September 14, 2025

Gottes Kraft in Anspruch nehmen, Teil 2

Passage: Epheser 3:14-21

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Möge der Name des Herrn Jesus Christus, möge der Name unseres Herrn verherrlicht werden. Schlagen wir den Text für die heutige Predigt auf und lesen Epheser Kapitel 3, die Verse 14 bis 21. Epheserbrief, Kapitel drei, die Verse vierzehn bis einundzwanzig.

„Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jede Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird. Er gebe euch, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden, durch seinen Geist an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist. Und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Lasst uns beten.

Unser Vater im Himmel, der Vater, nach dem jede Vaterschaft benannt ist, sowohl im Himmel als auch auf Erden. So wie Paulus möchten wir nun in unseren Herzen unsere Knie vor dir beugen. Vor diesem Text, dem der menschliche Verstand nicht gerecht werden kann. Wahrheiten, die unmöglich zu erfassen sind, vollständig zu erfassen sind. Tiefe und Reichtum und Einblick in das Reichtum deines Wesens, deiner Liebe, deiner Herrlichkeit, die wir versuchen zu verstehen, zu versuchen zu ergreifen. Und wir tun es auch, aber wir werden niemals das Ende des Fasses erreichen. Es ist eine Quelle, deren Tiefe unendlich ist, aus der wir schöpfen und schöpfen und schöpfen können, und das Wasser wird niemals ausgehen. Wir bitten dich, Vater, dass du in dieser Stunde nun uns den Geist schenkst, die Haltung schenkst, möglich aufmerksam zu sein auf das Wort, das verkündet wird, dein Wort, deine heiligen Worte, die verkündet werden. Mögest du in dieser Gemeinde auch zu dieser Stunde verherrlicht werden und schenke uns ein betendes Herz, indem wir auf dein Wort hören. Möge durch dieses Wort dein Geist in unseren Herzen wirken, und mögen wir verändert werden, gestärkt werden, und mögen wir alle gemeinsam das erkennen, was unergründlich ist. Mögen wir alle gemeinsam als Heilige zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. Dir sei alle Ehre. Und wir bitten dich, segne diese Stunde. Im Namen deines Sohnes, Jesus Christus. Amen.

Setzt euch gerne.

Seit einiger Zeit beschäftigt uns das Bild eines Mannes, der auf einer Schiffsreise ist. Der das letzte seines Geldes ausgegeben hat, damit er von Europa in die USA über das Schiff verreisen kann. Weil er sein letztes Geld ausgegeben hat, um sich das Ticket zu besorgen, die Fahrkarte zu besorgen, konnte er sich die Speisen im Schiff nicht leisten und musste sich vom Nötigsten versorgen. Bis ein Passagier zu ihm kam und ihm offenbart hat, dass alle Speisen bereits in der Fahrkarte enthalten sind. Er hat wochenlang fast verhungert, obwohl er die ganze Zeit Zugriff zu all den Speisen auf der Schifffahrt hatte.

Was macht nun der Mann, der nach wochenlangem Hungern erkannt hat, dass seine Fahrkarte bereits alle Speisen auf dem Schiff mit einschließt? Geht er nun endlich in den Speisesaal und bedient sich am Buffet? Wie macht er das? Wie macht er sich die zur Verfügung stehenden Ressourcen zunutze? Wie kann er sich mit den Speisen stärken und so mit voller Energie und voller Kraft sein Reiseziel erreichen?

Diese Idee, diese Illustration begleitet uns durch diese quasi Miniserie, die wir „Die Gebete des Epheserbriefes“ nennen können. Denn wir haben nämlich erkannt, dass Gläubige große Kraft in Christus besitzen. Während wir Gläubigen oft kraftlos, energielos und verschmachtet durch unser Leben wandeln, steht uns große Kraft zur Verfügung. Das haben wir im Gebet von Epheser 1 gesehen: Auferstehungskraft, die Jesus Christus aus den Toten auferweckt hat und an die absolute Spitze aller Macht erhoben hat. Haben wir gesehen in Vers 1, 18 bis 23.

Durch unsere Erlösung in Christus wurden wir also nicht nur vor der Hölle und vor dem Zorn Gottes gerettet. Gott hat uns mit Kraft zum Leben, zur Herrlichkeit Gottes ausgerüstet. Wir haben Zugang zum freigiebigen Buffet Gottes, einem Buffet, einem Mahl der Kraft. Dann haben wir vergangene Woche begonnen zu sehen, dass Paulus drei Kapitel lang dieses Ephäserbriefes, fast die Hälfte des Ephäserbriefes, damit beschäftigt, damit verbringt, die Ressourcen, die wir in Christus haben, zu beschreiben. All die Speisen, die wir in Christus haben, all das, was uns Energie gibt, all das, was uns zur Verfügung steht in Christus, was uns geschenkt ist in Christus, zu beschreiben.

Und bevor er sich dann in Kapitel 4 den Aufforderungen widmet, für unser Leben im Lichte dieser Ressourcen, betet er für die Gläubigen, dass sie diese Ressourcen, die Kraft, in Anspruch nehmen, dass der Motor gestartet wird und wir energievoll unser Leben führen können. So haben wir diese Predigt, die Reihe heißt „Die Gebete des Epheserbriefes“, die Predigt der vergangenen Woche und auch der heutige Titel ist „Gottes Kraft in Anspruch nehmen.“ In diesem Gebet von Paulus haben wir bereits gesehen: Paulus im Lichte all dieser Wahrheiten geht in die Knie vor Gott und bittet für Dinge, und für drei Dinge haben wir bereits, drei Dinge haben wir uns bereits angeschaut. Wir haben gesehen, diese drei Dinge hängen miteinander zusammen. Die Erfüllung des einen Anliegens hat das nächste Anliegen sozusagen zur Folge. Und wir haben gesehen, diese drei Dinge, die wir uns bisher angeschaut haben, sind alles Dinge, die der Gläubige in gewisser Weise bereits hat, aber er soll darin wachsen.

Die drei Punkte, die wir uns angeschaut haben letzte Woche, erstens: die Kraft im Inneren. Zweitens: die Herzensherrschaft Jesu. Und drittens: das Fundament der Liebe.

Erst eins, die Kraft im Inneren. Was hatten wir uns angeschaut? Paulus betet dafür, dass der innere Mensch durch den Geist mit Kraft gestärkt wird. Wir haben gesehen, der innere Mensch ist unser wahres Ich, unsere Seele, unser Geist. Es ist, vor allem für uns Gläubige, ist das innere Ich neu geschaffen, die neue Natur in Christus. Und der innere Mensch muss stark sein. Der Heilige Geist wirkt durch das Wort Gottes und stärkt so den inneren Menschen, sodass egal, was mit dem äußeren Menschen passieren würde, unserem Leib, unserem Körper, der innere Mensch kann erfrischt sein, neu sein oder erneuert sein, stark sein, erquickt sein, so wie es Paulus im 2. Korintherbrief beschrieben hat. Wir haben erkannt: Mit einem schwachen inneren Menschen können wir kein heiliges Leben führen. Wir können keine Sünden überwinden, wir können keinen Versuchungen widerstehen, und mit einem schwachen inneren Menschen werden wir kein geistliches Wachstum erfahren. Und wir haben auch gesehen, wir können dem Wirken des Geistes ein Hindernis sein, wenn wir uns nicht dem Wort Gottes und der Gemeinschaft mit ihm widmen.

Als Zweites haben wir gesehen, die Herzensherrschaft Jesu. Paulus bittet dafür, dass Jesus Christus in unseren Herzen wohnt. Und wir haben gesehen, wir haben: Es gibt einen Unterschied dazwischen, in einem Herzen einfach zu sein oder im Herzen zu wohnen. Dort, wo wir wohnen, dort fühlen wir uns zu Hause. Dort richten wir es uns so ein, wie es uns gefällt. Wir schmeißen Dinge heraus, die uns nicht gefallen, und richten all die Dinge ein, die uns gefallen. So soll Christus in unseren Herzen wohnen. Er soll zu Hause sein, sich niederlassen. Alle Bereiche unseres Herzens, alle Bereiche unseres Lebens, unseres Denkens sollen von ihm bewohnt und dadurch beherrscht werden. Es geht darum, dass er Zugriff hat auf jeden Bereich unseres Herzens und dass alles, was er in unserem Herzen vorfindet, ihm wohlgefällig sein soll. Es geht ganz klar um Heiligung. Unser Herz soll gereinigt werden von allem Schmutz der Sünde und Begierde. Unser Herz soll ausströmen des Wesen Christi: Heiligung und Liebe.

Und genau darum betet Paulus als drittes. Wie gesagt, die hängen miteinander zusammen. Wenn Christus in unseren Herzen wohnt, wird seine Natur mehr und mehr uns beeinflussen und unsere Natur wird mehr und mehr seiner Natur ähnlicher. Wir sollen in Liebe gewurzelt und gegründet sein. Selbstlose, aufopfernde, vergebende, sanftmütige Liebe soll alles Denken, Reden und Tun durchströmen.

Nun möchten wir das Gebet fortsetzen und kommen zum nächsten „hina.“ Wenn ihr euch erinnert, habe ich euch gesagt, dass es im Griechischen hier diese „hin-ne“-Konstruktionen gibt, also diese „sodass-“ oder „damit-Konstruktionen,“ die natürlich einen Zweck oder ein Resultat demonstrieren. Und jetzt kommt also, jetzt kamen also diese drei Dinge: der starke innere Mensch, Christus im Herzen wohnen und in Liebe gegründet und gewurzelt sein. Und jetzt kommt das „hin-ne“, jetzt kommt das „sodass.“ Wozu soll das führen? Was soll das Resultat von Gläubigen sein, die einen starken inneren Menschen haben, wo Christus im Herzen wohnt und wo sie in Liebe gegründet und gewurzelt sind? Was ist das Resultat?

Und wir sehen weitere drei Punkte heute. Theoretisch ist das erstens, aber im ganzen Gebet ist das das viertens.

Viertens: das gemeinsame Begreifen des Unbegreiflichen. Fünftens: die Fülle des Unendlichen. Und sechstens: das Vermögen des Unerdenklichen.

An diesen drei Stichpunkten könnt ihr erkennen, es geht um Unbegreifliches, es geht um Unendliches und es geht um Unerdenkliches. Die Tiefen, in denen wir uns heute begeben, sind Tiefen des Wesens und der Fülle Gottes, die wir niemals ausschöpfen können. Die Ewigkeit wird nicht genug sein, um die Dinge zu erkennen und zu verstehen und zu erfassen, vollständig, die wir hier heute beschrieben werden. Am Ende dieser Predigt werden wir uns vermutlich, werden wir einiges verstanden haben, hoffentlich, aber wir werden immer noch nicht genug haben. Es wird sich immer noch so anfühlen, als hätten wir lediglich an der Oberfläche von dem gekratzt, was hier beschrieben wird. Es geht um Unbegreifliches, Unendliches und Unerdenkliches.

Kommen wir also zum ersten Punkt für heute und dem vierten Punkt in diesem Gebet: das gemeinsame Begreifen des Unbegreiflichen. Vers 18: „damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist.“ „Damit“: hier haben wir dieses „hin-ne.“ Also, was ist das Resultat, wohin soll das hingehen? Was ist der Zweck von Menschen, die einen stärkeren inneren Menschen haben, in denen Christus im Herzen wohnt und die in Liebe gegründet und gewurzelt sind? Worum geht es? „Damit,“ was ist das Resultat? „Ihr imstande seid.“ Es geht also darum, dass wir durch diese Dinge, das Resultat von diesen drei Dingen, soll sein, dass wir zu etwas fähig sind. Wir sollen imstande sein.

Das Wort „imstande“ impliziert natürlich, dass es sich um eine große oder schwierige Aufgabe handelt. Also, wir sollen imstande sein, fähig sein oder Kraft haben, um diese schwere Sache, um zu dieser schweren Sache fähig zu sein. Und wozu sollen wir fähig sein? „Damit ihr imstande seid, zu erfassen.“ Es geht also darum, dass wir fähig sind, etwas zu erfassen. Und das Wort erfassen ist auch ein starkes Wort. Es bedeutet, etwas vollständig zu ergreifen. Das Wort, das hierfür „erfassen“ verwendet wird, wird in den Evangelien verwendet, um zu beschreiben, wie ein Dämon, ein unreiner Geist, einen Menschen ergreift. Und wir können uns vorstellen, wenn ein unreiner Geist einen Menschen ergreift, besitzt, dann nimmt er vollständige Kontrolle über diesen Menschen. Wir kennen die Beispiele aus den Evangelien, wie Menschen hin- und hergezerrt werden, sich selbst wehtun und Schaden hinzufügen, wenn sie besessen sind. Sie verlieren jegliche Kontrolle über sich selbst. Und die Idee ist, dass wir imstande sein sollen, also fähig sein sollen, etwas voll und ganz zu erfassen. Ja, der unreine Geist macht sich diesen Menschen zu eigen, sozusagen. Wenn man das parallel hier sieht, dann könnten wir sagen, wir sollen das, was hier beschrieben wird, uns zu eigen machen, voll und ganz umfassen, erfassen und uns zu eigen machen. Wir sollen also imstande sein, fähig sein, etwas völlig—es steht ja auch nicht nur zu erfassen, sondern völlig zu erfassen. Und das sollen wir nicht allein tun, sondern wir sollen es tun „mit allen Heiligen.“ Und das ist ein so wichtiges Element.

Bisher die Dinge soll jeder von uns einzeln machen. Jeder von uns persönlich muss einen inneren, starken Menschen haben. Jeder von uns persönlich soll Jesus im Herzen wohnen haben. Jeder von uns soll persönlich in Liebe gewurzelt sein. Und das alles sollen wir tun, nicht damit wir alle einzeln und jeder für sich etwas erkennen. Nein, jeder soll persönlich in seinem Leben diese Dinge entwickeln, und das Ziel ist, dass wir dann gemeinsam etwas erfassen mit allen Heiligen.

Und die Abfolge ist hier so wunderbar. Liebe Geschwister, ich kann nicht euren inneren Menschen stärken. Ich kann nicht verursachen, dass Jesus in euren Herzen wohnt. Ich kann nicht dafür sorgen, dass ihr in Liebe gegründet und gewurzelt seid. Ja, die Gemeinde und die Predigt oder diese Dinge tragen ihren Beitrag dazu, aber wenn dein innerer Mensch nur durch die Predigt am Sonntag gestärkt wird, ist das wie eine wöchentliche Reanimation eines fast gestorbenen, toten inneren Menschen, fast toten. Nein, du musst dich mit dem Wort Gottes füllen. Du musst in der Heiligung kämpfen und vorangehen und Christus die Bereiche deines Lebens öffnen, sodass er herrschen kann, Buße tun von deinen Sünden und hin zur Heiligkeit laufen und streben. Du musst dich mit der Liebe Gottes beschäftigen und darauf dich prüfen, wie diese Liebe in deinem Denken, in deinem Reden, in deinem, in deinem Denken, Reden und Handeln herausströmen kann als Grundlage für all dein Handeln. Ja, die Gemeinde hilft, aber das musst du auch in deinem persönlichen Wandel mit Christus machen durch die Kraft des Geistes, mit dem Wort Gottes in deinem persönlichen Wandel.

Aber jetzt kommen wir zu etwas, was alleine nicht möglich ist. Es ist alleine nicht möglich, das zu erfassen, was hier beschrieben wird als alleiniger, einzelner persönlicher Christ. Es ist mit ihr nicht erreicht. Und es ist so ein wunderschönes Bild. Stellt euch vor, die Gemeinde als einen Ort, wo jeder Einzelne, stellt euch diesen Gottesdienst vor am Sonntag, aber in der vergangenen Woche, seit dem vergangenen Sonntag, jeden Tag hat jeder Bruder, jede Schwester sich einzeln, sich persönlich am inneren Menschen gestärkt, Christus in seinem Herzen wohnen lassen und ist in Liebe gewurzelt und gegründet durch das Wort Gottes, durch das Nachsinnen, Auswendiglernen, Beten, durch Heiligung, durch Kampf mit Sünde und Überwindung von Sünde, durch Widerstehen von Versuchungen. Und dann kommen wir hier alle zusammen.

Dann kommen wir hier alle zusammen, um das zu tun, was wir alleine unter der Woche nicht schaffen können, um das zu tun, was wir nur gemeinsam schaffen können. Das ist das Bild, das ist die Abfolge, die hier zusammengebracht wird. Das ist dieses „damit,“ diese hin-ne-Konstruktion, die sagt, jeder Einzelne, und dann das Resultat ist: Dann kommen jeder einzelne mit gestärktem inneren Menschen, mit Christus im Herzen wohnen, mit Liebe gewurzelt und gegründet, komm zusammen und tun das, was wir alleine nicht zu tun imstande sind. Es ist wie jedes, es ist wie die Gemeinde wird mit einem Leib verglichen. Es ist ein Leib, wo jedes einzelne Glied gestärkt und gegründet ist und dann kommen alle Glieder zusammen, um gemeinsam zu wachsen. In Vers 2 haben wir bereits gesehen, heißt es in 20 bis 22, dass wir aufgebaut sind auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist. Und dann in ihm zusammengefügt wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn. Und in ihm werdet auch ihr mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist. Es wird das Bild eines Tempels verwendet, der aus einzelnen Steinen besteht und so zu einer Behausung Gottes wird. 1. Petrus Kapitel 2, 4 und 5 verwendet ein sehr ähnliches Bild.

  1. Petrus Kapitel 2, Verse 4 und 5: „Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, lasst euch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, Gott hoch willkommen durch Jesus Christus.“ Stell dir vor, ein Haus, stell dir vor, einzelne Steine, die lebendig sind, die kräftig sind, die gegründet sind und die dann Stück für Stück zusammenkommen, um einen wunderbaren Palast zu bauen, um ein wunderbares Haus zu bauen, ein Haus, ein Tempel Gottes zu seiner Ehre. Das ist die Gemeinde.

Wir sollen lebendige, vom Geist gestärkte Steine sein. Aber ein Stein, so lebendig er auch sein möge, verpasst seinen Zweck, wenn er sich nicht zum geistlichen Haus aufbauen lässt. Unser geistliches Wachstum, unser christliches Leben ist nicht nur um uns selbst willen. Unser persönliches geistliches Wachstum soll einen gemeinsamen Zweck erfüllen. Der Gläubige ist nicht dazu bestimmt, alleine auf dieser Erde zu wandeln. Und der Gläubige wird niemals alles in Anspruch nehmen, was Gott ihm zur Verfügung gestellt hat, wenn er sich nicht den Heiligen in Form der Ortsgemeinde anschließt.

Ein Christ, der lediglich für sich selbst lebt und sich weigert, sich einer Gemeinde anzuschließen, lebt im Ungehorsam zur Schrift. Er ist nicht nur selbstsüchtig und lebt in dieser Sünde, er raubt sich selbst der Ressourcen, die er nur mit den Heiligen zusammen in Anspruch nehmen kann. Es ist wie ein Mann, der Mann im Schiff, der nun Zugriff hat auf das Buffet, auf den Speisesaal, aber er bedient sich nur einem geringen Anteil des Essens, weil zum anderen Anteil des Essens, zum anderen Teil des Speisesaals, kommt er nur, wenn er auch mit den anderen Gästen Gemeinschaft hat, wenn er mit den anderen Gästen zusammen ist. Mit allen Heiligen zusammen, natürlich schließt das alle Gläubigen weltweit ein, aber praktisch umgesetzt wird das in der örtlichen Gemeinde.

Du möchtest dein Lebensziel, deinen Zweck als Gläubiger erfüllen, voll und ganz ausschöpfen? Es geht nicht ohne die Gemeinde. Was sollen wir mit allen Gläubigen gemeinsam, mit allen Heiligen gemeinsam erfassen? Was sollen wir so völlig erfassen? „Die Breite und Länge und Höhe und Tiefe.“ Die Frage, die sich natürlich stellt, ist, die Breite von was? Die Länge von was? Die Höhe von was? Die Tiefe von was? Ein Hinweis hier in der Tamilischen Bibel ist hier bereits Liebe gegeben, also die Breite, Länge, Höhe, Tiefe der Liebe Christi. Aber im ursprünglichen Text ist Liebe hier in diesem Vers noch nicht drinnen, in diesem Vers, in diesem Vers, Vers 18, sondern erst in Vers 19.

Es wäre nicht falsch, wenn wir hier von diesen Dimensionen reden: Höhe, Breite, Tiefe und Länge, dass es sich um die Dimensionen der Liebe Christi handelt. Das wäre nicht falsch. Ich glaube, das wäre auch ein angemessenes Verständnis. Aber die Tatsache, dass es hier nicht explizit dasteht, dass es um die Dimension der Liebe Christi geht, gibt mir den Eindruck, dass es offener ist. Nämlich um die unbegrenzten Dimensionen von Gott selbst: Was die Breite, die Länge, die Höhe und die Tiefe des Wesens Gottes selbst ist, seiner Liebe, seines Ratschlusses, des Geheimnisses des Christus, was hier im Epheserbrief uns dargelegt wird. All diese Dinge können hier eingeschlossen werden.

Vor allem im Zusammenhang des Epheserbriefes sind diese Dimensionen, Breite, Länge, Höhe und Tiefe, so deutlich. Was sind die Dimensionen, was sind die Breite, die Länge und die Tiefe und die Höhe, die wir im Epheser-Brief sehen? Des Ratschlusses Gottes, des Geheimnisses des Christus, des Wesens Gottes durch dir das Heil in Christus Jesus. Lasst uns das mal anschauen, und das ist etwas, so wird ja ganz oft, werden diese vier Dimensionen oft auch ausgelegt.

Die Breite. Breite, wenn wir an Breite denken, dann denken, vermittelt das ein Bild von etwas Umfassendem, einschließendem, wenn etwas breit ist, dann versuchen wir, unsere Hände voneinander zu entfernen und etwas einzuschließen. Wir reden oft von der Breite eines Raumes, eines Möbelstücks. Im Epheserbrief erkennen wir eine Breite. Wir erkennen sie in Kapitel 2, wie nämlich in Christus Gott sowohl die nahen Juden als auch die fernen Heiden gerettet hat. Wir sehen die allumfassende Breite der Liebe, der Barmherzigkeit, des Ratschlusses, der, der, der, der, der, des Geheimnisses, dass Christus, das nicht nur auf die Juden beschränkt ist, sondern sich ausweitet in ihrer Breite und die Heiden mit einschließt. In Epheser Kapitel 2, ab Vers 11, ist genau das ja beschrieben. Ab Vers 11: „Die Nation in dem Fleisch nach, wir waren Unbeschnittene. Wir waren ohne Christus, wir waren fern vom Bürgerrecht Israels, Fremdling hinsichtlich der Bündnisse, fern von Gott und ohne Gott. Jetzt aber,“ Vers 13: „die ihr einst fern wart, sind durch das Blut des Christus nahe geworden.“ Und wir sind nicht nur nahe geworden, „er hat Juden und Heiden die zwei Friedensstiften in sich selbst zu einem neuen Menschen geschaffen und in einem Leib mit Gott versöhnt.“ Vers 17: „und er kam und hat Frieden verkündigt, euch den Fernen und Frieden den Nahen.“ Die Fernen, die Heiden, die fern von Gott waren, die Nahen, die Juden, die nah, zumindest oberflächlich, an Gott waren. Es geht um Gottes Herz, das so unvorstellbar breit ist, dass alle Nationen darin enthalten sind, sowohl Heiden als auch Juden. So dass es heißt, wie in Römer 10: „Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn er ist Herr über alle und er ist reich für alle, die ihn anrufen, denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.“

Dann haben wir die Länge. Was für eine Länge könnten wir denn im Epheserbrief sehen? Wir können die Länge der Zeit nehmen, die im Epheserbrief beschrieben wird. Wo begann alles? Epheser 1, Vers 4 sagt: „Wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt.“ Das Geheimnis des Christus, die Liebe des Christus, das Wesen, das im Heilsplan Gottes, im Ratschluss Gottes hier offenbart wird, hatte seinen Beginn in der Ewigkeit, ewigen Vergangenheit. In der ewigen Vergangenheit, da begann es. Und wie lang, wie weit geht sie? Epheser 2, Vers 7, Vers 6 lies dazu für Kontext: „Er hat uns mit auferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt, in Christus Jesus, damit er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweist in Christus Jesus.“ Was in der ewigen Vergangenheit begann, endet, und man kann eigentlich nicht sagen endet, weil es endet ja gar nicht, geht bis in die ewige Zukunft hinein. Ewige Vergangenheit, ewige Zukunft, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das ist die Länge, die Spanne, von der hier die Rede ist. Ist dir bewusst, dass Gott dich gerettet hat, damit er von Ewigkeit zu Ewigkeit seine Gnade an dir demonstrieren kann?

Die Breite, die Länge, die Höhe. Die Höhe als Dimension ist uns klar im Ephäserbrief geschildert. Wir sind nämlich gesegnet mit allen geistlichen Segnungen, mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt. Heißt es in Kapitel 1, Vers 3. In Kapitel 2, Vers 6 heißt es, „er hat uns mit auferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt.“ Wir wurden bereits in Gottes Gegenwart mit Christus versetzt. In unserer Position sind wir bereits so hoch mit Christus in seiner Höhe, und es wird eines Tages in Realität offenbart werden.

Die Tiefe, was ist die Tiefe, die wir im Epheser-Brief sehen? Vom Wesen Gottes im Heilsplan, seines Ratschlusses, seiner Liebe und des Geheimnisses des Christus. Die Tiefe, in der wir uns befanden, als Christus hinabkam, um uns zu retten. Epheser 2, 1 bis 3 beschreibt, dass wir tot waren in unseren Vergehungen, wandelten dem Zeitlauf dieser Welt gemäß und gemäß dem Fürsten der Macht der Luft. Wir waren Kinder des Zorns und wandelten nach allen Begierden unseres Fleisches. Und Gott hat sich, Christus, hat sich in diese Schlucht hinabbegeben. Aus dieser Tiefe hat Christus uns gerettet und uns in unendliche Höhen der Himmelswelt versetzt.

Was sollen wir also erfassen? Wir sollen das Heil in Christus, das Wesen Christus, Christi und die unendlichen Dimensionen des Geheimnisses, das Christi, erfassen. Wenn wir hier also zusammenkommen, gemeinsam mit allen Heiligen, sollen wir die unbegrenzte Fülle und Tiefe der überragenden Schönheit der Person Jesu Christi erkennen: Die ewigen Dimensionen unseres Heils. Ist es nicht zu wunderbar, darüber nachzudenken? Wie fällt nicht alles Temporäre, was uns hier auf dieser Erde passiert? Fällt das nicht flach, wenn wir über die ewigen Dimensionen Gottes nachdenken? Das Heil, das uns von aller Tiefe, von der tiefsten Tiefe der Sünde und auf dem Weg zur Hölle in aller höchsten Höhen versetzt hat. Die Breite der Liebe Christi, die uns, die wir fern waren, nahegebracht hat. Römer 11,33, 1133 sagt: „Welch Tiefe das Reichtum, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes, wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege.“ Das ist der gemeinsame Segen, den wir als Heilige teilen dürfen.

Das Ziel ist, dass jeder von uns, mit starkem inneren Menschen, mit Christus im Herzen wohnend, in Liebe gewurzelt und gegründet, dann zusammenkommen, um gemeinsam diese Dimensionen zu erkennen und uns zu eigen zu machen. Und es hört nicht auf, wir sollen noch etwas gemeinsam tun. Wir reden ja über das Ergreifen, das Unbegreifliche.

Vers 19: „Und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes.“ Wir sollen also erfassen die unendlichen Dimensionen Gottes, seines Heilsplans, seines Wesens. Und nun sollen wir erkennen, verstehen, lernen: „Die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus.“ Ist das nicht ein Widerspruch? Wie soll man etwas erkennen, das die Erkenntnis übersteigt? Hier versagt jedes Vorstellungsvermögen. Das Erkenntnis der Liebe Christi kann vom rein menschlichen Verstand niemals voll und ganz erfasst werden. Deswegen habe ich vom Unbegreiflichen geredet, das Begreifen des Unbegreiflichen. Sie ist zu groß, zu tief, zu weit. Die Liebe Christi sprengt die Grenzen des menschlichen Verstandes. Nur der Geist Gottes kann diese Erkenntnis schenken. Und das selbst: Wir werden nie aufhören, diese Liebe zu erkennen. Liebe Geschwister, wir werden Ewigkeit zu Ewigkeit verbringen, diese Liebe zu erkennen, aber wir werden niemals aufhören.

Sehen wir wieder die Kette: Der Geist muss wirken, damit wir die Liebe erkennen. Dafür braucht er das Wort. Wir müssen uns mit dem Wort reichlich füllen, damit er den inneren Menschen stärken kann. Damit Christus in unseren Herzen wohnen kann und sein Wesen unser Herz einnehmen kann, nämlich Liebe. Und dann kommen wir zusammen mit allen Heiligen und erkennen die Dimensionen der Liebe Christi und seines Wesens. Was für eine große Liebe! Sie übersteigt Erkenntnis. Keine Beschreibung wird ihr gerecht, keine Illustration kann sie erfassen, diese Liebe. Ich möchte ein Element dieser Liebe mit euch betrachten, um einfach zumindest anzufangen, uns eine Vorstellung von dem zu geben, wie groß diese Liebe ist. Johannes 15, Vers 9.

Johannes Kapitel 15, Vers 9: „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe.“ Das ist ein Vers, den kann man so schnell lesen, aber wir müssen innehalten und ihn mal auf der Zunge zergehen lassen. „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt.“ Also, wie der Vater Jesus Christus liebt, mit derselben Liebe, so liebt Christus uns, dich und mich. Ist uns das bewusst? Vater und Sohn, der Vater liebt den Sohn, es ist vollkommene, perfekte, absolute, heilige Liebe. Und mit derselben Liebe liebt Christus dich und mich. Brauchen wir noch eine bessere Beschreibung, um die Erkenntnis übersteigende Liebe zu verstehen? Diese Liebe ist göttlich. Diese Liebe ist intratrinitär, sozusagen. Innerhalb der Personen der Dreieinigkeit herrscht diese Liebe. Und mit dieser Liebe liebt uns Christus, mit der Liebe, mit der der Vater ihn liebt. Nur eine Illustration, um uns diese Liebe vor Augen zu führen.

Ihr kennt die Szene bei der Gefangennahme von Jesus. Jesus wird gefangen genommen und Petrus hieb dem Diener, einem Diener, das Ohr ab. Jesus wehrt ihm, heilt das Ohr und sagt zu ihm, Matthäus 26, Vers 53: „Oder meinst du nicht, dass ich meinen Vater bitten könne und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde?“ Zwölf Legionen. Eine Legion sind circa 5 bis 6, manchmal 7000 Soldaten. Zwölf Legionen sind dementsprechend bis zu ca. 72.000 Engel. Wie viele Engel hätten gereicht, um diese Schar von ein paar hundert Menschen zu erschlagen? Wahrscheinlich wäre ein Engel genug gewesen. Ein übernatürlicher, kraftvoller Engel wäre absolut genug gewesen. Wieso also zwölf Legionen? Wieso 72.000 Legionen? Es ist ein Ausdruck der Liebe des Vaters für seinen Sohn. Es ging nicht darum, dass einfach nur das Mindeste seinem Sohn zur Seite zu stellen, um diese Menschen zu erschlagen. Es ging darum, seinem Sohn das aus Liebe alles zur Verfügung zu stellen, was gar ist.

Ein weiteres Beispiel: Denkt an die Schönheit der Schöpfung. Wir wissen, dass alles in Christus und zu Christus hin geschaffen worden ist. Kolosser 1, Johannes 3, 1. Jede Schönheit, die du in der Schöpfung siehst, ist ein Ausdruck der Liebe des Vaters für den Sohn. Und jetzt liest noch einmal Johannes 15, Vers 9. „Wie der Vater mich geliebt hat, so habe ich euch auch ich euch geliebt.“ Jetzt sinne über diese Liebe nach, wie sehr der Vater den Sohn liebt. Und denke darüber nach, dass Jesus dich mit derselben Liebe liebt. Wisst ihr, es ist genauso andersherum. Jesus liebt uns so, wie der Vater ihn liebt. Und der Vater liebt uns so, wie er Jesus liebt. Also, erst hieß es, wie der Vater mich geliebt hat, habe ich euch geliebt. Also Jesus liebt uns so, wie der Vater ihn liebt. Und in Johannes 17, Vers 23 lesen wir. Johannes 17, Vers 23: „Im Gebet von Jesus sagt er, ich in ihnen und du in mir, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“ Der Sohn liebt uns so, wie der Vater ihn liebt, und der Vater liebt uns so, wie er den Sohn liebt, „und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“

Siehst du die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus? Seine bedingungslose, aufopferungsvolle, heilige, vollkommene Liebe. Seine Liebe ist so groß. Er wird dich nie verstoßen. Egal, was du tust, egal, wie sehr du ihn betrübst oder missachtest, wenn du in Christus Jesus bist, an seiner Liebe wird sich nichts ändern. Keine Gewalt kann dich von seiner Liebe scheiden, heißt es in Römer 8. Es gibt ein Lied, das heißt, „Oh the deep, deep love of Jesus“ – Oh, die tiefe, tiefe Liebe Christi, wo die Liebe Christi mit einem Ozean verglichen wird, so ein Überfluss, so reichlich erhaben, so massiv, grenzenlos. Ich wollte euch einfach ein paar Zeilen dieses Lieds vorlesen und ich habe, damit ihr hier mitlesen könnt, auch hier die erste und dritte Strophe hier drauf. Es heißt: „Oh die tiefe, tiefe Liebe Jesu, gewaltig, unermesslich, grenzenlos, frei. Rollt wie ein mächtiger Ozean in ihrer ganzen Fülle über mich. Unter mir, um mich herum, ist der Strom seiner Liebe, der mich vorwärts führt, nach Hause führt, zu seiner herrlichen Ruhe um.“ In der dritten Strophe heißt es dann: „Oh die tiefe, tiefe Liebe Jesu, die Beste aller Lieben. Sie ist ein riesiger Ozean voller Segen. Sie ist ein süßer Hafen der Ruhe. O die tiefe, tiefe Liebe, Jesu! Sie ist für mich der Himmel aller Himmel, und sie erhebt mich zur Herrlichkeit, erhebt mich für alle Ewigkeit.“ Oh, die tiefe, tiefe Liebe Jesu.

Wie können wir beginnen, überhaupt diese Liebe zu erfassen? Ein Ozean. Um mich herum, unter mir, über mir. Ein riesiger Ozean voller Segen. Ein süßer Hafen der Ruhe. Wir haben so viel über die Liebe Jesu geredet, und ich fühle mich absolut, als hätten wir noch nichts angeschaut. Wir kratzen an der Oberfläche von etwas, was unendlich, unbegreiflich ist.

Kommen wir zum nächsten Anliegen. Fünftens: die Fülle des Unendlichen. Hier kommen wir zu der nächsten „hin-a“-Konstruktion. Das finale Resultat, das letztendliche Ergebnis, „damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes.“ Das endgültige Ziel dieser Liebe ist, dass wir erfüllt werden zur ganzen Fülle Gottes. Achtet auf diese großartigen Worte. Fülle Gottes erfüllt werden, zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. Gottes ganze Fülle, die Idee der Fülle vermittelt uns, da fehlt nichts. Es ist die vollkommene Vollständigkeit. Es gibt nichts Vollkommeneres als die Fülle Gottes. Gottes selbst genugsame Fülle, er selbst, der alles in allen erfüllt, zu dieser hin werden wir erfüllt. Wir werden erfüllt zur ganzen Fülle Gottes. Unvorstellbarermaßen.

Das, wenn ich davon rede, zur ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden, es erinnert mich an die Szene, nachdem das Zelt der Begegnung oder der Tempel fertiggestellt wurde. 2. Mose Kapitel 40, nachdem Mose all das ganze Zelt aufgerichtet hatte, heißt das folgendes. 2. Mose Kapitel 40, 34 und 35: „Da bedeckte die Wolke das Zelt der Begegnung, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung. Und Mose konnte nicht in das Zelt der Begegnung hineingehen, denn die Wolke hatte sich darauf niedergelassen, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung.“ So ist es auch, nachdem der Tempel fertiggestellt wurde. Also, das war 2. Mose 40, 34 bis 35. Das ist jetzt, jetzt kommt 1. Könige 8, Verse 10 bis 11. 1. Könige 8, Verse 10 bis 11, nachdem Salomo den Tempel fertiggestellt hatte: „Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen hinausgingen, da erfüllte die Wolke das Haus des Herrn. Und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hinzutreten, um den Dienst zu verrichten, denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.“ Seht ihr das Bild einer Fülle, wie Gottes Gegenwart, Gottes Präsenz, dieses Gebäude, das Zelt oder den Tempel, erfüllt, so erfüllt, dass die Leute nicht mal hereingehen können. Es nimmt alles ein. Die Leute können nicht reingehen, so voll ist dieses Gebäude von der Präsenz Gottes und von seiner Gegenwart. Das wird oft, Gottes Präsenz wird oft seine Shekina genannt. Oder im Englischen sagt man oft Shekina Glory. Das bedeutet quasi die sichtbare Gegenwart Gottes. Die Herrlichkeit Gottes, wenn er unter den Menschen wohnt, was eben oft mit dem Zelt der Begegnung oder mit dem Tempel in Verbindung gebracht wird. Das ganze Gebäude strahlt seine Herrlichkeit und seine Gegenwart aus. Gott war hier. Das ist offenbar. Hier ist Gottes Wohnstätte unter den Menschen. Und der Ausdruck seiner Gegenwart strömte aus der Fülle dieses Gebäudes heraus. Und darum geht es hier, so mögen wir durch persönliches geistliches Wachstum und mit dem Erfassen der Liebe und Wesen Christi, mit den Heiligen gemeinsam, wir sollen voll von Gott werden, seinem Wesen, seiner Herrlichkeit, seiner Präsenz.

Die Idee der Fülle. Ich glaube nicht, dass wir als Menschen jemals Gottes Fülle in dem Sinne besitzen werden, wie, dass wir voll und ganz mit Gott Volles Gottes Fülle ganz erfassen werden oder ganz mit ihr gefüllt sein werden, dass es irgendwann zu Ende ist. Sondern es geht um die Richtung: Wir werden zur Gottes Fülle hin erfüllt. Wir werden stets dahin erfüllen, wir werden mehr und mehr damit erfüllt. Das ist die Richtung. Wir werden dahingehend erfüllt. Das ist das Ziel vom geistlichen Wachstum. Das Ziel der Erkenntnis von der christlichen Liebe, dass wir von Gottes ganzer Fülle erfüllt werden. Das bedeutet, dass Gottes Herrlichkeit von uns ausgestrahlt wird. Dass wir wie eines, wie der Mond sind, der reflektiert die Herde, das Licht der Sonne, wir reflektieren, erfüllt von Gottes Wesen, das Wesen Gottes. Was für ein Privileg. Liebe Geschwister, stell dir vor, wer bin ich, dass Gott in mir wohnt? Was für ein glorreiches Ziel, mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden! Er, der Unendliche. Deswegen heißt es ja hier fünftens: die Fülle des Unendlichen. Er, der Unendliche, mit seiner ganzen Fülle sollen wir erfüllt werden. Denn in Vers 1 hieß es: „der, der alles in allen erfüllt.“ Ich werde mit seiner ganzen Fülle erfüllt.

Liebe Schwester, lieber Bruder, liebe Schwester, dein Leben hat ein Ziel, eine Mission, ein Resultat, das angestrebt wird. Es ist kein 08/15 alltägliches Leben, wo wir einfach nur schlafen, essen, arbeiten und unserer Freizeit nachgehen. Es schläuft einer Mission und einem Resultat entgegen, dass wir mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. Die Idee, Fülle, es ist nicht damit getan, ein bisschen erfüllt zu sein. Es ist nicht damit erledigt, halb leer durch unser christliches Leben zu gehen. Die Idee der Fülle beschreibt Vollständigkeit. Dass es an nichts mangelt, an nichts fehlt. Es geht um gefüllt zu sein mit Kraft, mit der Kraft, mit dem Wesen und der Herrlichkeit Gottes.

Eine andere Weise, wie wir uns das auch verstehen können, ist: Jesus wird die Fülle der Gottheit genannt. Er in Kolosser 2 ist es, „in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit, leibhaftig.“ Mit der Fülle Gottes können wir also auch verstehen, dass es um nichts anderes geht, das Christus und sein Wesen uns mehr und mehr übernimmt. Das letztendliche Ziel ist also, dass wir Christus ähnlich werden. Das ist doch unser Ziel, oder? Dazu hat er uns doch erwählt und vorherbestimmt, heilig und tadellos zu sein. Das ist doch das Ziel der goldenen Kette der Erlösung in Römer 8: Dass wir verherrlicht werden, dass wir in das Bild seines Sohnes geformt werden. Er, der Erstgeborene, unter vielen Brüdern. Mit der Fülle Gottes, ganz einfach gesagt, es geht um nichts anderes als Christusähnlichkeit. Aber die Idee der Fülle ist nicht dieser Kampf, wo wir ständig nur am Verlieren sind und halb schwach und leer durchs Leben geht. Es ist ein energisches Leben, das gefüllt ist, das gestärkt ist am inneren Menschen, gewurzelt und gegründet ist. Seht die Sprache hier. Das ist kein, kein Gelähmter, der hier beschrieben wird. Es ist ein aktiver, energetischer, gekräftigter Mensch, der alleine persönlich, aber dann auch mit den Heiligen zusammen, dieses glorreiche Ziel der Christusähnlichkeit und der Fülle Gottes nachstrebt.

Viele reden davon, was gibt diese Philosophien, das Glas ist halb leer oder halb voll. Unser Glas ist voll, liebe Geschwister. Es gibt kein halb leer, es gibt kein halb voll, es gibt nur voll. Fülle. Unendliche Fülle. Das war fünftens: die Fülle des Unendlichen.

Jetzt kommen wir zum sechsten: das Vermögen des Unerdenklichen. Vers 20: „Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir bitten oder denken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt.“ Das Vermögen des Unendlichen, es geht ums Vermögen. „Der tun vermag.“ Und Paulus endet dieses Gebet mit einer, das nennt man Doxologie, einem Lobpreis, sozusagen. Ein Ausdruck von Anbetung. Er lobpreist und verherrlicht Gott. Das sehen wir in Vers 21 am Ende: „Ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“ Aber wie beschreibt er diesen Gott, den er hier lobpreist? Das ist ja in Vers 20. Vers 21 ist der Lobpreis ausgesprochen. In Vers 20 wird der Gott beschrieben, den er lobpreist. Wie beschreibt er diesen Gott?

Um das richtig erfassen zu wollen, möchte ich die Bausteine Schritt für Schritt hinzufügen. Ich habe euch das öfter schon mal gesagt: Macht das mal, wenn ihr die Bibel liest und diese ganz vielen Beschreibungen habt. Reduziert es mal runter, bricht es runter auf die minimalste Beschreibung und dann fügt einen Baustein nach dem anderen hinzu, um die Maße dieser Größe zu erfassen. Was meine ich damit? Paulus hätte sagen können, erstens, „dem aber, der zu tun vermag, was wir erbitten.“ Das wäre also bedeutet, Gott ist fähig, er ist in der Lage, das zu tun, worum wir bitten. Das wäre doch schon absolut ausreichend, wenn Gott das tun kann. Wenn er fähig ist, imstande ist, das zu tun, wenn er vermag, das zu tun, was wir bitten. Das wäre doch schon wunderbar. Aber das ist ja nicht alles.

Zweitens, also „dem, der zu tun vermag, was wir bitten,“ wir machen einen Baustein dazu. „Dem aber, der zu tun vermag, was wir erbitten oder erdenken.“ Gott ist fähig, nicht nur das zu tun, was wir aktiv erbitten, sondern er ist fähig, er vermag das zu tun, sogar das, was wir erdenken können. Nicht nur, was wir erbitten, was wir aktiv aussprechen als Bitte und flehen, sondern was wir uns vorstellen können, was wir uns erdenken können. Das sehen wir auch in anderen Stellen, zum Beispiel ja in Römer 8 und anderen Stellen, dass der Geist zum Beispiel weiß, worum wir bitten. Dass er für uns vertritt. Dass Gott weiß, worum wir bitten, bevor wir es bitten, weil er ja das auch tun kann und das weiß, was wir sogar uns denken. Aber das ist auch nicht alles hier.

Nicht nur „dem aber, der zu tun vermag, was wir ja bitten oder denken,“ sondern drittens, „dem aber, der zu tun vermag, dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, was wir erbitten oder erdenken.“ Seht ihr die Bausteine, wie sie aufeinander gestapelt werden? Gott ist also nicht nur fähig, das zu tun, was wir uns erbitten oder erdenken. Gott ist fähig, sogar über das hinauszugehen, was wir erdenken können. Gott ist in dem, was er vermag zu tun, nicht von unserer Vorstellungskraft beschränkt. Er hat diese Grenze nicht, sondern alles, was wir erdenken können, Gott kann mehr tun. Gott kann darüber hinaus. Gott kann über alles, alles, was du dir jemals erdenken könntest, alles, was du dir vorstellen kannst, Gott kann ihm darüber hinaus zu tun. Gott vermag darüber hinaus zu tun.

Aber das ist auch nicht alles. Wir machen den letzten Baustein jetzt drauf, um die Größe dessen zu erkennen. „Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr.“ Paulus war es nicht genug zu sagen, dass Gott über alles hinaus zu tun vermag. Er musste noch einmal betonen, „über die Maßen mehr, als wir bitten oder denken.“ Gott ist nicht nur fähig, ein wenig, ein bisschen mehr zu tun, als wir uns erbitten oder denken, sondern er ist in der Lage, weit über das zu tun. „Über die Maßen“ steckt drin dieses Wort „Hyper“ wieder drinnen. Hyper, hoch, weit, viel mehr, als wir bitten oder denken.

Liebe Schwester, Gott ist also in der Lage, so viel mehr zu tun, auf so vielen höheren Ebenen zu agieren, als wir erbitten oder als wir uns vorstellen können. Gott hat das Vermögen, das Unerdenkliche zu tun. Deswegen dieser sechste Punkt: das Vermögen des Unerdenklichen. So groß ist dieser Gott, den Paulus hier im Lobpreist. Und er tut das, wir sehen in Vers 20, „gemäß der Kraft, die in uns wirkt.“ „Gemäß der Kraft, die in uns wirkt.“ Hier macht Paulus noch einmal deutlich, dass wir diese Kraft nicht erst bekommen müssen. Diese Kraft, wir haben sie bereits. Sie wirkt in uns, im Präsens. Sie wirkt in uns. Sie ist gerade am Wirken in uns. Verstehst du das, was hier gesagt wird? Die Kraft, entsprechend welcher, Gott über die Maßen zu tun vermag, was wir uns erbitten oder vorstellen können, dieselbe Kraft ist jetzt gerade am Wirken in dir. „Gemäß der Kraft, die in uns wirkt,“ bedeutet, dieselbe Kraft, mit der Gott es über die Maßen mehr tun kann, als wir uns vorstellen können, dieselbe Kraft ist gerade im Wirken in dir. Wir haben so sehr viel schon darüber geredet, wie groß diese Kraft ist. Deswegen möchte ich nicht weiter ins Detail darüber eingehen.

Ist das nicht einfach unfassbar? Diese Kraft, die Gott, entsprechend der Gott das Undenkbare tun mag, weit darüber hinaustun vermag, was undenkbar ist, dieselbe Kraft, die gleiche Kraft wirkt gerade in dir. Präsens. Wie können wir uns je beschweren, dass wir keine Kraft haben? Wie können wir jemals behaupten, dass die Kraft zu wenig ist?

Was sollen wir nun hierzu sagen? Paulus sagt es oft im Römerbrief. Was sollen wir nun hierzu sagen? Ich sage euch, was wir hierzu sagen wollen. „Ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“ Ich liebe diesen Vers. „Ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde.“ Er ist unser Publikum. Ihm versuchen wir hier zu gefallen. Seine Ehre, das ist unsere höchste Priorität. Dieser Vers wäre fast unser Gemeindevers geworden. Wir haben uns dann am Ende doch für einen anderen entschieden, für Römer 11, 36. Aber wenn ihr auf unsere Webseite geht und bei dem „Wir sind“ Teil unserer Webseite, ist dieser Vers drauf. Damit jeder, der uns wissen will, wer wir sind, versteht und von Anfang an wir klarmachen: Wir, diese Gemeinde, ist eine Gemeinschaft von Menschen, die sich auf der Grundlage der Person und des Werkes Jesu Christi versammeln, und das Ziel verfolgen, Gott allein die Ehre zu geben, indem wir sein unfehlbares, genug ins Zentrum stellen und der Erkenntnis Gottes sowie der Heiligung nachstreben. Das machen diese Gemeinde aus. Das machen diese, die Soli Deo Gloria-Gemeinde München, aus.

Jedes Glied dieser Gemeinde hat die Verantwortung, das Wort Gottes zu seinem Zentrum, zum Zentrum seines persönlichen Lebens zu machen und so am inneren Menschen gestärkt zu werden, Christus im Herzen wohnen zu haben und in Liebe gewurzelt und gegründet zu sein. Damit dann, wenn wir als Glieder versammelt werden, in der Gemeinde mit den Heiligen, das unfassbare Wesen Gottes, die unergründliche Liebe Christi erkennen, sodass wir zur Fülle Gottes und Christusähnlichkeit erfüllt werden. So wird Gott in der Gemeinde die Herrlichkeit gegeben. Du als Glied dieser Gemeinde hast Verantwortung für deinen inneren Menschen, für dein Herz, in dem Christus leben soll, für die Liebe, in der du gewurzelt und gegründet sein sollst. Und dann kommen wir als Heilige zusammen, um das zu zu ergreifen, was wir alleine nicht ergreifen können und so der Kenntnis Gottes und der Heiligung nachzustreben, der Christusähnlichkeit. So wird Gott in dieser Gemeinde, in der Gemeinde, die Herrlichkeit gegeben und in Christus auf alle Geschlechter hin, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Lasst uns zum Schluss kommen.

Ich bin davon überzeugt, dass Sie mir zustimmen, wenn ich sage, dass wir uns heute Dinge angeschaut haben, die unseren Verstand übersteigen. Wir haben uns diesen Text angeschaut und gefühlt könnte ich nächste Woche aber wieder über diesenselben Text predigen, weil ich den Eindruck habe, diesen Text nicht in der Tiefe betrachtet zu haben, in der es sich gehört. Aber ich weiß nicht, ob wir das jemals schaffen können. Die Tiefen dieses, eines Abschnitts wie diesen, werden die Ewigkeit verbringen, darüber nachzusinnen. Und ich kann euch nur ermutigen, auch selbst in eurer persönlichen Zeit mit Gott über solche Texte nachzudenken, nachzusinnen. Die unendlichen Tiefen des Herzen Gottes, seinen Ratschluss, seine Liebe. Stehen wir, wieso Paulus in die Knie geht, wenn er betet hier? Er beugt seine Knie. Wie können wir stehen bleiben? Im Angesicht so einer großen Herrlichkeit.

Er fleht darum, dass Gott uns nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, dass wir einen starken inneren Menschen haben, dass Christus in unseren Herzen wohnen kann, wir in Liebe gewurzelt und gegründet sind. Und das Ziel davon ist, dass wir dann als Heilige zusammenkommen, um die unendlichen und unvorstellbaren Grenzen zu erkennen und die unfassbare Liebe Christi zu erkennen. Und zur ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden. Das Ziel ist Christusähnlichkeit. Dieses Gebet hier ist schlichtweg ein Gesamtgebet für unser geistliches Leben, der Zyklus, den wir laufen sollen. Dieses Gebet sollte, ich sage nicht wörtlich oder Wort für Wort, aber die Gedanken dieses Gebets, die Prinzipien dieses Gebets sollten Teil deines Gebetslebens sein. Es geht um diesen Zyklus.

Und die praktischen Anwendungen beginnen bei dem, was wir vergangene Woche gesehen haben. Deswegen werde ich nicht zu sehr wieder darauf eingehen. Wir haben letztes Mal gesehen, erstens: Lass den Heiligen Geist deinen inneren Menschen stärken, indem du dich dem Wort Gottes aussetzt. Das ist deine Verantwortung, mit der Kraft Gottes, mit der Kraft Christi. Ich sage nicht, dass du alleine bist in dieser Sache, sondern Gott ist da und Gott schenkt Kraft, aber es ist deine Verantwortung. Zweitens: Hör auf, Christus aus den Bereichen deines Lebens rauszuhalten. Öffne Christus alle Bereiche deines Lebens und deines Herzens. Schenke ihm nichts ein, sondern lass ihn herrschen über dein Herz und über dein Leben. Drittens: Liebe Gott und liebe deine Nächsten. Lass Liebe zur Grundlage deines Lebens werden und zu all deinen Handlungen. Christusähnliche, biblische Liebe, nicht wie Liebe wie die Welt, sondern aufopferungsvolle, selbstlose, vergebende und sanftmütige Liebe. Geduldige, sanftmütige Liebe. Langmut.

Und heute haben wir gesehen, es ging um viel Unbegreifliches, viel Unendliches, viel Unerdenkliches. Wir haben gesehen, das gemeinsame Begreifen des Unbegreiflichen, die Fülle des Unendlichen und das Vermögen des Unerdenklichen. Was können wir hieraus praktisch lernen? Nachdem wir, wir haben uns wie gesagt letzte Woche schon sehr praktisch mit Dingen beschäftigen, ich möchte heute nur zwei Dinge, zwei praktische Anwendungen hervorbringen.


 

Sei ein aktives Mitglied einer Ortsgemeinde.

 

Du fragst dich jetzt vielleicht, wie ich auf diese Anwendung komme. Es beginnt alles beim Wort Gottes, wie ich gesagt habe. Du musst dich dem Wort Gottes aussetzen und damit füllen. Ohne das Wort kann der innere Mensch nicht durch den Geist gestärkt werden, damit auch Christus nicht in deinen Herzen wohnen und du wirst auch nicht in Liebe gewurzelt und gegründet sein. Aber wenn du dann dich dem Wort Gottes aussetzt, einen starken inneren Menschen hast, Christus in deinem Herzen wohnt, in Liebe gewurzelt und gegründet sind, damit hört es nicht auf. Damit ist dein Ziel, das Zweck, das Resultat deines christlichen Lebens nicht erreicht. Wenn du hier aufhörst, wirst du niemals die Tiefen des Geheimnisses Christi oder die Erkenntnis übersteigende Liebe Christi erfassen. Und dann wirst du auch niemals zur Fülle Gottes erfüllt werden. Diese Dinge tust du nämlich mit allen Heiligen.

Wie gesagt, es trifft eine in gewisser Weise auf alle Heiligen weltweit zu, ja. Auch Sie können uns dabei helfen. Aber die praktische Umsetzung gehört davon, geschieht in der Ortsgemeinde. Wir sehen nämlich dasselbe in Epheser Kapitel 4, wo es dann um die Anwendungen geht. Ich möchte nur kurz lesen, hört mir einfach zu. In Vers 7 heißt das: „Jedem Einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden.“ Das heißt, jedem von uns sind Gaben gegeben worden, oder sage ich mal so, mindestens eine Gabe geschenkt worden, mit der wir der Gemeinde dienen sollen. Und dann ab Vers 11: „Jesus hat der Gemeinde Apostel, Propheten gegeben und die heute noch existieren, sind Evangelisten und Hirtenlehrer.“ Dann: „zur Ausrüstung der Heiligen, das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Kenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der vollen Reife Christi.“

Seht ihr die Ähnlichkeit in diesen Worten? Das volle Maß der Reife für Christi, Selbsterbauung, die Erbauung bis zu einem Ziel hin, zur vollen Mannesreife. Einheit des Glaubens, Erkenntnis des Sohnes Gottes, sehr ähnliche Worte. Und die Idee ist, Gott hat dich in deine örtliche Gemeinde gestellt und hat dich ausgerüstet, damit du der Gemeinde dienen kannst. Wir alle sollen einander dienend reifen zur Fülle Christi. Du willst die Dimensionen des Wesens und der Liebe Christi erkennen. Du möchtest in der Heiligung und in der Ausstrahlung und der Fülle von Gottes Herrlichkeit wachsen. Du tust das in der Ortsgemeinde.

Wie tust du das? Ich möchte ein paar Beispiele geben. Erstens, wie geschieht das in der Ortsgemeinde? Das ist besser formuliert. Wie geschieht das in der Ortsgemeinde? Ein paar Beispiele. Erstens: die Verkündigung des Wortes Gottes. Das ist natürlich das Offensichtlichste. Durch die Verkündigung, durch die Predigt des Wortes Gottes, wird Gottes Wahrheit gelehrt. Du wirst überführt, zurechtgewiesen, ermahnt, getröstet, ermutigt. Und das alles dient natürlich zum Wachsen in der Erkenntnis Gottes und der Christusähnlichkeit. Gott hat dir in der Gemeinde Evangelisten und Hirtenlehrer geschenkt, damit du nicht, damit du erfassen kannst, die Dimensionen, die Liebe Christi, damit du zur Fülle Gottes erfüllt werden kannst.

Es geschieht durch die symbolischen Akte der Gemeinde, wie zum Beispiel das Herrenmahl und die Taufe. Symbole, die Wahrheiten repräsentieren und dich an diese Wahrheiten erinnern und dir so die Gelegenheit schenken, dich zu prüfen und Christus und das Heil in ihm vor Augen zu führen. Wenn wir jedes Mal das Herrenmahl feiern, es ist eine Gelegenheit, einen Realitätscheck zu machen, innezuhalten, seine vergangene Woche Revue passieren zu lassen und darüber nachzusinnen, wie seine Beziehung mit Gott ist. Ist mein innerer Mensch stark? Habe ich meinen inneren Menschen diese Woche gestärkt? Wenn wir uns jetzt zum Herrenmahl, uns gleich an den Tisch Christi setzen werden, ist das eine Gelegenheit für dich, dich zu prüfen. Wohnt Jesus in meinem Herzen, bin ich in Liebe und Kraft, in Liebe gewurzelt und gegründet? Dazu ist die Gemeinde da, dich auch darauf aufmerksam, die Herren mal. Oder auch eine Taufe, ja, die Taufe, eine Taufe geschieht in der Regel nicht so oft wie das Herrenmahl, zumindest hier. Aber die Taufe, die wir auch vor einigen Wochen gefeiert haben, hat sie uns nicht erinnert, was es bedeutet, wenn wir mit Christus eins gemacht sind? Was es bedeutet, befreit zu sein von der Sklaverei der Sünde? Befreit worden zu sein.

Drittens: die Veranstaltungen der Gemeinde, die Versammlungen. Gottesdienst, Gebetsstunde, Bibelstunde, das Treffen der Schwestern, all diese Dinge. Jede Versammlung der Gemeinde konfrontiert dich mit Menschen, die Rechenschaft über deinen Lebenswandel von dir fordern können. Jede dieser Veranstaltungen, Versammlungen sind Gelegenheiten, Heuchelei Einhalt zu bieten und sich dem Herrn neu hinzugeben. Ein banales Beispiel: Du hast die ganze Woche keine Bibel gelesen und nicht gebetet. Wenn du dann aber Sonntag in den Gottesdienst kommst, dienstags zum Schwesterntreffen kommst oder Mittwoch zum Gebet kommst, ist das nicht, konfrontiert dich dieses Treffen mit deinen Geschwistern, mit den Heiligen, nicht damit, mit der Realität, dass du die ganze Woche keine Bibel gelesen hast, nicht gebetet hast? Dass wenn du dich hinsetzt hier, um mit Geschwistern zu beten, wirst du nicht überführt, dass du alleine aber diese Woche keine Zeit mit Gott verbracht hast. Und ja, das tut vielleicht am Anfang weh, aber es ist eine gute Sache. Es ist etwas, was dich anspornt, wieder dich hinzugeben, den inneren Menschen neu zu stärken. Dann gehst du am Dienstagabend oder am Mittwochabend vielleicht nach Hause und betest oder am Donnerstagmorgen oder am Mittwochmorgen nimmst du dir neu vor, deinen inneren Menschen zu stärken. Oder nach einem Sonntag. Ermutigt dich zum Beispiel die Gebetsstunde nicht noch einmal neu zu beten, selber zu beten, die Bibel zu lesen? Oder ein anderes Szenario: Du begehst deine Sünde, von der du die ganze Woche keine Buße getan hast. Spätestens, spätestens beim Herrenmahl, solltest du wachgerüttelt werden. Es sollte davor geschehen, deine Buße, aber spätestens dann. Wenn du dich selbst prüfst und an dich an diesen Tisch des Herrn setzen möchtest, fällt es dir nicht schwerer, deinen Brüdern, deinen Geschwistern in die Augen zu sauen, wenn, dass du nicht Buße getan hast von deinen Sünden? Und ich möchte das nicht als nur das Negative beschreiben, aber das sind Gelegenheiten. Das sind Momente, die uns konfrontieren und uns herausfordern. Und das geschieht nicht, wenn du alleine lebst. Das geschieht nicht. Das geschieht nur in der Ortsgemeinde. In der biblischen Ortsgemeinde.

Es gibt so viele Gemeinden, wo es Gemeinde und Mitgliedschaft und Veranstaltungen gibt, aber diese Dinge niemals geschehen. Rechenschaft zueinander ablegen. Nicht als Polizisten, nicht als Kontrolleure, sondern als gemeinsame Heilige, die versuchen und danach streben, Gott zu erkennen und Christus ähnlicher zu werden.

Viertens: Wie geschieht das in der Gemeinde? Das einander dienen. Ganz einfach, das einander dienen. Du hast eine Aufgabe in der Gemeinde. Und Aufgabe bedeutet nicht immer etwas Öffentliches, das Predigen, das Gottesdienstleisten, Leiten oder sonst etwas. Durch die Gespräche am Tisch nach dem Gottesdienst dienst du deinen Geschwistern. Durch eine ermutigende Textnachricht kannst du deinen Geschwistern dienen. Gastfreundschaft, durch Kochen, durch Stühle stapeln, all das sind Ausdrücke der Liebe Christi. Die Tatsache, dass du kommst, ist ein Dienst für deine Gemeinde. Wir können die Liebe Christi nicht nur erkennen, indem wir darüber reden oder indem wir darüber lernen. Das ist ein Weg, wie wir die Liebe Christi erfassen, diese unergründliche Liebe. Wir können sie auch in den Geschwistern der Gemeinde erkennen und von ihnen lernen. In ihnen, in Geschwistern der Gemeinde können wir die Liebe Christi erkennen und so besser verstehen. Diese erkenntnisübergreifende Liebe Christi.

Bist du also ein aktives Mitglied einer Ortsgemeinde? Oder versuchst du alleine durchs Leben zu gehen? Wenn ja, tue Buße und schließe dich einer biblischen örtlichen Gemeinde an. Nimmst du die oben genannten Privilegien, diese vier Beispiele, die ich genannt habe, eines Gemeindemitglieds wahr? Beteiligst du dich in deiner Rolle, der oben genannten Pflichten eines Gemeindemitglieds, indem du kommst, indem du deinen Geschwistern dienst, indem du Gemeinschaft mit ihnen hast und sie liebst? Ich ermutige dich, wenn du zur Fülle Gottes wachsen möchtest, wenn du wirklich das wahre Resultat und Ziel deines christlichen Lebens erreichen möchtest, sei ein aktives Mitglied einer biblischen Ortsgemeinde. Diene mit den Gaben und den Gelegenheiten, die Gott dir schenkt. Und erneut, dienen bedeutet nicht nur predigen.

Ist dir bewusst, was für eine Liebe Christi du offenbarst, wenn du zum Gottesdienst kommst, wenn du zum Gebet kommst, wenn du zum Treffen der Schwestern kommst? Wie sehr du damit dienst? Weißt du, wie du dienst dieser Gemeinde, durch dein Gebet für diese Gemeinde, dein persönliches Gebet, das Gebet in den Versammlungen? Ist dir bewusst, wie du dienst? Wenn wir zum Beispiel nach dem Gottesdienst hier am Tisch miteinander reden, einander erkundigen, wie es einem ging, einander helfen, einander Rat geben, einander gemeinsam über die Predigt reden oder über das, was wir diese Woche in der Schrift gelesen haben, ist dir bewusst, dass du so dienst? Ist dir bewusst, dass du, wenn du als Ehemann deiner Ehefrau dienst, deine Kinder erziehst, dass du dienst? Dienen ist nicht nur predigen, dienen ist nicht nur das, wo die Aufmerksamkeit geschieht. Ich glaube, wir werden im Himmel die größten Diener der Gemeinde erkennen, und wir werden wahrscheinlich nie von ihnen gehört haben. Also, unterschätze diese Dienste nicht. Sei ein dienendes Mitglied in der Ortsgemeinde, damit wir als Heilige gemeinsam die unendlichen Tiefen Gottes und der Liebe Christi erkrassen können. Damit wir alle zur Fülle Gottes erfüllt werden.


 

Bete für das Erdenkliche, zu dem Gott, der das Unerdenkliche kann.

 

Ich möchte es dabei belassen. Ich sage dir nicht, bete das Unerdenkliche, weil das Unerdenkliche kannst du ja gar nicht denken. Also kannst du es auch nicht beten. Bete doch aber wenigstens das Erdenkliche. Bete doch zu Gott, der das Unerdenkliche tun kann, bete zu ihm doch das, was du dir erdenken kannst, das, was du dir vorstellen kannst. Du hörst diese Dinge und du bist überwältigt. Du denkst daran, wie sehr du versagst. Du glaubst, du kannst niemals erschaffen, diese Dinge umzusetzen. Du wirst niemals deine Sünde überwinden. Du wirst niemals zur Fülle Gottes hin erfüllt werden. Gehst du schwach und niedergeschlagen durch dein christliches Leben. Du kannst dir nicht vorstellen, dass du dich wahrhaft verändern kannst und wirklich ein Ausdruck der Herrlichkeit Gottes werden kannst.

Ich möchte dich ermutigen: Die Kraft, mit der der Gott des Universums in der Lage ist, über die Maßen mehr zu tun, als du dir überhaupt vorstellen kannst, diese Kraft wirkt in dir. Er hat sie dir geschenkt. Es ist sein Wille, dass du so wirst. Wieso betest du also nicht dafür? Ich weiß, dieser Vers über das Gebet wird dafür verwendet, allgemein fürs Gebet, dass Gott so viel uns schenken kann, über die Maßen, was wir denken können. Und das stimmt doch, dem widerspreche ich nicht. Aber der Kontext ist hier wichtig. Hier, in diesem unmittelbaren Zusammenhang, geht es nicht jetzt um den Job oder die anderen Dinge, die wir jetzt vielleicht beten, oder die Gesundheit und so, nicht, dass das, wie gesagt, das kann auch darauf zutreffen, aber in diesem unmittelbaren Kontext geht es um dein Ziel als Christ, um die Mission deines christlichen Lebens, nämlich an, letztendlich zur Fülle Gottes erfüllt zu werden.

Wie oft hast du gedacht, ach, das wird doch eh nichts? Dass ich mich wirklich verändere, dass ich wirklich von dieser Sünde loskomme, dass ich wirklich mein Charakter sich verändert, mein Zorn oder mein Wut, meine Ungeduld, meine Liebe oder meine Begierde, dass sich das ändert. Wie oft denkst du dir, ach, das wird doch eh nichts? Hör auf damit. Hör auf, an Gott zu zweifeln. Ich sage dir nicht, dass Gott all deine Gebete sofort erhören wird, aber er kann alles tun, um dieses Ziel, nämlich, dass du zu seiner Fülle erfüllt wirst, zu verfolgen. Er kann alles tun, damit dieses Ziel verfolgt wird. Das ist sein Wille. So sei ihm die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lasst uns beten.

Unser herrlicher Vater im Himmel, ich bitte dich, gebe nach dem Reichtum deiner Herrlichkeit, dass jeder Gläubige hier gestärkt wird am inneren Menschen mit Kraft durch deinen Geist. Dass Christus in ihren Herzen wohnen möge. Dass wir in Liebe gewurzelt und gegründet seien. Mit dem Ziel, dass wir als Heilige gemeinsam, als Ortsgemeinde, gemeinsam die unendlichen Dimensionen deines Wesens, deines Ratschlusses, des Geheimnis, des Christi erfassen können, völlig erfassen können. Und die Erkenntnis übersteigende Liebe deines Sohnes erkennen mögen, damit wir letztendlich zu deiner Fülle erfüllt werden, deinem Sohn ähnlicher werden, in seinem Bild geformt werden. Und eine Ausstrahlung von deinem Wesen und deiner Herrlichkeit sein mögen, möge von uns strömen, dass du in uns wohnst. Wie die Wolke den Tempel erfüllt hat und signalisiert hat: Hier wohnt Gott unter den Menschen. Mögen wir Ausstrahlungen deiner Herrlichkeit sein. Ausströmen möge die unfassbare Größe deines Wesens, deines vollkommenen Wesens von uns heraus, in unserem Handeln, in unserem Denken, in unserem Reden. Vater, diese Gemeinde, diese Soli Deo Gloria-Gemeinde München, dir sei die Herrlichkeit in dieser Gemeinde von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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