raum wissen es, Geburtswehen können, oder Wehen allgemein, können sehr früh bereits auftauchen. Es gibt sogenannte Braxton-Hicks-Wehen, die nennt man im Deutschen auch Übungswehen, können teilweise ab dem zweiten Trimester schon beginnen. Diese frühen Wehen, genannt Übungswehen, sind leichter, die sind kürzer und unregelmäßig. Sie sind wie ein kleiner Vorgeschmack auf die Wehen, die am Ende wirklich auf einen warten. Die echten Geburtswehen beginnen auch leicht und mit Abständen. Aber die Wehen werden immer häufiger, es wird immer schwerer, es wird immer schmerzvoll, bis zu einem Höhepunkt, bis zur Geburt. Da ist dieser letzte Wehe, der letzte Schrei der Mutter, da ist der Höhepunkt, der Schmerz und der Schwierigkeit. Aber dieser letzte Wehe, der letzte Schrei der Mutter mündet in großer Freude. Auf diesen letzten Schrei der Mutter folgt der erste Schrei des Kindes. So sind Wehen. Sie beginnen schwach mit vielen großen Abständen, sie werden aber zum Höhepunkt immer intensiver, immer häufiger und dann ist der Höhepunkt. Zwischen diesen Wehen am Anfang gibt es Phasen der Ruhe, aber es ist manchmal so, als wäre es noch gar nicht so weit. Aber und sie enden, die Schmerzen der Wehen gehen auf diesen einen Höhepunkt zu, die in einem wunderschönen Ausgang enden. Und wenn wir dieses Bild der Wehen hernehmen, was Jesus hier benutzt und dann erkennen, dass Jesus immer wieder betont: „Wenn jemand kommt und sagt, es ist schon so weit, dann folgt ihm nicht. Wenn ihr das und das hört, erschreckt nicht, es muss zwar geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Vor allem aber, was ihr euch vorstellt, das passieren wird vor diesen großen Ereignissen, muss noch das und das passieren.“ Dann sehen wir, dass Jesus hier Merkmale und Zeichen der Zeit gibt. Und wie Geburtswehen werden diese Zeichen mit der Zeit stärker, sie werden intensiver bis ein Höhepunkt erreicht wird. Und nach diesem Höhepunkt, dieser Höhepunkt mündet in einem freudigen Ausgang und in der Erlösung. So kommt auch unsere Vorstellung von diesem Ablauf. Das, was Jesus hier beschreibt, erfüllt sich durch die Zeit wie Wehen. Teilweise diese Übungswehen, die sich heute bereits, die sich damals und bis heute bereits erfüllen, aber die wahren Wehen. Das ist der Anfang der Geburtswehen, aber das Ende der Geburtswehen, der Höhepunkt dieser Wehen liegt noch in der Zukunft, in der sogenannten Großen Drangsal. Aber dieser Höhepunkt des Schmerzes mündet im freudigen Ausgang, wenn der Herr Jesus wiederkommt.

Und so möchten wir uns jetzt, wenn wir in das Detail des Textes kommen und uns anschauen, welche Zeichen Jesus hier nennt, wie wir den Anfang der Wehen, diese Übungswehen, wenn wir sie so nennen wollen, in unserer Zeit und in der Zeit seit Christi Himmelfahrt sehen können, bis heute, dann aber auch sehen, wo sich der Höhepunkt dieser Wehen befindet.


 

Die Zeichen Jesu: Der Anfang der Wehen

 

Beginnen wir in Vers 8 bei den Verführern.

1. Verführer (Lukas 21, Vers 8; Matthäus 24, Vers 5; Markus 13, Vers 5-6)

Er aber sprach: „Seht zu, dass ihr nicht verführt werdet, denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin’s, und die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach.“ Das erste Zeichen, wie gesagt, er beantwortet jetzt die Frage, was sind die Zeichen? Und das erste Zeichen, dass Jesus beschreibt, sind Verführungen durch falsche Christusse, Irrlehrer, falsche Messias. Und zwei Dinge machen sie aus: Sie kommen und behaupten, sie seien Jesus beziehungsweise nicht unbedingt Jesus, den christlichen Jesus, den wir uns vorstellen, sondern natürlich, wenn Jesus sagt, „Ich bin’s“, sie behaupten, der Messias zu sein, der Christus zu sein. Zweitens, sie behaupten, dass die Zeit nahe gekommen ist. Sie behaupten also, dass das Ende, dass die Jünger sich vorstellen, das Ende, dass die Jünger sich vorstellen, das Gericht, aber gleichzeitig auch die Aufrichtung des Reiches bevorstehen. In anderen Worten, sie werden falsche Vorhersagen treffen. Sie werden sagen, es ist schon soweit, ja, das Reich wird jetzt aufgerichtet werden oder Jerusalem wird aufgerichtet werden, aber es wird nicht geschehen. Jesus fragt, also die Jünger fragen also, wann und was ist das Zeichen? Jesu erste Antwort geht um die Zeichen und das erste Zeichen ist, es werden Verführer kommen. Seht zu, dass sie nicht verführt werden.

Wenn wir in die Geschichte schauen, können wir durch die Geschichte hindurch sehen, dass viele Menschen aufgetreten sind, die behaupteten, der Messias beziehungsweise Christus zu sein. Man kann Listen finden, die in den letzten 2000 Jahren über 50, ich habe sogar eine Liste mit 64 Beispielen gesehen, von falschen Christus, von Menschen, die behauptet haben, dass sie der Messias oder der zurückgekehrte Jesus sind. Ich möchte euch nur einige Beispiele aus der Geschichte zeigen:

  • Im zweiten Jahrhundert, circa 100 Jahre nachdem Jesus diese Worte gesprochen hat, trat ein Simon Bar Kochba auf. Ihr habt von den Bar Kochba Aufständen gehört, im zweiten Jahrhundert. Da haben sich die Juden wieder einmal gegen die Römer aufgelehnt und ein Rabbi und auch Simon Bar Kochba selbst, hat Simon Bar Kochba als Messias bezeichnet. Er sei der Messias und man glaubte, er würde das jüdische Volk befreien und das messianische Königreich aufrichten. Genau das, was Jesus gesagt hat: „Ich bin es und die Zeit ist nahe gekommen.“ Aber seine Rebellion scheiterte 135 n. Chr. Jerusalem wurde zerstört und er wurde getötet.
  • Ein anderes Beispiel, einfach nur aus den verschiedenen Punkten der Geschichte, um es herauszuführen, ein David Alroy, oder David Alroy in seinem originalen Namen, Menachem Ben-Suleiman Alruhi aus dem 12. Jahrhundert. Er wird Zauberer von Kurdistan genannt. Sein Vater hat sich selbst als die Wiedergeburt von Elia gesehen und sein Sohn war seiner Meinung nach dann der Messias. Wenn er Elia ist, ist sein Sohn Messias. Er schloss Juden zusammen, um gegen das persische Reich vorzugehen, das über sie geherrscht hat, in Kurdistan. Er rief das unterdrückte Volk Israel dazu auf, ihn als den langersehnten Messias zu betrachten. Er wurde Zauberer genannt, weil er von den Persern gefangen genommen wurde und auf wundersame Weise aus seiner Zelle herausgekommen ist. Er versprach seinen Brüdern, also den Juden, aus der Unterdrückung zur Rückeroberung Jerusalems zu führen, wonach er ihr König sein würde und sie für immer frei sein würden. Er wurde aber, so sagt man, von seinem Stiefvater ermordet und seine Anhänger haben sich zerstreut.
  • Ein weiteres Beispiel in der Geschichte, 17. Jahrhundert, mit Namen Shabtai Tzvi. Er sagte voraus, dass er 1666 als Messias die Herrschaft übernehmen würde und die Juden nach Israel führen würde. Stattdessen wurde er aber vom osmanischen Sultan gefangen genommen und zum Islam gezwungen, er musste konvertieren, zwangskonvertieren. Aber nachdem er zwangskonvertiert ist, ist seine Bewegung auch zerbrochen.
  • Wir haben also Beispiele durch die Geschichte von Menschen, die behauptet haben, Christus zu sein. Diejenigen zu sein, die Israel und die Juden wieder zurückbringen werden ins Land und das Reich aufrichten werden, dass die Zeit gekommen ist. Und Matthäus und Markus sagen ja auch, sie werden viele verführen. All diese Menschen hatten viele Anhänger. Aber sie haben, sie waren es nicht. Sie wurden getötet, ihre Anhängerschaft ist zerstreut worden.
  • Ein etwas aktuelleres Beispiel aus unserem Jahrhundert, 21. Jahrhundert, José Luis de Jesús Miranda. Er behauptete auch, dass er Jesus Christus sei, dass er der zurückgekehrte Jesus sei. Er behauptete später auch, dass er Jesus gleichzeitig der Antichrist ist. Und er machte eine Voraussage auch, dass 2012 alle seine Anhänger unsterblich werden würden. Er hat ein genaues Datum und eine Zeitperiode gegeben. Und ja, 2012 würden er und alle seine Anhänger unsterblich werden. Er selbst starb 2013 an Leberzirrhose.

Wir haben also durch die Geschichte hindurch Beispiele, wie sich die Worte Jesu erfüllen. Über 50, wie gesagt, manche Listen haben 64 Beispiele von Menschen, die behauptet haben, Jesus Christus zu sein. Aber wenn wir wieder an das Bild der Geburtswehen denken, dann haben wir das Bild von etwas, was immer wieder passieren wird, was gegen das Ende hin immer stärker, immer intensiver wird und in einem Höhepunkt endet. Und der Höhepunkt befindet sich auch davon in der Großen Drangsal. Von dem, den wir, von dieser einen Person, die wir Antichrist nennen, diese eine Person, die der größte, die der größte Verführer überhaupt sein wird, sich selbst als Christus und sogar als Gott aufstellen wird, sich selbst als Messias aufstellen wird, sogar die Juden werden ihm glauben, dass er der Messias ist. Er wird einen Vertrag mit ihnen schließen für sieben Jahre, aber in der Mitte dieser sieben Jahre wird er diesen Bund brechen. Und die Juden verfolgen und ein Gräuel der Verwüstung im Tempel von Jerusalem aufstellen.

All das, all davon lesen wir in den Stellen. Wir möchten nur zwei oder drei von diesen Stellen lesen: Daniel Kapitel 9, Vers 27. Wie gesagt, wir haben Geburtswehen, die sich im Laufe der Geschichte bis zu unserer heutigen Zeit immer wieder erfüllen. Aber es wird einen Höhepunkt geben von dem, was Jesus hier spricht, der in der Zukunft liegt. Daniel Kapitel 9, Vers 27, nach Daniels Gebet empfängt er eine sehr spannende und sehr detaillierte Vision und Prophezeiung, was das Volk Israel betreffen wird. Dort ist von 70 Wochen die Rede und sie werden Jahrwochen genannt, weil jede Woche für sieben Jahre steht. Dort wird prophezeit, und zwar auf die Jahre genau, wie Jerusalem nach dem babylonischen Exil wiederhergestellt wird. Und nach 67 und 62 Wochen, nach 69 Wochen, wenn man 69 mal 7 rechnet und seit dem Punkt rechnet, wie, das haben wir mal, glaube ich, in einer Jugendstunde gemacht, ich kann mich erinnern, dass seit dem Zeitpunkt, also das Wort in Vers 25, „Jerusalem wiederherzustellen“, wenn man 69 mal 7 Jahre rechnet und kommt man fast auf die genaue Woche, wo Jesus stirbt. Nämlich nach diesen 67 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden, heißt es in Vers 26. Dann in Vers 27, Mitte Vers 26, wird von einem Volk eines kommenden Fürsten geredet und in Vers 27 wird dieser kommende Fürst näher beschrieben, den wir als Antichristen identifizieren: „Und stark machen wird er einen Bund für die vielen eine Woche lang; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und auf dem Flügel von Gräueln kommt ein Verwüster, bis fest beschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgegossen wird.“ Er wird einen Bund schließen für eine Woche, also für sieben Jahre, zur Hälfte, nach dreieinhalb Jahren, wird er diesen Bund brechen, er wird Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen und ein Gräuel der Verwüstung aufstellen. In Matthäus 24 und Markus 13 lesen wir davon vom Gräuel der Verwüstung. Er wird einen Götzen, und zwar wenn wir jetzt weiterlesen, sich selbst, einen Götzen von ihm selbst am Ende des Tages im Tempel aufstellen und die Menschen dazu bringen, ihn anzubeten.

  1. Thessalonicher Kapitel 2, Verse 3 bis 12, werden nicht alle Verse gelesen, aber nur damit wir genug verstehen. In 2. Thessalonicher Kapitel 2, da gibt es auch wieder Menschen, die sagen: „Jesus ist bereits gekommen oder der Tag ist bereits da gewesen, der Tag des Herrn.“ Paulus warnt, Thessalonicher, „ihr lasst euch nicht verführen“, ähnlich wie Jesus hier sagt. 2. Thessalonicher Kapitel 2, ab Vers 3: „Dass euch doch niemand auf irgendeine Weise verführe. Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei.“ Und jetzt wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit offenbart wird, denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam, nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher zurückhält, aus dem Weg ist. Gott hält diese Zeit und diesen Menschen noch zurück, noch ist das nicht so weit. Vers 8: „Dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten wird durch die Erscheinung seiner Ankunft.“ Gott wird irgendwann dieses Zurückhalten entfernen, loslassen sozusagen, und dann wird er auftreten, der große Verführer, der sich selbst in den Tempel setzen wird und sich Gott nennen wird. Das passt mit Daniel 9, Vers 27, es passt mit Matthäus 24, Markus 13 und auch 2. Thessalonicher hier.

Nur ganz kurz, da wird er namentlich oder mit dieser Bezeichnung erwähnt, 1. Johannes 2, Vers 18: „Kinder, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten. Daher erkennen wir, dass die letzte Stunde ist.“ Da haben wir diese Begrifflichkeit, diese Namen und Antichrist her. Es gibt diesen einen, er wird kommen, aber es gibt quasi viele kleine, man kann schon sagen, „lowercase“ Antichristen, die wie er sind, aber nicht er sind. Wieder, wir haben die Idee von diesen Geburtswehen, Häufigkeit, sie kommen immer wieder, aber es gibt diesen einen Höhepunkt, das ist das Wahre. Und so auch hier, es gibt viele Antichristen, jetzt auch schon und in der Geschichte, wie wir auch gesehen haben, aber es wird diesen einen geben, der den Höhepunkt darstellt. Und wie gesagt, weitere Verse könnt ihr auch lesen, in Offenbarung Kapitel 6, auch 3 und 4, Offenbarung Kapitel 16 und 19, da ist vom falschen Propheten die Rede, da ist vom Antichristen die Rede, da wird er als ein Tier beschrieben, das Menschen verführt, vielleicht nur ganz kurz, Offenbarung Kapitel 16, Vers 13, oder 19, Vers 20, oder alles, 19, Vers 20. Ja, genau, ein paar Stunden, wir können Offenbarung weglassen, aber auf jeden Fall wird er dort auch beschrieben, als Verführer, als jemand, der Menschen dazu bringt, sich ihm anzubeten, als wäre er Gott, als wäre er der Messias. Wir haben also das erste Zeichen Verführer, falsche Christus und den Höhepunkt im Antichristen.

2. Kriege und Empörungen (Lukas 21, Vers 9-10)

Versen 9 bis 10, im Lukas-Evangelium: „Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht, denn dies muss vorher geschehen, aber das Ende ist noch, ist nicht zugleich da. Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich.“ Das zweite Zeichen also, das zweite Zeichen, was diese Geburtswehen ausmacht, den Anfang der Geburtswehen, sind Kriege und Empörungen. Als Jesus diese Worte gesprochen hat, herrschte die sogenannte Pax Romana, der römische Frieden, der mit Kaiser Augustus begann. Es war eine Zeit von innerem Frieden und von Stabilität. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass plötzlich, es gab immer wieder kleinere Unruhen und Aufstände, aber dass dieser Frieden zerbricht, war lange unvorstellbar. Er hielt, je nachdem, wann man das Ende datiert, bis ins dritte Jahrhundert. Aber im Laufe der Zeit brach dieser Frieden.

Und wenn man die menschliche Geschichte sich anschaut, glaube ich, wir brauchen nicht sehr darüber rätseln, oder es ist uns keine Überraschung, die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte des Krieges. Einige Beispiele nur, wenn wir uns die menschliche Geschichte anschauen. Insbesondere schauen wir uns das letzte Jahrhundert an, das zwanzigste Jahrhundert. Im zwanzigsten Jahrhundert sind mehr Menschen gestorben, als wenn man alle 19 Jahrhunderte zusammenaddiert. Einerseits natürlich gab es auch viel mehr Menschen auf der Erde im zwanzigsten Jahrhundert, aber trotzdem die Fortschritte in Technologie und Waffen und die Zwei Weltkriege, der Kalte Krieg, all diese Dinge haben große Menschenopfer gefordert und waren teilweise die größten Kriege, die wir erlebt haben. Im Jahr 2023 wurden weltweit 369 Konflikte erfasst, von denen 22 als Kriege eingestuft werden können. 2024 soll im Vergleich zum Vorjahr die politische Gewalt um 25 Prozent gestiegen sein. Zudem sollen jetzt aktuell 92 Länder in Konflikte verwickelt sein. So viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Ich möchte nicht zu viel Zeit hier damit verbringen, denn ich glaube, wenn Jesus von Kriegen spricht, dann brauchen wir nur um uns herumschauen und wir können sehen, dass sich das im Laufe der Zeit erfüllt hat. Wir können auch sagen, sogar, dass es schlimmer geworden ist, insbesondere wenn wir das letzte Jahrhundert uns anschauen.

Aber auch hier wird es noch einmal einen Höhepunkt geben. Es wird noch schlimmer werden in dieser Großen Drangsal. Wir sehen die Parallele zu diesem Höhepunkt in Offenbarung Kapitel 6, Verse 3 und 4. Offenbarung 6, 3 und 4: „Und als es das zweite Siegel öffnete – hier öffnet das Lamm das Buch der Siegel, nur zu betonen, Jesus öffnet die Siegel. Jesus bringt jedes dieser Gerichte auf die Erde. – hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm! Und es zog aus ein anderes, ein feuerrotes Pferd; und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, und die Menschen dahin zu bringen, dass sie einander schlachteten; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.“ Die Kriege, die es gab und die wir heute sehen, es wird einen Höhepunkt geben. Es wird ein Gericht auf dieser Erde herausgelassen werden, dass der Frieden hinweggenommen wird. Und die Menschen werden einander schlachten. Vers 8 sehen wir auch ein weiteres Pferd, Kapitel 6, Vers 8: „Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist Tod, und der Hades folgte ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben, über den vierten Teil der Erde zu töten mit dem Schwert, und mit Hunger, und mit dem Tod, und durch die wilden Tiere der Erde.“ Ein vierter Teil der Erde wird sterben. Und ein Großteil davon durch Krieg, durch das Schwert.

3. Katastrophen (Lukas 21, Vers 11)

Vers 11, Katastrophen. Ich habe es zusammengefasst in Katastrophen, denn Vers 11 sagt uns in Lukas 21: „Es werden große Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen. Auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben.“ Katastrophen habe ich zusammengefasst, es sind einmal Naturkatastrophen wie Erdbeben. Dann gibt es aber auch andere Katastrophen wie Hungersnöte und Seuchen, die manchmal in gewissem Sinne Naturkatastrophen sind, natürliche Ursachen haben. Manchmal haben Hungersnöte oder oft haben Hungersnöte und Seuchen aber auch menschlichen Ursprung. Dann Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben. Das kann manche sehen, dass einerseits als Dinge wie Meteoriten-Einschläge oder diese Dinge, aber darüber hinaus können wir große Zeichen vom Himmel auch einfach als Wetterereignisse sehen. Wetter, das vom Himmel her die Erde zerstört und auch Schaden hervorbringt.

Auch das ist leicht zu bestätigen, nicht nur Kriege, sondern auch andere Katastrophen kennzeichnen unsere Geschichte. Naturkatastrophen wie Erdbeben, aber auch Hungersnöte, Seuchen. Ob durch Menschen verursacht oder nicht. Ich habe heute Morgen auf einer Website, es gibt so eine Erdbeben-Watch-Website, und dort gelesen, dass in den letzten 24 Stunden, also der Stand heute Mittag, gab es 1.263 Beben bis zu einer Stärke von 5,5. 5,5, jetzt gibt es ja diese Richterskala. Natürlich gibt es ganz viele Erdbeben, die wir nicht merken. William, der ja jetzt in Kalifornien lebt, in Los Angeles, erzählt uns immer wieder von Erdbeben, die dort auch geschehen, die sind dort häufiger als natürlich hier in München, die man auch immer wieder merkt. Im Jahr 2024 gab es 104 Erdbeben zwischen der Stärke 6 und 7, und 11 Beben größer als Stärke 7. Im Jahr 2023 starben mehr als 57.000 Menschen bei einem einzigen Erdbeben, nämlich bei dem Erdbeben in der Türkei und Syrien, 57.000 Menschen, einem der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten 100 Jahre.

Nicht nur Erdbeben, große Erdbeben wie hier, sondern auch Hungersnöte. Laut UN-Zahlen sterben 25.000 Menschen täglich an Hunger, und wenn wir uns Seuchen anschauen, dann brauchen wir auch wieder nur ins letzte Jahrhundert schauen. Die spanische Grippe soll, es gibt ganz viele verschiedene Zahlen, einige Zahlen sagen 20 bis 50 Millionen Menschen getötet haben. Manche Schätzungen sagen, dass sogar 100 Millionen Menschen durch die spanische Grippe getötet worden sind, 1918 bis 1920. Durch die spanische Grippe sollen mehr Menschen gestorben sein als im Ersten Weltkrieg. Und wiederum denkt an das Bild der Geburtswehen, daran das Anzeichen des Endes, aber es ist noch nicht das Ende, es ist eher der Anfang vom Ende, es wird einen Höhepunkt geben.

Und auch hier, wenn wir wieder in Offenbarung schauen, dann sehen wir Folgendes: Offenbarung Kapitel 6, Vers 8, und ich hörte etwas wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte: „Ein Maß Weizen für einen Dinar und drei Maß Gerste für einen Dinar; und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu.“ Und an 7 und 8 haben wir gerade schon gelesen, dass diesem vierten Pferd die Macht gegeben wird, mit Schwert, mit Hunger, mit Tod und durch all wilde Tiere den vierten Teil der Erde zu zerstören. Und 6, das Maß Weizen und drei Maß Gerste für einen Dinar, es beschreibt eine Lebensmittelknappheit und dass Lebensmittel teurer werden, es beschreibt Hungersnöte und Mangel an Lebensmitteln. Menschen sterben durch Hunger und Seuchen und Katastrophen.

Verse 12 bis 17 im selben Kapitel sehen wir: „Und ich sah, als das sechste Siegel geöffnet wurde, es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes Sacktuch, und der ganze Mond wurde wie Blut und so weiter.“ Ich fasse das jetzt einfach wegen der Zeit auch ein bisschen zusammen. Dann Kapitel 9, Kapitel 13, ja, Kapitel 9 ab Vers 13 sehen wir: „Und es tönte, Kapitel 9 ab Vers 13, und dann haben wir die Posaunen. Und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist, zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind!“ Und ich hörte ihre Zahl, und so sah ich hinter der Erscheinung die Rosse. Und ja, genau, also wir haben hier auch wieder ein vierter Teil, der getötet wird, und diese auch durch Katastrophen. Kapitel 11, Vers 13 haben wir wieder ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und 7.000 Menschennamen wurden in dem Erdbeben getötet. Und es geht weiter, in Kapitel 16, Kapitel 18, auch Erdbeben, Hungersnöte, Seuchen. Ich glaube, bei euch spielen wir vielleicht noch lesen. In Kapitel 16, Vers 2, wir haben die Siegel, wir haben die Posaunen, und dann haben wir die Zornschalen, und in Vers 2 haben wir: „Und der erste ging hin und goss seine Schale auf die Erde, und es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und sein Bild anbeteten.“


 

Was wir lernen können

 

Wiederum, wir sehen in der Geschichte, wie sich Jesu Worte erfüllen, aber das sind nur die Übungswehen, das sind nur der Anfang der Wehen. Der Höhepunkt wird sich in dieser Zeit, die in Offenbarung beschrieben wird, die noch in der Zukunft liegt, erfüllen. Was können wir lernen aus all dem, was wir uns heute angeschaut haben? Alles, was wir uns heute angeschaut haben, und was wir uns auch weiter in den nächsten Wochen erst einmal anschauen werden, hört sich erst mal ziemlich düster an. Es hört sich nicht so an, als würden die Dinge besser werden, sondern als würden sie schlechter werden. Und wenn wir die Schmerzen von Wehen, von Geburtswehen anschauen, dann sind sie auch so. Die Schmerzen bei Wehen werden nicht weniger, sie werden nicht immer schwächer, sie werden immer stärker, sie werden immer häufiger, sie werden immer intensiver. Einer der Gründe, und wie gesagt, wir werden im Laufe weiter drüber reden, und wieso wir nicht den Postmillennialismus vertreten, dass alles besser werden wird, und wir die Welt dominieren werden, oder dass wir das Reich aufrichten werden. Dinge werden, wenn wir uns diese Dinge anschauen, erst einmal schlechter.

Aber was können wir aus diesen Sachen lernen? Erstens, wir haben drei Befehle hier von Jesus, zwei Befehle und noch eine weitere Wahrheit, die wir aus denen wir etwas lernen können.

  1. Geht ihnen nicht nach!Die erste Befehl in Vers 8, als Jesus über die falschen Christusse redet, die sagen: „Ich bin’s“ und sagen: „Die Zeit ist nahe.“ Jesus sagt: „Geht ihnen nicht nach. Seht zu, dass ihr nicht verführt werdet.“ Hüten wir uns vor falschen Lehrern jeder Art, einem falschen Propheten, einem Irrlehrer, einem falschen Messias. Uns hört sich das leicht an, wenn wir Gläubige sind und weil wir die Wahrheit kennen. Aber wir müssen uns hüten. Jesus warnt uns davor. Seht zu, dass wir nicht verführt werden. All dieser falschen Irrlehrer, sei es falsche Christus, sei es falsche Propheten, sei es falsche Religionen dieser Welt, falsche Formen des Christentums, Wohlstandsevangelisten, der Katholizismus, andere christliche, in Anführungsstrichen, Sekten und Kulte, die entstanden sind. Genau wegen solcher Sachen, wegen falschen Vorhersagen, wegen Menschen, die andere verführt haben, weil sie sagen, jetzt ist das Ende der Welt. So viele gab es, und es gab noch mehr Beispiele bei den falschen und gefälschten Christus. Viele sind verführt worden. Hüten wir uns vor ihnen. Lasst uns wie die Beröer sein, die mit aller Bereitwilligkeit das Wort aufnahmen und täglich die Schriften untersuchten, ob sich das so verhält. Wenn wir einen Lehrer hören, sei es hier in der Gemeinde, sei es auf YouTube oder im Internet, wir begegnen einem, lasst uns mit dem unfehlbaren Wort Gottes prüfen, ob stimmt, was diese Person sagt. Niemand weiß, wann Jesus kommen wird. Wenn jemand euch behauptet, er weiß, wann Jesus kommt, dann ist er ein Lügner. Dann ist er ein falscher Lehrer. Dann ist er genau jemand, vor dem Jesus hier warnt. Jesus hat immer wieder seinen Jüngern gesagt, und wir haben es schon im Lukas-Evangelium gesehen. Lukas Kapitel 12, Jesus hat gesagt, wir sollen wie Diener und treue Diener wachen, denn Lukas Kapitel 12, Vers 40: „Auch ihr seid bereit, denn der Sohn des Menschen kommt in der Stunde, da ihr es nicht meint.“ Ich weiß nicht, wann Jesus wiederkommen wird. Er hat den Jüngern, als sie gefragt haben: „Stellst du jetzt das Reich für Israel wieder her?“, hat er gesagt in der Apostelgeschichte 1,7: „Es ist nicht eure Zeit, Zeiten und Fristen zu wissen, die der Vater in seiner Vollmacht festgesetzt hat.“ Wir wissen es nicht, und wir sollen es nicht wissen, wann Jesus kommt. Wenn jemand euch sagt, er weiß, wann Jesus kommt, dann lügt er. Wir haben in Lukas Kapitel 17 bereits gesehen, es wird niemals der Fall sein, dass Jesus kommt, und du als Gläubiger es nicht bemerkst. Du wirst es merken. Entweder bei der Entrückung, weil du mit ihm zu ihm in den Himmel aufgenommen wirst, oder in seiner öffentlichen Wiederkehr, die Lukas 17 so beschreibt: „Denn wie der Blitz leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen unter dem Himmel, so wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tag.“ Er wird kommen und wie der Blitz über die ganze Erde leuchtet, man wird es sehen. Du wirst es merken. Hier in Lukas 21 am Ende sagt er: „Dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.“ Du wirst es nicht verpassen. Niemand weiß, wann Jesus kommen wird, und wenn Jesus kommt, wirst du es merken.Und liebe Geschwister, und das trifft vielleicht gar nicht so euch an, aber ich habe leider in den Gemeinden, die ich gesehen habe, in den Rednern, die ich gehört habe, die sind nicht unbedingt Verführer. Aber manche Christen, wenn es um Endzeit und wenn es um Zukunft geht, werden sie sozusagen sogenannten „Schlagzeilen-Auslegern“. Jeden Tag die Zeitung aufmachen oder jede Zeitungs-App aufmachen, von einem Krieg oder einer Naturkatastrophe hören und sagen: „Seht, jetzt ist schon die Endzeit, jetzt ist schon die Endzeit.“ Lasst uns keine Schlagzeilen-Ausleger werden. Die Zeichen, die Jesus hier beschreibt, kennzeichnen denn auch unsere Zeit? Ja, aber „das Ende ist noch nicht so gleich da“, hat Jesus auch gesagt. Wir können nicht auf jedes Unwetter, jeden Krieg und jedes große Ereignis in der Weltpolitik reagieren und sagen: „Es ist jetzt schon so weit.“ Jesus hat gesagt, das sind Zeichen, es muss geschehen, aber das Ende ist noch nicht so gleich da. Diese Ereignisse in unserer Zeit sind lediglich ein Vorgeschmack für den Höhepunkt. Und wir persönlich glauben ja, dass bevor dieser Höhepunkt wird, wir die Gemeinden entrückt werden. Aber auch dazu werden wir noch kommen. Manchmal, und das möchte ich nicht, dass wir nicht so sind, ich kenne Christen, die sind wie Klima-Alarmisten. Bei jedem Unwetter, bei jedem Hurrikan, bei jedem Unwetter-Ereignis sagen sie, ja, die Erde ist zerstört und in zehn Jahren ist die Erde kaputt und wir müssen dementsprechend jetzt handeln. Manchmal gibt es auch Gläubige, die so sind, die bei jedem Ereignis, bei jeder Schlagzeile denken, jetzt ist das Ende schon da, jetzt ist es schon so weit. Lasst uns nicht solche Menschen sein. Sie sind ein Vorgeschmack, sie sind der Anfang vom Ende, sie sind noch nicht das Ende. Diese Ereignisse sind lediglich ein Vorzeichen für den Höhepunkt. An diesen Vorzeichen können, was können wir, was sollen wir dann mit diesen Vorzeichen anfangen? In unserer Zeit, wir können an ihnen die Wahrhaftigkeit Jesu und seine Souveränität erkennen. Wir dürfen uns darüber freuen, dass wir in diesen Ereignissen die Erfüllung der Worte Jesu finden, wir dürfen sie aber auch nicht überbewerten.
  2. Denn dies muss vorher geschehen.Zweitens: „Denn dies muss vorher geschehen.“ Und ich liebe es, wenn in der Schrift in diesen solchen Passagen das kommt, es muss. Wieso muss es geschehen? Wieso muss es geschehen? Es muss geschehen, weil Gott in seiner Souveränität es so vorherbestimmt hat. Gott, der Autor der Geschichte, der Autor der Zukunft hat den Ablauf dieser Ereignisse nach seinem Wohlgefallen vorherbestimmt. Kein Krieg, keine Katastrophe, kein falscher Christus, keine Katastrophe, sei es Erdbeben, Seuchen oder Hungersnöte, geschieht außerhalb seiner Kontrolle. Dieser Jesus, der diese Worte im Lukas gesprochen hat, er ist der souveräne Gott und seine Worte bewahrheiten sich. Wenn er redet, redet er Wahrheit, er lügt nicht und wir können uns um uns herumschauen, um zu sehen, wie sich seine Worte erfüllen. Seit jeher bis heute und bis in die Zukunft, seine Worte erfüllen sich.
  3. Erschreckt nicht!Und weil er wahrhaftig ist, weil er souverän ist, weil er ein Gott ist, der nicht lügt, in Vers 9 sagt Jesus drittens: „Erschreckt nicht!“ Bei all dem, was wir lesen, könnte man nachvollziehen, dass jemand ängstlich wird, er schreckt. Vor allem wenn dann diese Dinge geschehen, im Tumult dieser Welt, beim Kriegen, Katastrophen, bei Tod, bei Unglück, bei Hungersnot, bei Seuchen. Als Kind Gottes brauchst du dich nicht fürchten, als wahrhaftiger Jünger Jesu. Jesus sagt, erschreckt nicht. Gott sitzt auf seinem Thron, egal was passiert. Er hat dir bereits gesagt, was passieren wird. Wir brauchen nicht überrascht sein. Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn es schlimmer wird. Wir können doch diese Wahrheit unseres Herrn vor Augen sehen darin. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, denn das Endziel von allem ist, dass Gott verherrlicht wird und dass du und ich Christus ähnlicher werden. Gott wird alles zu unserem Wohl wirken und das Wohl davon, dem ich spreche, ist, dass wir Christus ähnlicher werden. Auch Krankheit, auch Tod, auch Verführungen sind manchmal dazu da, die Gemeinde zu reinigen, um falsche Gläubige zu entlarven und die Gemeinde zu reinigen. Das Gericht soll im Haus Gottes zuerst beginnen, heißt es im 1. Petrus, oder im 2. Petrus.Selbst wenn wir in einer dieser Katastrophen, die Jesus hier beschreibt, in diesen Anfangswehen, unser Leben lassen müssen und wir werden nächste Woche sehen, dass wir uns nicht verheiraten werden. Wir werden es müssen durch Verfolgung. Für den Gläubigen ist Sterben Gewinn. Das habe ich im Leben von Alois gesehen, wenn er vom Tod geredet hat. Wenn er vom Tod geredet hat, dann hat er sich, dann war ein Strahlen in seinem Gesicht. Für den Gläubigen, wir haben es vorhin gesungen, bedeutet der Tod, bedeutet der Tod dieser Tag, „wenn ich im Himmel dort dein Angesicht sehe, ohne Sünde, rein und heilig, nur aus Gnade vor dir stehen.“ Deswegen, wir brauchen nicht zu erschrecken, liebe Geschwister. Möge die Welt im Chaos versinken, wir brauchen nicht erschrecken. Denn unser Gott, der uns liebt und der seinen Sohn für uns nicht verschont hat, sitzt auf dem Thron.Wenn du aber nicht an Jesus glaubst, wenn du kein Kind Gottes bist, dann hast du Anlass zur Furcht. Dann sage ich dir sogar: Fürchte dich! Denn für den Gläubigen ist Sterben Gewinn. Wenn du aber im Unglauben stirbst, bist du ohne Filter dem Zorn Gottes in der Hölle ausgesetzt. Und wenn du all das hier liest und denkst, es ist schrecklich, das ist nichts im Vergleich zu ewigen Verdammnis, zu ewigen Verdammnis im Höllenfeuer, in der ewigen Pein. Wenn du also nicht glaubst, so kehre um von deinen Sünden, glaube an Jesus, der souveräne Gott, der nicht lügt und der verheißen hat: Jeder, der seinen Namen anruft, jeder, der an ihn glaubt, wird gerettet werden. Selbst wenn du stirbst, lebst du und wirst auferstehen mit ihm. Jeder, der an seinen Namen glaubt, empfängt Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben. Und jeder, der das getan hat, braucht sich nicht zu erschrecken. Was immer auch kommt. Amen.

Scroll to top

Topics: