August 24, 2025

Christus für die Gemeinde gegeben

Passage: Epheser 1:15-23

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Lesen wir das Wort Gottes zum heutigen Abschnitt.

Lasst uns aufschlagen, Epheser Kapitel 1, und lasst uns lesen die Verse 15 bis 23. Epheser, Kapitel eins, die Verse fünfzehn bis dreiundzwanzig.

„Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf, für euch zu danken und ich gedenke euer in meinen Gebeten, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst,

er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke.

Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat, hoch über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem Zukünftigen genannt werden wird.

Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“

Lasst uns beten.

Unser Vater im Himmel, Vater der Herrlichkeit und heiliger Gott.

Vor Grundlegung der Welt, bevor es so etwas wie Zeit gab, hast du einen Plan gefasst. Du hast aus dir selbst heraus eine Menschengruppe erwählt, eine bestimmte Anzahl von Menschen dir ausgesucht, unabhängig von ihrer Gerechtigkeit, unabhängig von ihren guten Werken oder ihrer Religiosität, sondern allein aus deinem Vorsatz heraus.

Und zum Preise deiner Herrlichkeit hast du eine Menschen erwählt in deinem Sohn, Jesus Christus. Du hast sie erwählt und du hast sie deinem Sohn verheißen. Ihnen, ihm hast du sie gegeben, sodass er diese Gruppe von Menschen erlösen möge aus der Knechtschaft der Sünde und dem Teufel gegenüber. Mit seinem kostbaren Blut sollte er selbst sie loskaufen und sein Leben als Lösegeld geben und dieses Volk, diese Menschen für sich gewinnen und erwerben. Und diese Gruppe von Menschen, du hast sie vorherbestimmt, Söhne Gottes zu heißen, heilig und tadellos zu sein vor dir.

Dieser ewige Plan, diese ewige Perspektive des Heils, sie entspringt und ihr Ursprung ist in dir. Ihr Ziel bist du selbst, zum Preise deiner Herrlichkeit. Der Handelnde und der Souverän in diesem ganzen Heilsakt bist du, und dir gehört alle Ehre dafür. All diese Dinge, du tatest sie zum Preise deiner Herrlichkeit, deiner Gnade. Nach deinem Wohlgefallen tatest du es. Und weil du dich aus deinem Vorsatz heraus entschieden hast, Sünder, wie wir es sind, zu lieben. Du hast uns geliebt, als wir noch Sünder waren. Du hast uns geliebt, ehe wir überhaupt existiert haben. Und du hast uns das Kostbarste, das Wertevollste und das Erhabenste, was existiert, geschenkt: Jesus Christus selbst. Und dafür preisen wir dich. Wir preisen deine Gnade, wir preisen deine – zum Preise deiner Herrlichkeit beten wir hier und sitzen nun hier, um dein Wort zu hören. Segne diese Stunde. Möge uns Christus größer werden, möge uns die Gnade größer werden und möge sie uns verändern. Wir bitten dich im Namen Jesu Christi. Amen.

Setzt euch gerne.

Man sagt, die letzten Worte eines Mannes können manchmal viel über diese Person aussagen. Gestern fand der Gedenkgottesdienst für John MacArthur statt, der vor einigen Monaten heimgegangen ist zum Herrn. Ein Lehrer und Diener Gottes, der mächtig von Gott gebraucht worden ist, auch um mich und viele Geschwister auf der ganzen Welt zu prägen.

Und bei diesem Gedenkgottesdienst für John MacArthur hat einer seiner Söhne von den letzten Worten geredet, die sein Vater zu ihm sprach. Und in diesen letzten Worten an seinen Sohn sagte er – das ist jetzt genau das Zitat von ihm – er sagte, flüsternd und kaum noch in der Lage zu sprechen: „Tod, wo ist dein Stachel? Ich spüre keinen Stachel. Die Gnade hat mein sündiges Herz überwältigt. Was für ein Geschenk, was für ein Geschenk! Die Gnade ist die größte Kraft, denn sie vertreibt die Sünde. Es ist alles Gnade, ich bin unwürdig.“

Was für wunderbare letzte Worte, die ein Vater und ein Mann Gottes an seinen Sohn richten kann. „Tod, wo ist dein Stachel? Ich spüre keinen Stachel“, während dieser Mann im Krankenhaus ist, dem Tod entgegengeht und leidet in seinen letzten Stunden. Aber er spürt den Stachel des Todes nicht. Er spricht von der Gnade Gottes, die sein sündiges Herz überwältigt hat. Was für ein Geschenk, was für ein Geschenk! Die Gnade ist die größte Kraft, sie vertreibt Sünde.

Unser Herr Jesus Christus ist die Personifizierung der Fülle, der Gnade Gottes. Jesus zu sehen bedeutet, Gnade zu sehen. Jesus groß zu machen bedeutet, Gnade groß zu machen.

Es gibt viele gute Dinge, die wir in unserem christlichen Leben tun können und auch tun. Und ich möchte sie nicht schlechtreden oder schlecht machen. Wir können uns Befehle und Gebote für unser christliches Leben anschauen und was wichtig ist. Wir können uns mit historischen Zusammenhängen, griechischen und hebräischen Sprachkonstruktionen und Vokabular beschäftigen. Wir können sogar im Kampf gegen unsere Sünde, die Hässlichkeit unserer Sünde, uns vor Augen führen. All das ist gut. Aber wenn wir es verpassen, die Gnade Gottes groß zu machen, verfehlen wir die größte Kraft. In diesem Sinne möchte ich heute mit der heutigen Predigt die Gnade Gottes groß machen.

Ich möchte die Gnade Gottes groß machen, indem wir sehen, dass das höchste Gut, Jesus Christus selbst, der Gemeinde gegeben worden ist. Jesus Christus ist für die Gemeinde gegeben worden. Er ist der Gemeinde gegeben worden. So heißt der Titel dieser Predigt: „Christus für die Gemeinde“.

Und ich hatte ursprünglich nicht geplant, erneut über diesen Textabschnitt zu predigen, aber in der Vorbereitung und auch angeregt davon, über die Gnade Gottes noch einmal nachzusinnen und zu staunen, habe ich mich dazu entschieden, uns noch einmal dieser Stunde Zeit zu nehmen, diesen Text zu betrachten – und zwar unter einem weiteren Blickwinkel, als wir es vergangene Woche getan haben.

Wir haben vergangene Woche gesehen, dass hier ein Gebet von Paulus für die Epheser vorzufinden ist in diesem Abschnitt. Und wir haben gesehen, dass Paulus konkret dafür betet, dass die Augen der Herzen erleuchtet werden, damit die Epheser gewisse Dinge verstehen. Ihre Augen, ihr Denken, ihr Verstand, das Kontrollzentrum ihres Willens soll erleuchtet werden, das Licht soll angemacht werden, sie sollen nicht in Dunkelheit wandeln, damit sie gewisse Dinge verstehen. Wir haben uns damit beschäftigt, wie wichtig es ist, für Verständnis zu beten, zu beten, dass Dinge geschehen oder dass wir Dinge tun – auch das hat seinen Platz. Aber wir sehen, es ist wichtig, dafür zu beten, zu verstehen, zu erkennen, dass uns aufgeleuchtet wird, die Augen aufgemacht werden für die Wahrheiten Gottes, dass sie tief in unseren Verstand, in unser Herz eindringen mögen.

Paulus betet für das Folgende, dass die Epheser die folgenden Dinge verstehen: Erstens, die Hoffnung ihrer Berufung. Zweitens, den Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen. Und wir haben gesehen, diese beiden Dinge sind genau das, wovon Paulus hier in Epheser Kapitel 1, Verse 3 bis 14 gesprochen hat. Insbesondere die Hoffnung unserer Berufung in unserer Erwählung und Vorherbestimmung. Das Erbe, die Herrlichkeit des Erbes in den Heiligen, in die Verse elf bis 14, der Heilige Geist, der uns als Anzahlung auf dieses Erbe geschenkt worden ist und mit dem wir versiegelt worden sind.

Und das Dritte, was die Epheser verstehen sollen, ist die überragende Größe seiner Kraft nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. Paulus möchte, dass die Epheser verstehen, welch große Kraft uns Gläubigen zur Verfügung steht. Er möchte nicht nur, dass wir verstehen, wie groß die Kraft ist, die uns zur Verfügung steht, er möchte, dass wir Gewissheit haben, dass uns diese Kraft wirklich zur Verfügung steht. Er möchte, dass wir die Gewissheit haben, dass uns diese große Kraft zur Verfügung steht. Und dafür sagt Paulus essentiell: Ihr wollt diese Kraft sehen? Ihr wollt sehen, wie groß sie ist? Ihr wollt euch sicher sein, dass ihr diese Kraft habt? Dann schaut auf Christus! Insbesondere in diesem Zusammenhang schaut auf Christus, wie er aus den Toten auferweckt worden ist und wie er erhöht worden ist über alle Namen, über alle Autorität – Tod, Teufel und Sünde besiegende Macht. Macht, die an einem Menschen demonstriert worden ist, an dem fehlerlosen, makellosen Lamm Gottes, dem Gottmenschen. Diese große Macht hat einen Menschen aus den Toten auferweckt, die Fesseln des Todes und der Sünde und des Teufels gebrochen. Und diese Macht hat diesen Menschen hoch erhoben über jeden Namen, über jede Autorität, sei es gegenwärtige und zukünftige, die menschlichen Autoritäten und Engelswesen, dämonische Autoritäten, übernatürliche, überirdische Mächte – über alles hoch hinaus wurde Jesus erhöht.

Paulus sagt: Ihr wollt diese Kraft sehen, wie groß sie ist? Ihr wollt euch sicher sein, dass ihr diese Kraft habt? Schaut auf Christus! Schaut auf Christus! Und auch heute möchten wir genau das wieder tun. Wir möchten auf Christus schauen. Wir möchten Christus groß machen, aber aus einem etwas anderen Blickwinkel, der in diesen letzten Versen deutlich wird, in den Versen 22 und 23. Nicht nur möchten wir die Größe dieser Kraft erkennen und die Gewissheit über die Verfügbarkeit dieser Kraft – das haben wir uns letztes Mal angeschaut –, wir möchten die Größe der Person Jesu Christi anschauen, um den Wert der Gemeinde und seine Beziehung zu ihr zu erkennen. Wir möchten die Gnade Gottes groß machen, indem wir das wertvolle Geschenk sehen, das Gott der Gemeinde gegeben hat.

Zur Wiederholung möchten wir kurz die Verse 20 und 21 anschauen, nur um noch einmal zu wiederholen. Verse 20 und 21: „Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat, hoch über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in den zukünftigen genannt werden wird.“

Wie wir bereits das letzte Mal gesagt haben, erkennen wir an diesen Versen die Erhöhung von Jesus Christus. Jesus wurde nicht nur aus den Toten auferweckt, er wurde zur Rechten in der Himmelswelt gesetzt. Und dass dieser Ort, dieser Ort zur Rechten in der Himmelswelt, wird genauer definiert als hoch über jede Gewalt, Macht, Kraft, Herrschaft und jeden Namen. Wir haben gesehen, es beschreibt Mächte und Autoritäten, seien es menschliche, politische Mächte, seien es Engelsmächte oder dämonische Mächte, übernatürliche, überirdische Kräfte, über jeden Namen, also auch über jeden Titel. Ist Jesus erhoben worden? Und nicht einfach nur etwas hoch über ihnen, sondern hoch über ihnen, weit weg. Jesus ist auf einer ganz anderen Ebene. Er ist auf seinem eigenen Level. Und falls das nicht genug ist, macht Paulus deutlich: nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem Zukünftigen genannt werden wird. Also auch unabhängig von Zeit, unabhängig von dem, wer oder was noch kommen möge, Jesus ist hoch über alles gesetzt, weit hoch.

Zur Rechten zu sitzen, es ist der Platz der höchsten Ehre und Macht. Er sitzt dort, weil er sein Werk vollbracht hat. Der Gottmensch, der ewige Sohn, er ist Mensch geworden, hat vollkommen makellos gelebt und den Willen des Vaters vollbracht. Er hat als der zweite Adam das erfüllt, worin der erste Adam versagt hat, und wurde dafür erhoben. Seine Autorität, seine Macht ist so hoch. Im Vergleich dazu ist jede andere Macht, jede andere Autorität nichts. Wenn wir davon einen Einblick bekommen können, wenn ihr noch einen weiteren Einblick bekommen wollt, Psalm 2 spricht von dieser Macht. Alle Völker der Erde richten sich gegen Gott und seinen Gesalbten, aber der Herr spottet, er lacht über sie. Denn wenn sich alle Mächte der Erde, alle Mächte des Himmels – und mit Himmels meine ich auch die dämonischen Mächte – gegen Gott wenden würden, sie sind nichts gegenüber der Größe der Macht Gottes und der Macht Christi. Das ist dieser Christus. Das ist Jesus Christus. Er ist erhaben über alles, und es wird weiter fortgesetzt in Vers 22: „Und alles hat er seinen Füßen unterworfen.“

Falls noch irgendein Zweifel in der Luft liegen könnte, dass Jesus nicht die absolute und höchste Autorität hat, wird hier noch einmal für alle Mal klargemacht, dass Jesus nicht nur in Kraft einfach höher ist, sondern alles wurde ihm aktiv unterworfen. Ihm wurde nicht nur einfach etwas mehr Kraft gegeben, allen anderen Mächten wurde ihre Kraft fast sozusagen abgenommen und ihm gegeben und ihm unterworfen. Christus hat sämtliche Macht über sie, nicht nur mehr Macht.

Und hier sehen wir, nachdem Paulus erst verfolgt das Ziel, den Ephesern und uns deutlich zu machen, wie groß diese Kraft ist, er macht uns deutlich, dass uns diese Kraft tatsächlich gegeben worden ist. Jetzt wird der Fokus auf etwas anderes gerichtet. Die Sprache ist für einen kurzen Moment hier eine andere. Vers 22 geht weiter: „Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihm als Haupt über alles der Gemeinde gegeben.“

Wir haben vergangene Woche kurz bereits darüber gesprochen, aber jetzt möchte ich mir mehr Zeit dafür nehmen. Unser Blick wird hier auf die Gemeinde gerichtet. Und wir erkennen gleich die sprachliche Veränderung hier. Bisher wurde von „hoch über“ und „unterworfen“ gesprochen, „gegeben“. Bisher war Christus der Protagonist, der über alles erhoben worden ist. Jetzt ist er das Objekt, das übergeben wird, das gegeben wird. Natürlich haben wir gesehen, Christus war in all dem passiv, weil seine Menschlichkeit betont wird, aber er war derjenige, der über alles erhoben wird, alles ist ihm unterworfen. Jetzt ändert sich das, aber er ist derjenige, der gegeben wird, geschenkt wird. Und zwar wem? Der Gemeinde. Zuerst sagt Paulus natürlich: „Ihm als Haupt über alles.“ Er betont sogar hier noch einmal: Er ist das Haupt über alles, alles, was existiert. Er ist über ihnen. Er ist das Haupt. Bei ihm ist alle Macht, alle Autorität. Aber er ist der Gemeinde gegeben. Während alles Christus unterworfen ist, während er über alles erhoben ist, der Gemeinde ist er gegeben. Es sagt hier: „Und ihn der Gemeinde gegeben.“ Du fragst dich: Wen? Christus. Natürlich, Christus der Gemeinde gegeben. Aber der Zusammenhang ist hier wichtig. Wenn wir den Text antworten lassen auf die Frage: Wen hat er der Gemeinde gegeben? Was antwortet der Text, wenn wir den Text zitieren würden? Nicht einfach nur Jesus, nicht einfach nur Jesus Christus, sondern der, der aus den Toten auferweckte, der Tod und Teufel besiegende, der, der über alle Mächte erhöhte Christus. Wie ist Christus in diesem Text hier präsentiert worden? Als der Erhabene, als der Souverän, als der von Toten Auferweckte, als der zur Rechten Gottes Sitzende. Christus wurde in alle Höhe erhoben in diesen Versen, und dieser Christus wurde der Gemeinde gegeben. Deswegen ist es manchmal schön, wenn wir einen Text studieren, einfach mal den Text antworten zu lassen: Wen wurde der Gemeinde? Wer ist dieser Er? Es ist der Christus, der in den letzten zwei, drei Versen mit den erhabensten Worten, mit den größtmöglichen Betitelungen beschrieben worden ist. Dieser Christus wurde der Gemeinde gegeben. Ihm, dem alles unterworfen ist, wirklich alles. Ihm wurde er wurde der Gemeinde gegeben, dem, dem die gesamte, sichtbare und unsichtbare Welt unterworfen ist, das Haupt über alles. Das ist der Christus, der der Gemeinde gegeben worden ist. Erkennst du, wie wertvoll Gott die Gemeinde ist? Er hat der Gemeinde nicht den Apostel Paulus gegeben. Er hat der Gemeinde nicht Petrus gegeben. Er hat der Gemeinde keine Engel gegeben, keine Cherubim, keine Seraphim. Er gab der Gemeinde das Höchste, was existiert. Das Kostbarste, was es gibt.

Und um das deutlicher zu machen, lasst uns einige Verse lesen: Kolosser, Kapitel 1, ab Vers 15. Kolosser Kapitel eins, ab Vers fünfzehn. Wir stellen die Frage: Wer ist dieser Christus, der der Gemeinde gegeben worden ist? Lasst uns Christus groß machen, um die Gnade zu erkennen, die Gott uns hier in diesem Text zeigt.

Kolosser 1, ab Vers 15: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte. Alles ist durch ihn und zu ihm hingeschaffen. Und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn. Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang hat. Denn es gefiel der ganzen Fülle in ihm zu wohnen.“

Verstehst du, wer dieser Christus ist, der der Gemeinde gegeben worden ist? Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Er ist der Sohn, der ewige Sohn, der Teil der Gottheit, des drei-einen Gottes. Er ist würdig aller Ehre, aller Herrlichkeit. Er ist in sich selbst erhaben. Er hat alle göttlichen Eigenschaften, genauso wie der Vater und wie der Geist: souverän, erhaben, barmherzig. Ein selbstgenügsamer Gott ist er. Er braucht nichts und niemanden. Er ist würdig aller Ehre und allen Lobes und allen Preises. Er hat Anspruch auf alles. Er ist der Erstgeborene. Er ist der, der Vorrang hat über alles. In ihm und durch ihn und zu ihm hin ist alles geschaffen. Alles, was existiert, sowohl das Sichtbare als auch das Unsichtbare, jede Autorität, über die Jesus, wie wir gerade gelesen haben, erhoben worden ist, ist durch ihn geschaffen worden. Er ist der Schöpfer von allem. Nichts, was existiert, ist ohne ihn geschaffen worden. Wenn wir Johannes 1, Vers 3 dazu nehmen: Alles, was geschaffen ist, ist durch ihn geschaffen worden und zu ihm hin, zu seiner Ehre, zu seinem Wohlgefallen. Er ist vor allem. Er ist über allem. Er hat Vorrang. Alles besteht durch ihn. Diese Welt, die existiert, alle physikalischen Gesetze, alles, was in dieser Welt funktionieren muss, vom Wetterzyklus bis zur Rotation unseres Planeten und der Sonne und des ganzen Universums, jede physikalische Konstante, die notwendig ist, damit wir leben können, damit was existiert, existieren kann – Jesus hält aktiv alles am Bestehen. Ja, es sind physikalische Gesetze, ja, es sind Zyklen und Ordnungen, die Gott geschaffen hat, aber ohne Jesus würde nichts davon bestehen. Er hält diese Dinge in Bestand. Es gefiel der ganzen Fülle in ihm zu wohnen. Wenn wir jetzt Kolosser 2, Vers 9 deutlich dazunehmen, reden wir von der ganzen Fülle der Gottheit. Er ist kein Teilgott, er ist kein untergeordneter Gott, er ist kein Minigott, er ist voll und ganz wahrlich Gott. Und wie wir in Epheser 1 gesehen haben, er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, der Erste. Er ist das Haupt des Leibes.

Liebe Geschwister, dieser Christus, dieser Schöpfer, dieser Gott, dieser – dieser, durch den alles geschaffen worden ist, der den Vorrang und Haupt ist über allem, derjenige, zu dem alles hin geschaffen worden ist – dieser Christus wurde dir, der Gemeinde, gegeben.

Wenn das noch nicht genug ist, Hebräer Kapitel 1. Hebräerbrief Kapitel 1, ab Vers 1: „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat. Er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt. Und er ist umso viel erhabener geworden als die Engel, wie er einen vorzüglicheren Namen von ihnen geerbt hat.“

Wir sehen die Parallelen, glaube ich, auch zu Kolosser: Christus, der Ausdruck, der Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes, der Abdruck seines Wesens, voll Gott und wahrlich Gott. Er trägt alle Dinge durch das Wort seiner Macht. Dieser Christus, er hat die Reinigung von Sünden bewirkt und hat sich in die Majestät, zur Rechten der Majestät, in die Höhe gesetzt. Er ist also erhabener als Engel. Vers 6: „Alle Engel Gottes sollen ihn anbeten.“ Von Engeln sagt Gott zwar etwas, aber zum Sohn, Vers 8: „Von dem Sohn aber: ‚Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches. Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst. Darum hat dich Gott, dein Gott, gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.‘“ Das ist der Sohn. Er ist nicht wie die Engel, er ist erhabener als die Engel. Zu Engeln sagt, Vers 7: „Der macht Winde zu seinen Boten und Feuerflammen zu seinen Dienern“, aber vom Sohn redet er vom Thron des Sohnes. Dieser Sohn ist Gott von Ewigkeit. Sein Thron ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sein Zepter, seine Autorität, seine Macht ist ein Zepter der Aufrichtigkeit. Und vom Sohn sagt er noch im Vers 10: „Und du, Herr, du Herr hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände. Sie werden untergehen, du aber bleibst. Sie alle werden veralten wie ein Gewand, und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe und deine Jahre werden nicht aufhören.“

Der Sohn hat die Erde gegründet. Der Sohn. Die Himmel sind die Werke seiner Hände. Der Sohn ist beständig, er wird nicht untergehen. Er ist ewig und er ist unveränderlich. Er ist derselbe, und seine Jahre werden nicht aufhören. Das ist der Sohn. Das ist Christus. Und ich möchte, dass du es dir sozusagen auf der Zunge zergehen lässt: Diesen Christus hat Gott der Gemeinde gegeben. Verstehen wir mehr, wie wertvoll Gott die Gemeinde ist? So wichtig, so wertvoll, so kostbar ist Gott, diese Gemeinde, dass er ihr nichts Geringeres gab als diesen Jesus, den Schöpfer, den Ewigen, den Mächtigen, den Erhabenen.

Misst du der Gemeinde diesen hohen Wert bei? Du kannst nur einen richtigen Blick auf die Gemeinde haben, wenn du den richtigen Blick auf Christus hast. Nur durch die Linse seiner Erhabenheit und seiner Würdigkeit kannst du den Wert der Gemeinde richtig ermessen. Mit anderen Worten: Wenn du die Gemeinde geringschätzt, wenn du die Gemeinde gar verachtest, heißt es, dass du auch einen geringen Blick auf Christus hast. Denn diesen erhabenen Christus hat Gott der Gemeinde geschenkt. Sein Wert bestimmt den Wert der Gemeinde.

Wieso schätzen Gläubige oft heutzutage die Gemeinde so gering? Wieso hat die Gemeinde an Priorität und Hingabe verloren und wird manchmal als Wochenend-Zeitvertreib, als Get-together und als Zusammenkommen mit Menschen, die man mag, gesehen? Oft ist es so, dass wir die Mängel und die Fehler der Gemeinde sehen und deswegen sie gering schätzen. Aber das ist eine falsche, eine irdische, eine menschliche Perspektive. Was aber der Epheserbrief die ganze Zeit mit uns machen will, vor allem in diesem Kapitel 1, ist uns den Blick von der Erde auf den Himmel zu richten, auf die ewige Perspektive zu richten, auf die Perspektive Gottes zu richten. Und nur wenn du diese Perspektive hast, nur wenn Christus groß für dich ist, wird auch die Gemeinde groß sein.

Gott wusste, was für Mängel die Gemeinde haben wird, was für Menschen wir sind, mit unseren Fehlern, mit unseren Mängeln. Und trotzdem hat er diesen Christus, keinen geringeren, der Gemeinde geschenkt. Erkennst du diese Gnade? Wer sind wir, dass uns dieser Christus geschenkt wird? Wer bist du? Wer bin ich, dass mir dieser Christus geschenkt wird? Und das war ja, denke, bedenke, dieser ewige göttliche Plan, um Jesus die Gemeinde zu geben und der Gemeinde Jesus zu geben. Epheser 1, wir haben uns immer wieder auch heute und auch letzte Woche angeschaut: Ein ewiger Plan. Vor Grundlegung der Welt hat er uns in Christus auserwählt. Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft. Dann in Zeit – wir haben gesehen, in Ewigkeit erwählt und vorherbestimmt – in Zeit kam Jesus vor 2000 Jahren auf diese Erde. Der Sohn Gottes nahm menschliche Natur hinzu, lebte als Mensch, wuchs auf als Mensch. Erfüllte die Rechtsforderung des Gesetzes anstelle von uns. Litt aber trotzdem am Kreuz Qualen und Leiden und starb am Kreuz für meine und deine Schuld, stellvertretend. Unsere Hölle für ihn. Er wurde auferweckt, er wurde erhöht. Und er sandte seinen Geist, mit dem wir versiegelt worden sind. Eine Person der Dreieinigkeit lebt in dir und mir, der Heilige Geist, Christi Stellvertreter auf dieser Erde. Er ist die Anzahlung auf unser Erbe. Denke, bedenke diesen göttlichen Plan.

Und wir möchten uns einige Verse uns dafür anschauen: Johannes Kapitel 6, Vers 37 und 39. Wir betrachten den ewigen göttlichen Plan, den Gott gefasst hat, Jesus die Gemeinde zu geben und auch andersherum, dadurch der Gemeinde Jesus zu geben. Johannes Kapitel sechs, 37 und 39: „Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen. Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag.“

Gott, der Vater, hat uns erwählt. Er hat Menschen erwählt in Christus. Und Gott, der Vater, hat sie dem Sohn gegeben. Er hat dem Sohn ein Volk gegeben, eine Menschengruppe gegeben, die er zu erwerben soll, die er erwerben soll durch sein kostbares Blut, durch sein eigenes Leben hingegeben, sollte er diese erwerben. Er sollte sie nicht verlieren, sondern auferwecken am letzten Tag. Ein ewiger Plan innerhalb Gottes, innerhalb unseres drei-einen Gottes wurde quasi ein Bund geschlossen: Der Vater gibt dem Sohn ein Volk, und der Sohn erwirbt dieses Volk durch sein Leben und seinen Tod.

Johannes 17 macht das auch deutlich. Johannes Kapitel 17, einige Verse lese ich hier, zum Teil mehrere Verse. Vers 2, Vers 4, Vers 6, Vers 24. Oder beginnen wir beim Gebet: „Vater, die Stunde ist gekommen, verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht, wie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gibt.“ Der Vater hat dem Sohn die Menschen gegeben, der Sohn gibt ihnen ewiges Leben. Vers 4: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde. Das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.“ Und Vers 6: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie und mir hast du sie gegeben.“ Hier sehen wir die Interaktion zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn. Gott, der Vater, hat dem Gott, dem Sohn, die auserwählten Menschen gegeben. Vers 9: „Ich bitte für sie, nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein.“ Vers 24: „Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“

Wir sehen die Liebesbeziehung zwischen Gott, in Gott selbst, in dem Vater und dem Sohn. Der Vater hat den Sohn geliebt vor Grundlegung der Welt und hat ihm diese verheißen, dass er sie erwerben möge durch sein Blut, zu seiner Herrlichkeit, zur Ehre Gottes.

2. Timotheus 1, Vers 9: „Der hat uns gerettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben, jetzt aber offenbart worden ist.“ Die Gnade wurde uns gegeben, bevor wir existiert haben. Wie konnte uns diese Gnade gegeben werden, wenn wir noch nicht existiert haben? Aus ewiger Perspektive ist es die Gnade, die in diesem Bund herrscht zwischen dem Vater und dem Sohn. Die Liebe des Vaters zum Sohn, ihm diese Menschen zu geben, für die der Sohn dann, die der Sohn dann mit seinem Leben erwerben würde.

In Ewigkeit wurde uns bereits diese Gnade gegeben. Titus 1, 1 bis 2: „Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht gemäß ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeiten verheißen hat.“ Das ewige Leben, das Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeiten verheißen hat. Bevor wir existiert haben, hat Gott das ewige Leben verheißen. Wem hat er es verheißen, wenn wir noch gar nicht existiert haben? Es ist wieder eine Anspielung und ein Hinweis auf die Verheißung, auf den Bund, auf die Interaktion zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn. Denn das haben wir doch in Johannes 17 gelesen, dass der Sohn den Menschen, die der Vater ihm gegeben hat, ewiges Leben schenkt.

Siehst du, wir haben den Wert von Christus gesehen, wir haben die Ewigkeit des göttlichen Heilsplans gesehen: Christus der Gemeinde zu geben und der Gemeinde Christus zu geben. Wir haben gesehen, welche intratrinitäre Interaktion stattfindet innerhalb Gottes, innerhalb zwischen Vater und Sohn. Und natürlich ist der Heilige Geist auch involviert, auch wenn wir hier den Fokus zwischen dem Vater und dem Sohn setzen, um Christus die Gemeinde zu geben und der Gemeinde Christus zu geben. Wie groß ist diese Gnade?

Versteht ihr, Geschwister, Gott hätte nichts davon tun müssen. Er hätte uns alle in die Hölle senden können. Er brauchte uns nicht. Ihm fehlte nichts, dass wir ihm schenken würden. Er ist in sich selbst vollkommen zufrieden zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist in ihrer Liebe, in ihrer Beziehung zueinander sind sie absolut zufrieden und genugsam. Aber aus Liebe zu seinem Sohn schenkt der Vater dem Sohn ein Volk. Und der Sohn kommt auf diese Erde herab, um dieses Volk, um diese Menschen zu erwerben mit seinem kostbaren Blut, um ihnen ewiges Leben zu schenken, um sie zu erwerben, sich zu eigen zu machen und dadurch zu befreien aus der Knechtschaft der Sünde, aus der Sklaverei dem Tod und dem Teufel gegenüber. Seht ihr, wie groß die Gnade ist, dass dieser Christus der Gemeinde gegeben worden ist? Welch göttlicher Plan! Welch göttliche Interaktion! Welch große und erhabene Person der Gemeinde geschenkt worden ist! So wichtig und wertvoll ist Gott, die Gemeinde, weil sie für seinen Sohn ist. Und weil er dieser Gemeinde seinen Sohn geschenkt hat, aus Liebe zum Sohn hat Gott ihm die Gemeinde geschenkt.

Achtet auf den Zusammenhang von Vers 21: „Und ich möchte es einfach noch einmal sagen: Vergleichen wir dieses alles: ‚seinen Füßen unterworfen‘ mit ‚ihm der Gemeinde gegeben‘. Alles wird ihm unterworfen – da ist Christus der Empfänger, ihm wird alles unterworfen. ‚Ihm der Gemeinde gegeben‘ – hier ist die Gemeinde der Empfänger. Alles wird unterworfen, ist eine gewaltsame Unterwerfung unter einer Autorität. Es ist eine autoritäre Herrscher-Untergebener-Beziehung. ‚Ihm der Gemeinde gegeben‘, Christus der Gemeinde gegeben, ist eine Geschenk-Beschenkter-Beziehung. Das ist unsere Beziehung zu Christus. Auch die Gemeinde ist ihm unterworfen, das ist offensichtlich. Er ist auch das Haupt der Gemeinde. Aber die Betonung hier ist, dass Christus ihr gegeben worden ist. Dieser Christus, dieser kostbare, dieser wertvolle, dieser Erhabene. Die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde ist eine einzigartige. Anders als die Beziehung Christi zu allem anderen. Denn alles ist ihm unterworfen – das ist die Beziehung von Christus zu allem anderen. Aber hier haben wir eine einzigartige Beziehung im Kontrast: Während alles andere ihm unterworfen ist, ist er der Gemeinde gegeben. Und das ist unser Herr. Das ist unser Herr Jesus Christus. Er ist unser König, ja. Er ist unser Herr, ja. Aber unsere Beziehung ist mehr als das. Wir sind nicht nur bloße Untergebene, die ihm gewaltsam unterworfen worden sind. Wir sind von ihm erworben worden mit seinem kostbaren Blut. Er ist nicht nur unser König, er ist unser Hirte. Er ist unser Hirtenkönig, sozusagen.

Johannes Kapitel 10, Vers 11: Seht ihr diese gegebene Beziehung? Sie ist mehr und sie ist einzigartig im Vergleich. Alles ihm unterworfen deutet auf diese Einzigartigkeit der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde und vor allem auch die Innigkeit, die Liebe, die in dieser Beziehung steckt. Johannes Kapitel 10, ab Vers 11: „Ich bin der gute Hirte, der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Vers 14: Ich bin der gute Hirte und ich kenne die meinen und die meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind. Auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wiederzunehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu lassen und habe Vollmacht, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen. Vers 27: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins.“

Das ist deine Beziehung zu Christus. Die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde. Sie ist ihm unterworfen, ja. Christus ist ihr Haupt, ja. Christus ist ihr König und Herr und Herrscher, ja. Aber deine Beziehung zu Jesus ist mehr. Er ist dein Hirte. Er ist der gute Hirte, der sein Leben lässt für die Schafe. Er kennt dich, wie der Vater ihn kennt und er den Vater kennt. Seht ihr, wie die Beziehung zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn gespiegelt wird und reflektiert wird hier in der Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde? Das ist nicht die einzige Stelle. Er hat das Gebot vom Vater empfangen. Wir haben über den Bund sozusagen zwischen Gott, dem Vater und Gott, dem Sohn, gesprochen. Seine Schafe hören seine Stimme, er kennt seine Schafe, er schenkt ihnen ewiges Leben. Das war ja auch das Gebot des Vaters, wir haben es gesehen, Johannes 17, dass er denen, die er dem Sohn gegeben hat, ewiges Leben schenkt. Er wird sie nicht verlieren in Ewigkeit.

Verstehst du, dass dieser Jesus der Gemeinde gegeben worden ist? Und dass das eine einzigartige Beziehung ist und mehr ist als eine reine Herrscher-Untergebener-Beziehung, sondern es ist eine Beziehung wie zwischen dem Hirten und seinen Schafen. Ein guter Hirte, der sein Leben für die Schafe gibt. Er tat es aus Gnade, aus sich selbst heraus. „Nicht von mir selbst lasse ich mein Leben“, hat er gesagt, weil er sich entschieden hat, dich zu lieben. Lieber Bruder, liebe Schwester, ist dir klar: Sogar im Moment deines Sündigens liebt dich Jesus genauso wie im Moment deines guten Werkes? Dass es keinen Unterschied gibt in der Liebe von Jesus, deinem Hirten, zu dir. Sogar in dem Moment, wo du dich am dreckigsten fühlst, wo du dich am unwürdigsten fühlst, liebt dich Jesus genauso wie in dem Moment, wo du dich gehorsam, heilig fühlst. Dein Hirte hasst Sünde und er möchte nicht, dass du sündigst. Er wird dich züchtigen, wenn du sündigst. Aber wenn du fällst, wenn du ersündigst, er wird dich niemals verstoßen, sondern er ist langmütig und möchte dir helfen, deine Sünde zu überwinden.

Ich habe diesen Abschnitt aus seinem Buch gesehen und fand ihn sehr passend. Ich möchte ihn vorlesen. Das ist dein Hirtenkönig: „Jesus ist der mächtige Herrscher mit einem eisernen Zepter in der einen Hand und einem Hirtenstab in der anderen. Das ist der Herrscher, den du willst. Das ist der Herrscher, den du brauchst. Du brauchst keinen Herrscher, der mächtig und gemein oder schwach und nett ist. Du brauchst einen König, der mächtig und sanftmütig ist, gut und wahrhaftig, stark und gütig. Das ist es, was du in König Jesus hast. Jesus wird dich niemals anlügen. Er will nicht deinen Untergang, sondern dass du ein wirklich erfülltes Leben führst. Jesus wird dir niemals den Boden unter den Füßen wegziehen oder dir den Ball wegschnappen, wenn du gerade zum Schuss ansetzt. Er ist treu, mächtig, gnädig, gut, allmächtig und er liebt dich. Jesus ist anders als alle anderen, die sich als König ausgeben. Wie viele Könige geben ihren Thron für ein rebellisches Volk auf? Wie viele Könige verlassen ihren Palast, um in Schweineställen zu leben? Wie viele Könige werden mit dem ausdrücklichen Ziel geboren, für andere zu sterben? Jeder König muss kämpfen, um den Thron zu erobern. Jesus gab sich hin, um seinen Titel zu erhalten. König Jesus hat seinen Titel nicht durch das Vergießen des Blutes anderer errungen, sondern durch das Vergießen seines eigenen Blutes. Unser König hat nicht durch Stärke gesiegt, sondern durch Schwäche. Jesus hat den Tod besiegt, indem er starb. König Jesus lebte ein vollkommenes, gerechtes Leben auf Erden, damit du vor Gott gerechtfertigt und von Gott geliebt werden kannst. Dein König hat alle Macht des Universums, um zu zerstören und zu erobern. Aber er hält diese Macht durch Sanftmut zurück, um dich zu hüten und dich beim Namen zu kennen. Dieser König ist anders als alle anderen.“

Hast du in Epheser 1 gesehen – und deswegen fand ich das so passend: Er ist über alles erhaben. Diese Größe, diese Macht, diese Autorität, der eiserne Stab, den du aus diesem Epheservers lesen kannst, die Höhe, in die er erhöht worden ist, aber dann dieser Hirtenaspekt sozusagen der Gemeinde gegeben worden ist, dieser Sanftmut. Wie schön es ist zu sehen: Dieser König hat alle Macht des Universums – das haben wir in Vers 21 gesehen – auf Erden und im Himmel, in diesem und im zukünftigen Zeitalter, alle Macht, aber er hält diese Macht durch Sanftmut zurück, um dich wie sein Schaf zu hüten und dich beim Namen zu kennen. Dieser eiserne, dieser erhabene König, der mit eisernem Stab herrscht, er hat auch in der anderen Hand einen Hirtenstab. Dieser erhabene König kennt dich beim Namen. Dieser erhabene König ist dir gegeben worden, der Gemeinde.

In Vers dreiundzwanzig fährt Paulus fort, Epheser eins, dreiundzwanzig: „Sein Leib ist die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“ Deine Beziehung zu Jesus ist wie zwischen Hirte und seiner Herde, wie zwischen einem Haupt und seinem Leib. Nichts auf dieser Welt hat diese Beziehung zu Christus. Er ist über alles, dem über alles Haupt: Christus. Er ist dir gegeben worden. Die Gemeinde ist sein Leib. Das Bild des Leibes drückt so viel über die Gemeinde aus. Ein Leib ist ein lebendiger Organismus, miteinander verbunden, mit Einzelteilen verbunden und doch zusammen in völliger Einheit agierend, auf Befehl des Hauptes und kontrolliert über das Haupt. Darüber wird im Epheserbrief so viel nun auch weiter geredet werden, in Kapitel 2, 3 und 4 vor allem. Verstehst du, dass dieser Christus sich mit der Gemeinde so sehr identifiziert, dass er sagt: Diese Gemeinde ist mein Leib? So sehr gehört die Gemeinde zu Christus, so eng identifiziert er sich mit der Gemeinde. Sie ist sein Leib. Sie ist die Fülle dessen. Sie füllt ihn. Er, der eigentlich bereits erfüllt ist. Aber wie gesagt, der Fokus in diesem Text war auf die Menschlichkeit Jesu. Aber auch die Idee ist quasi: Sie ist die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. Fast ein Widerspruch, fast ein Paradox: Wie kann der, der alles in allen erfüllt, selbst von etwas anderem erfüllt werden? Aber das ist quasi das Paradoxe daran: Wir sind seine Fülle. Wow. Wir? Wir, die Gemeinde, wir sind seine Fülle, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. Wer bin ich? Elender Sünder, Rebell, der nichts als Zorn und Gericht verdient habe, dass ich ein Glied des Leibes bin, der Christi Fülle ist, des Christus, der alles in allen erfüllt, der über alles erhaben ist. Christus ist wahrlich alles. Schaue auf ihn, blicke auf ihn. Er, der alles in allen erfüllt, in seiner ganzen Würdigkeit, in seiner vollkommenen Herrlichkeit, in seiner grenzenlosen Majestät. Es geht um ihn. Er ist sowohl das Zentrum der Macht als auch das Zentrum der Gemeinde. In der Gemeinde geht es letztendlich nicht um dich. Es geht um ihn. Er ist das Haupt. Unser Ziel und unser Ziel ist es, ihn zu erfüllen, ihn zu seiner Fülle wachsen zu lassen. Davon wird auch in Epheser 4 gesprochen. Ein Mann Gottes hat mal gesagt: Wenn jemand uns irgendwo anders hinruft als zu Christus, ist er leer und voller Wind. Verabschieden wir uns also ohne Bedenken von ihm, wenn dich irgendwann irgendjemand zu jemandem anderen ruft als Christus, irgendwo anders hinruft als zu Christus. Ist er leer und voller Wind. Liebe Geschwister, er ist das Haupt der Gemeinde. Die Gemeinde ist sein Leib. Jemand hat das mal so formuliert in einem Lied: Wenn du dich mit der Gemeinde anlegst, legst du dich mit Jesus an. So eng identifiziert sich Jesus mit der Gemeinde. Er ist das Haupt. Nicht der Apostel Paulus, nicht Petrus, kein Papst, kein Prediger, nicht ich, nicht Nirmelen, nicht Papa. Christus ist das Haupt, und als Haupt regiert und lenkt er die Gemeinde. Wie tut er das? Durch sein Wort. Wenn also das Wort Gottes im Zentrum der Gemeinde ist, herrscht auch Christus in seiner Gemeinde als Haupt.

Ich möchte zum Schluss kommen. Ich habe zu Beginn die letzten Worte von John MacArthur an seinen Sohn erwähnt. Er hat gesagt: „Die Gnade hat mein sündiges Herz überwältigt. Was für ein Geschenk! Die Gnade ist die größte Kraft, denn sie vertreibt die Sünde. Es ist alles Gnade, ich bin unwürdig.“

„Christus für die Gemeinde“ ist der Titel dieser Predigt. Wenn du siehst, wer Jesus ist, wer du bist und dass Gott diesen Christus der Gemeinde gegeben hat, macht es dir die Gnade Gottes groß. Bewegt es dich, die Liebe Gottes zu einem Sünder wie dir zu sehen? Erkennst du die Größe Jesu Christi? Was macht es mit dir, dass wenn du hörst, dass Gott der Vater diesen Jesus als Haupt über alles der Gemeinde gegeben hat? Was bedeutet es dir, Teil des Leibes zu sein, ein Glied des Leibes zu sein, der alles in allen erfüllt, dass du Glied davon bist, was die Fülle dessen ist, der alles in allen erfüllt? Wenn du das hörst, wenn du darüber nachsinnst, bewegt es dich, macht es dir die Gnade groß, macht es Christus groß für dich? Das Beste und das Höchste, das es gibt, ist Jesus Christus, und ihn hat Gott der Gemeinde gegeben. So wichtig und so wertvoll ist sie ihm. Er hat ihr ein Haupt gegeben, und dieses Haupt herrscht durch sein Wort über sie.

Paulus betet für die Epheser, dass sie die Kraft erkennen, die Gott ihnen zur Verfügung gestellt hat. Und um diese Kraft zu erkennen, müssen sie auf Jesus blicken. Verstehst du, dass dein christliches Leben mehr ist als theoretische Wahrheiten intellektuell zu begreifen? Der Fokus von Epheser 1 bis 3 ist Wahrheit, Lehre. Sie intellektuell, sie verstandesmäßig zu begreifen, ist wichtig. Aber verstehst du, dass dein christliches Leben mehr sein soll als das? Dein christliches Leben soll mehr sein als Gebote kalt zu befolgen. Epheser Kapitel 4 bis 6 ist voller Gebote für dein christliches Leben, denen du gehorchen sollst, die du befolgen sollst. Aber verstehst du, dass dein Leben als Gläubiger mehr ist, als einfach nur Gebote zu befolgen?

Liebe Geschwister, ultimativ geht es darum, Jesus mehr zu lieben. Jesus mehr zu lieben. Und auch darum geht es durchweg im Epheserbrief, insbesondere in diesen Gebeten, am Ende von Kapitel 1 und wenn ihr euch das Gebet am Ende von Kapitel 3 anschaut. Jesus mehr zu lieben. Jesus möchte nicht einfach nur deinen Verstand, er möchte nicht nur deine kalte Religion, er möchte dein Herz. Gott möchte, dass du so handelst und denkst wie sein vollkommener Sohn, weil du ihn liebst.

Was können wir also tun?

  1. Bete dafür, dass du Jesus erkennst. Bete dafür, dass du Gnade erkennst. Du hast eine direkte Verbindung zu demselben Gott, der dir diesen Jesus Christus geschenkt hat. Verwirf die mächtige Waffe des Gebets nicht. Bete dafür, wie Paulus hier für die Epheser betet, bete dafür, dass du erkennst. Bete für Verständnis. Wir haben Psalm 119 heute in der Lesung gehabt. Wie oft bittet der Psalmist: „Gib mir Einsicht, gib mir Verständnis. Ich sehne mich nach deinen Vorschriften. Belebe mich auf deinen Wegen.“ All diese Gebete um Verständnis, um Erleuchtung, um Erquickung durch das Wort Gottes. Bete dafür, dass du Jesus erkennst, so wie Paulus es hier getan hat. Plane dir Zeit zum Beten. Nutze Gottes Wort zum Beten. Nutze zum Beispiel hier das Gebet von Paulus in Epheser 1, ein inspiriertes Gebet. Bete doch genau dafür, wovon hier die Rede ist. Schau dir das Gebet von Kapitel 3 an und bete dafür. Schau dir, wie wir gelesen haben, Psalm 119 an. Nutze es fürs Gebet, über es zu beten. Je mehr du betest, desto mehr wirst du beten. Du musst es tun, du musst das anfangen. Und je mehr du betest, desto besser wirst du beten, weniger abgelenkt, mehr entsprechend des Willens Gottes. Bete dafür, dass du Jesus erkennst, dass du Gnade erkennst, dass dir Jesus groß gemacht wird, dass das Angesicht Jesu über dir leuchten möge.
  2. Schau auf Christus. Genau das ist es, was Paulus hier macht, oder? Er lässt die Epheser auf Christus schauen. „Siehe, der Mensch“, sagte Pilatus, als er Jesus gegeißelt und mit Dornenkrone im Purpurgewand vor das Volk brachte in Johannes 19. „Siehe, der Mensch“, hat er einen verwundeten, gedemütigten Jesus vor die Menschen gebracht und gesagt: „Siehe, der Mensch.“ Auch ich sage heute: Siehe, der Mensch. Siehe, Jesus Christus. Siehe ihn, wie er gegeißelt, mit Dornenkrone dasteht. Siehe ihn aber auch über alle Mächte und Namen erhoben. Siehe den König, der mit eisernem Stab regieren wird, siehe aber auch den Hirten, der seine Schafe beim Namen ruft. Siehe Gott den Sohn in seiner Göttlichkeit vor Grundlegung der Welt, wie er einen Bund mit Gott dem Vater schloss, ein Volk zu empfangen. Siehe aber auch Gott den Sohn in seiner menschlichen Natur, die er hinzu angenommen hat, um in gleicher Weise wie die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig zu sein, so heißt es in Hebräer 2.

Was bedeutet es, auf Christus zu schauen? Es bedeutet, von ihm zu lesen in seinem Wort. Es bedeutet, ihn zu studieren in seinem Wort. Es bedeutet, über ihn nachzusinnen in seinem Wort und ihn dadurch zu lieben. Und Liebe ist kein Gefühl laut der Bibel, Liebe ist eine Entscheidung, eine Entscheidung des Willens. 2. Korinther 3,18: „Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ Du musst Christus mit aufgedecktem Angesicht anschauen, und du siehst es. Du siehst ihn in seinem Wort. Nur dann wirst du verwandelt werden.

Romagath hat gesagt: „Die Gnade ist die größte Kraft, denn sie vertreibt die Sünde.“ Du möchtest Sünde aus deinem Leben vertreiben? Schaue auf die Herrlichkeit des Herrn. Schau auf diesen Christus, der dir geschenkt worden ist, und du wirst die Gnade erkennen. Schau auf Christus, denn wenn du morgen mit Versuchung zur Sünde konfrontiert wirst, stehst du vor einer Entscheidung: Wen liebst du mehr? Wen betest du an? Betest du dich selbst, die Sünde und den Teufel an? Oder betest du den Herrn an, der dir gegeben worden ist? Wenn du Jesus nicht vor Augen hast, wirst du ihn nicht mehr lieben können als deine Sünde. Wenn aber dein Herz erfüllt ist mit diesem würdigen Jesus, dem liebenden Hirten und König, dann wirst du ihn auch lieben und du wirst ihn mehr lieben. Du wirst dir denken, wenn du vor deiner Sünde stehst und versucht bist, vor der Versuchung zur Sünde stehst: Gott hat all das für mich und zu seiner Ehre getan. Warum sollte ich jemals gegen ihn sündigen wollen? Das Betrachten von Jesus, das Betrachten der Gnade vertreibt die Sünde.

Sprüche sagt folgendes, Sprüche 26, Vers 11: „Wie ein Hund, der zurückkehrt zu seinem Gespei, so ist ein Tor, der seine Nahrheit wiederholt.“ Das ist das Bild, das die Bibel verwendet, wenn sie davon spricht, wie du wiederholst, wie du deine Sünde wiederholst. Du bist wie ein Hund, der zu seinem Gespei, zu seiner Kotze zurückkehrt. Aber nur wenn du Jesus vor Augen hast, nur wenn du Jesus liebst, wirst du diese Sünde als Gespei sehen. Wenn du dich normal fragen würdest: Was hättest du lieber? Einen Hirtenkönig, der sein Leben für dich gab, oder Hunde-Gespei? Ist es nicht offensichtlich, was du wählen würdest? Wieso wählst du dann das Gespei? Wieso wählst du dann die Hundekotze? Weil du den Sohn nicht vor Augen hast. Weil du die Gnade nicht vor Augen hast.

Beugen wir uns also alle vor diesem Haupt. Knien wir nieder zu den Füßen des Hirtenkönigs. Freuen wir uns und beten Gott dafür an, dass er uns wertlose, elende Sünder in die Gemeinde gestellt hat und uns seinen kostbaren Sohn gegeben hat. Lasst uns daran festhalten und lasst uns auf Christus, unser Haupt, schauen. Amen.

Lasst uns beten. Unser Vater im Himmel. Die Wahl sollte nicht schwerfallen, wenn wir vor dem stehen, was der Hund gespien hat, und deinem Sohn vor der Wahl stehen. Es sollte so einfach sein. Doch unser Herz ist oft verblendet, es ist betrübt, es ist kurzsichtig, es ist nicht erfüllt genug mit deinem Wort, es ist nicht erfüllt mit deinem Sohn. Allzu oft sehen wir die Größe deines Sohnes nicht. Allzu oft sehen wir nicht die Größe der Gnade, die Liebe, die du für den Sünder hast, die du für mich hast, und wir wählen das Geringere, wir wählen das Hundegespei in unserer Kurzsichtigkeit, in unserer Verblendheit. Vater, ich bitte dich, erleuchte die Augen unseres Herzens. Mache Licht, schaffe Licht, wo Finsternis herrscht. Schaffe Erleuchtung und Erquickung, wo Dunkelheit herrscht. Erquicke unsere Seele. Eröffne unsere Augen, sodass wir Christus sehen mögen und seine Größe. Er ist der Erhabene. Er ist der, der allen Vorrang hat. Er ist erhaben über jede Macht, über jede Kraft, über jede Gewalt im Himmel und auf Erden, im gegenwärtigen Zeitalter und im zukünftigen. Herr Jesus Christus, wir beten dich an. Du bist die Erstgeborene aller Schöpfung, das Bild des unsichtbaren Gottes. Du hast Vorrang in allem, denn in dir, durch dich und zu dir hin ist alles geschaffen worden. Jesus, du bist hoch über allem, und darüber staune ich. Wir beten dich an und bitten dich, dass wir das doch erkennen mögen, dass wir doch verstehen mögen, wer du bist. In all deiner Größe bist du aber auch derjenige, der der Gemeinde gegeben worden ist. Wir sind dir vom Vater gegeben worden, und du hast dich dazu verpflichtet und hast es vollbracht, uns elende Sünder, uns Rebellen und Kinder des Zorns mit deinem kostbaren Blut zu erwerben. Du hast uns erworben und uns befreit aus Knechtschaft und bist unser Hirte, der uns beim Namen ruft. Du bist uns gegeben worden, alles ist dir unterworfen worden, du aber bist uns gegeben worden. Wie kostbar und wie wertvoll ist das! Welch eine Liebe, welch eine Gnade! Was für ein Geschenk, wofür wir nur unwürdig sind. Vater, lass uns das erkennen. Lass uns das wahrlich erkennen. Lass uns darin gewurzelt und gegründet sein in der Liebe Jesu Christi. Möge er in unseren Herzen wohnen, sodass wir erfassen mögen, was es bedeutet, was wir uns auch heute angeschaut haben, sodass wir ihn mehr lieben. Mehre unsere Liebe für Christus, sodass wir ihn wählen und nicht die Sünde, dass wir ihm dienen und seine Sklaven sein mögen und nicht der Sünde und dem Teufel uns unterwerfen, obwohl du uns doch schon befreit hast. Ich bitte dich darum, lass die Gnade in unserem Leben groß sein und lass die Gnade die Sünde austreiben. Ich bitte dich um all dies im Namen deines Sohnes, Jesus Christus. Amen.

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