Was Wir Lehren
Das folgende Lehrbekenntnis fasst die grundlegenden und wichtigen Lehren und Überzeugungen zusammen, die in der Soli Deo Gloria Gemeinde München gelehrt werden. Es handelt sich hierbei um das Lehrbekenntnis der Grace Community Church, welches aus dem englischen Original ins Deutsche übersetzt wurde. Es ist im Einklang mit der Lehre unserer Gemeinde, ausführlich dargelegt und dennoch verständlich formuliert.
Die Heilige Schrift
Wir lehren, dass die Bibel die geschriebene Offenbarung Gottes an den Menschen ist, und dass die sechsundsechzig Bücher des Alten und Neuen Testaments, die durch die Inspiration des Heiligen Geistes gegeben wurden, das Wort Gottes darstellen. Das heißt, wir lehren die vollständige, wörtliche Inspiration der Schrift, dass jedes Wort in allen seinen Teilen gleichermaßen von Gott eingehaucht ist (1. Korinther 2,7-14; 2. Timotheus 3,16; 2. Petrus 1,20-21).
Wir lehren, dass das Wort Gottes eine objektive, aussagekräftige Offenbarung ist (1. Thessalonicher 2,13; 1. Korinther 2,13), unfehlbar (Johannes 10,35) und in den Originaldokumenten absolut irrtumslos und frei von jeglicher Falschheit, Betrug oder Täuschung (Psalm 12,7; Psalm 119,160; Sprüche 30,5).
Wir lehren, dass die Bibel die einzige unfehlbare Richtschnur des Glaubens und der praktischen Umsetzung darstellt und in allen darin angesprochenen Themen wahr und zuverlässig ist (Matthäus 5,18; Matthäus 24,35; Johannes 10,35; Johannes 16,12-13; Johannes 17,17; 1. Korinther 2,13; 2. Timotheus 3,15-17; Hebräer 4,12; 2. Petrus 1,20-21).
Wir lehren, dass Gott in seinem geschriebenen Wort durch einen Prozess der zweifachen Autorenschaft gesprochen hat. Der Heilige Geist hat die menschlichen Autoren derart beaufsichtigt, dass sie durch ihre individuellen Persönlichkeiten und unterschiedlichen Schreibstile Gottes Wort für die Menschen (2. Petrus 1,20-21) ohne Fehler im Ganzen oder in Teilen zusammengestellt und niedergeschrieben haben (Matthäus 5,18; 2. Timotheus 3,16).
Wir lehren die wörtliche, grammatisch-historische Auslegung der Heiligen Schrift, die besagt, dass es zwar mehrere Anwendungen eines bestimmten Abschnitts der Heiligen Schrift geben kann, dass es aber nur eine wahre Auslegung gibt. Die Bedeutung der Heiligen Schrift wird durch die sorgfältige und konsequente Anwendung dieser Auslegungsmethode mit Hilfe der Erleuchtung des Heiligen Geistes gefunden (Johannes 7,17; Johannes 16,12-15; 1. Korinther 2,7-15; 1. Johannes 2,20). Es liegt in der Verantwortung der Gläubigen, die wahre Absicht und Bedeutung der Heiligen Schrift sorgfältig zu ermitteln, in dem Bewusstsein, dass die richtige Anwendung für alle Generationen verbindlich ist. Doch die Wahrheit der Schrift richtet über Menschen; niemals richten Menschen über die Schrift.
Wir lehren, dass die wörtliche, grammatisch-historische Auslegung bestätigt, dass Gott die Welt in sechs wörtlichen Tagen von vierundzwanzig Stunden erschaffen hat (1. Mose 1,1-2,3; 2. Mose 20,11; 2. Mose 31,17), dass er insbesondere Mann und Frau geschaffen hat (1. Mose 1,26-28; 1. Mose 2,5-25) und dass er die Ehe als einen lebenslangen Bund zwischen einem Mann und einer Frau definiert hat (1. Mose 2,24; Matthäus 19,5; vgl. Maleachi 2,14). Die Heilige Schrift schreibt an anderer Stelle vor, dass jede sexuelle Aktivität außerhalb der Ehe ein Gräuel vor dem Herrn ist (2. Mose 20,14; 3. Mose 18,1-30; Matthäus 5,27-32; Matthäus 19,1-9; 1. Korinther 5,1-5; 1. Korinther 6,9-10; 1. Thessalonicher 4,1-7).
Gott
Wir lehren, dass es nur einen lebendigen und wahren Gott gibt (5. Mose 6,4; Jesaja 45,5-7; 1. Korinther 8,4), einen ewigen (Offenbarung 1,8), unendlichen (Hiob 11,7-10), absoluten Geist (Johannes 4,24), ohne Teile (2. Mose 3,14; 1. Johannes 1,5; 1. Johannes 4,8), vollkommen in all seinen Eigenschaften, einschließlich der Unbegreiflichkeit (Römer 11,33), der Allwissenheit (1. Johannes 3,20), der Allmacht (1. Mose 18,14), der Allgegenwart (Psalm 139,7-10), der Unveränderlichkeit (Maleachi 3,6) und der Aseität (2. Mose 3,14; Johannes 5,26).
Wir lehren, dass dieser Gott in seinem Wesen eins ist (mit einem Verstand, einem Willen und einer Macht) und ewig in drei gleichrangigen und wesensgleichen Personen existiert – Vater, Sohn und Heiliger Geist (Matthäus 28,19; 2. Korinther 13,14) -, von denen jeder ungeschaffen und unterscheidbar ist und denen gleichermaßen Anbetung und Gehorsam gebührt. Deshalb lehren wir, dass der Vater von niemandem ist, weder gezeugt noch hervorgegangen (Johannes 5,26); der Sohn ist von Ewigkeit her vom Vater gezeugt (Johannes 1,14; Johannes 1,18; Johannes 3,16; Johannes 5,26; vgl. Psalm 2,7); und der Heilige Geist geht von Ewigkeit her vom Vater und vom Sohn aus (Johannes 15,26).
Gott der Vater
Wir lehren, dass Gott der Vater, die erste Person der Dreieinigkeit, alle Dinge nach seiner eigenen Absicht und Gnade ordnet und anordnet (Psalm 145,8-9; 1. Korinther 8,6). Er ist der Schöpfer aller Dinge (1. Mose 1,1-31; Epheser 3,9). Er ist souverän in der Schöpfung, der Vorsehung und der Erlösung (Psalm 103,19; Römer 11,36). Seine Vaterschaft bezieht sich sowohl auf seine Stellung innerhalb der Dreieinigkeit als auch auf seine Beziehung zu den Menschen. Als Schöpfer ist er Vater aller Menschen (Epheser 4,6), aber er ist nur für die Gläubigen ein geistlicher Vater (Römer 8,14; 2. Korinther 6,18).
Er hat alles, was geschieht, zu seiner eigenen Ehre bestimmt (Epheser 1,11). Er erhält, lenkt und regiert fortwährend alle Geschöpfe und Ereignisse (1. Chronik 29,11). In seiner Souveränität ist er weder Urheber noch Befürworter der Sünde (Habakuk 1,13; Johannes 8,38-47), noch schränkt er die Verantwortlichkeit moralischer, intelligenter Geschöpfe ein (1. Petrus 1,17). Er hat von Ewigkeit her diejenigen aus Gnade auserwählt, die er retten will, um die Seinen zu sein (Epheser 1,4-6); er rettet alle, die durch den Glauben an Jesus Christus zu ihm kommen, von der Sünde; er adoptiert alle, die zu ihm kommen, als die Seinen und wird dadurch zum Vater für sie (Johannes 1,12; Römer 8,15; Galater 4,5; Hebräer 12,5-9).
Gott der Sohn
Wir lehren, dass Jesus Christus, die zweite Person der Dreieinigkeit, ewiger Gott ist, gleichrangig, wesensgleich und in gleicher Weise ewig mit dem Vater und im Besitz aller göttlichen Vollkommenheiten (Johannes 1,1; Johannes 10,30; Johannes 14,9).
Wir lehren, dass die gesamte Schöpfung durch den ewigen Sohn entstanden ist (Johannes 1,3; 1. Korinther 8,6; Kolosser 1,16; Hebräer 1,2) und gegenwärtig von ihm erhalten wird (Kolosser 1,17; Hebräer 1,3).
Wir lehren, dass der ewige Sohn, die zweite Person der Dreieinigkeit, in der Inkarnation, ohne seine göttliche Natur zu verändern oder irgendeine der göttlichen Eigenschaften aufzugeben, sich selbst ohne Ansehen der Person gemacht hat, indem er eine vollkommene menschliche Natur annahm, die mit der unsrigen wesensgleich, aber ohne Sünde ist (Philipper 2,5-8; Hebräer 4,15; Hebräer 7,26).
Wir lehren, dass er durch den Heiligen Geist im Leib der Jungfrau Maria gezeugt (Lukas 1,35) und somit von einer Frau geboren wurde (Galater 4,4-5), so dass zwei vollständige, vollkommene und unterschiedliche Naturen, die göttliche und die menschliche, in einer Person vereint waren, ohne Vermischung, Veränderung, Teilung oder Trennung. Er ist also ganz Gott und ganz Mensch und doch ein einziger Christus, der einzige Vermittler zwischen Gott und Mensch.
Wir lehren, dass Christus in seiner Menschwerdung seine göttliche Natur, Eigenschaften und Vorrechte vollständig besaß (Kolosser 2,9; vgl. Lukas 5,18-26; Johannes 16,30; Johannes 20,28). Im Zustand seiner Erniedrigung brachte er jedoch die Herrlichkeit seiner Majestät nicht immer vollständig zum Ausdruck, sondern verbarg sie hinter dem Schleier seiner wahren Menschlichkeit (Matthäus 17,2; Markus 13,32; Philipper 2,5-8). Gemäß seiner menschlichen Natur handelt er in Unterordnung unter den Vater (Johannes 4,34; Johannes 5,19-30; Johannes 6,38) durch die Kraft des Heiligen Geistes (Jesaja 42,1; Matthäus 12,28; Lukas 4,1.14), während er gemäß seiner göttlichen Natur durch seine Autorität und Macht als der ewige Sohn handelt (Johannes 1,14; vgl. Johannes 2,11; Johannes 10,37-38; Johannes 14,10-11).
Wir lehren, dass unser Herr Jesus Christus die Erlösung seines Volkes durch das Vergießen seines Blutes und seinen Opfertod am Kreuz vollbracht hat. Wir lehren, dass sein Tod freiwillig, stellvertretend, ersetzend, versöhnend und erlösend war (Jesaja 53,3-6; Johannes 10,15.18; Römer 3,24-25; Römer 5,8; 1. Petrus 2,24).
Wir lehren, dass der gläubige Sünder aufgrund der Wirksamkeit des Todes unseres Herrn Jesus Christus von der Bestrafung, der Schuld, der Macht und eines Tages auch von der Gegenwart der Sünde befreit ist; dass er für gerecht erklärt ist, ihm ewiges Leben verliehen ist und in die Familie Gottes aufgenommen ist (Römer 3,25; Römer 5,8-9; 2. Korinther 5,14-15; 1. Petrus 2,24; 1. Petrus 3,18).
Wir lehren, dass unsere Rechtfertigung durch seine buchstäbliche, leibliche Auferstehung von den Toten sichergestellt ist und dass er nun zur Rechten des Vaters aufgefahren ist, wo er als unser Fürsprecher und Hoher Priester für uns eintritt (Matthäus 28,6; Lukas 24,38-39; Apostelgeschichte 2,30-31; Römer 8,34; 1. Korinther 15,12-23; Hebräer 7,25; Hebräer 9,24; 1. Johannes 2,1).
Wir lehren, dass Gott mit der Auferstehung Jesu Christi aus dem Grab die Gottheit seines Sohnes bestätigt und den Beweis erbracht hat, dass Gott das Sühnewerk Christi am Kreuz angenommen hat. Die leibliche Auferstehung Jesu ist auch die Garantie für ein zukünftiges Auferstehungsleben für alle Gläubigen (Johannes 5,26-29; Johannes 14,19; Römer 1,4; Römer 4,25; Römer 6,5-10; 1. Korinther 15,20.23).
Wir lehren, dass Jesus Christus wiederkommen wird, um die Gemeinde, die sein Leib ist, bei der Entrückung zu sich zu nehmen, und dass er mit seiner Gemeinde in Herrlichkeit zurückkehren und sein tausendjähriges Reich auf Erden aufrichten wird (Apostelgeschichte 1,9-11; 1. Thessalonicher 4,13-18; Offenbarung 20).
Wir lehren, dass der Herr Jesus Christus derjenige ist, durch den Gott die gesamte Menschheit richten wird (Johannes 5,22-23): die Gläubigen (1. Korinther 3,10-15; 2. Korinther 5,10), die lebenden Bewohner der Erde bei seiner glorreichen Wiederkunft (Matthäus 25,31-46) und die ungläubigen Toten am Großen Weißen Thron (Offenbarung 20,11-15).
Als Mittler zwischen Gott und den Menschen (1. Timotheus 2,5), als Haupt seines Leibes, der Gemeinde (Epheser 1,22; Epheser 5,23; Kolosser 1,18), und als kommender allumfassender König, der auf dem Thron Davids regieren wird (Jesaja 9,6-7; Lukas 1,31-33), ist er der endgültige Richter über alle, die es versäumen, ihr Vertrauen auf ihn als Herrn und Retter zu setzen (Matthäus 25,14-46; Apostelgeschichte 17,30-31).
Gott der Heilige Geist
Wir lehren, dass der Heilige Geist, die dritte Person der Dreieinigkeit, ewiger Gott, gleichrangig, wesensgleich und in gleicher Weise ewig mit dem Vater und dem Sohn ist (Matthäus 28,19; Apostelgeschichte 5,3-4; 1 Korinther 12,4-6; 2 Korinther 13,14) und alle göttlichen Vollkommenheiten besitzt, einschließlich Ewigkeit (Hebräer 9,14), Allgegenwart (Psalm 139,7-10), Allwissenheit (Jesaja 40,13-14), Allmacht (Römer 15,13) und Wahrheit (Johannes 16,13).
Wir lehren, dass der Heilige Geist nicht nur eine Kraft oder eine Macht ist, sondern eine unterscheidbare göttliche Person, die denkt (1. Korinther 2,10-13), einen Willen hat (1. Korinther 12,11), spricht (Apostelgeschichte 28,25-26) und betrübt werden kann (Epheser 4,30).
Wir lehren, dass es das Werk des Heiligen Geistes ist, den göttlichen Willen in Bezug auf die gesamte Menschheit auszuführen. Wir erkennen sein souveränes Wirken in der Schöpfung (1. Mose 1,2), in der Inkarnation (Matthäus 1,18), in der schriftlichen Offenbarung (2. Petrus 1,20-21) und im Erlösungswerk (Johannes 3,5-7) an.
Wir lehren, dass das Wirken des Heiligen Geistes in diesem Zeitalter zu Pfingsten begann (Apostelgeschichte 1,5; Apostelgeschichte 2,4), als er wie von Christus verheißen vom Vater und vom Sohn gesandt wurde (Johannes 14,16-17; Johannes 15,26), um den Aufbau des Leibes Christi einzuleiten und zu vollenden (Epheser 2,22), der die Gemeinde ist (Epheser 1,21-22). Der Heilige Geist überführt die Welt von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht (Johannes 16,8-11), verherrlicht den Herrn Jesus Christus (Johannes 16,14) und verwandelt die Gläubigen in das Bild Christi (Römer 8,29; 2. Korinther 3,18).
Wir lehren, dass der Heilige Geist der übernatürliche und souveräne Wirkende der Neugeburt ist (Titus 3,5) und alle Gläubigen in den Leib Christi tauft (1. Korinther 12,13). Der Heilige Geist wohnt ihnen auch inne (Römer 8,9), heiligt sie (2. Korinther 3,18), lehrt sie (1. Johannes 2,20.27), befähigt sie zum Dienst (1. Korinther 12,4.9) und versiegelt sie bis auf den Tag der Erlösung (2. Korinther 1,22; Epheser 1,13; 4,30).
Wir lehren, dass der Heilige Geist der göttliche Lehrer ist, der die Apostel und Propheten in alle Wahrheit geführt hat, als sie Gottes spezielle Offenbarung, die Bibel, schrieben (Johannes 14,26; 16,13; vgl. 2 Petrus 1,19-21). Jeder Gläubige besitzt die ihm innewohnende Gegenwart des Heiligen Geistes vom Augenblick der Erlösung an (Römer 8,9), und es ist die Pflicht aller, die aus dem Geist geboren sind, mit dem Geist erfüllt zu sein (vom Geist beherrscht zu sein) (Epheser 5,18).
Wir lehren, dass der Heilige Geist der Gemeinde geistliche Gaben zu ihrer Erbauung gibt (Apostelgeschichte 1,8; 1. Korinther 12,4-11; 1. Korinther 14,26). Der Heilige Geist verherrlicht weder sich selbst noch seine Gaben durch demonstrative Zurschaustellung (1. Korinther 14,33), sondern er verherrlicht Christus (Johannes 16,13-14), indem er sein Erlösungswerk auf sein Volk in der Neugeburt und Heiligung anwendet (2. Korinther 3,18; Titus 3,5).
Wir lehren in dieser Hinsicht, dass Gott, der Heilige Geist, auch heute souverän ist in der Verleihung aller seiner Gaben zur Vervollkommnung der Heiligen (1. Korinther 12,4-11; Epheser 4,7-12), und dass die Zungenrede und das Wirken von Wunderzeichen aus der Anfangszeit der Gemeinde aufgehört haben (1. Korinther 13,8-10; Epheser 2,20), nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, auf die Apostel als Offenbarer der göttlichen Wahrheit hinzuweisen und sie zu bestätigen (2. Korinther 12,12; Hebräer 2,1-4). Die Wundergaben waren nie dazu bestimmt, das Leben der Gläubigen zu prägen (z. B. 1. Timotheus 5,23).
Der Mensch
Wir lehren, dass der Mensch direkt und unmittelbar von Gott geschaffen wurde (1. Mose 2,7), nach seinem Bild und Gleichnis (1. Mose 1,26-28; 1. Mose 5,1; Jakobus 3,9), frei von Sünde (1. Mose 1,31) und ausgestattet mit einer rationalen Natur, Intelligenz, freiem Willen und moralischer Verantwortung Gott gegenüber (1. Mose 2,15-25).
Wir lehren, dass der Mensch von Gott entweder als Mann oder als Frau erschaffen wurde, als unterschiedliche Geschlechter, die biologisch definiert sind und jedem Individuum bei der Empfängnis göttlich verliehen werden (1. Mose 1,27; 1. Mose 2,5-23; Hiob 3,3; Psalm 139,13-14; 1. Korinther 11,3-15). Der Versuch, die beiden Geschlechter zu verwechseln, ist Gott ein Gräuel (3. Mose 18,22; 5. Mose 22,5; Römer 1,26-27; 1. Korinther 6,9-10).
Wir lehren, dass es Gottes Absicht bei der Erschaffung des Menschen war, dass der Mensch Gott verherrlicht, sich der Gemeinschaft Gottes erfreut, sein Leben nach dem Willen Gottes lebt und dadurch Gottes Absicht für den Menschen in der Welt erfüllt (Jesaja 43,7; 1. Korinther 10,31; Kolosser 1,16; Offenbarung 4,11).
Wir lehren, dass der Mensch durch Adams Sünde des Ungehorsams gegenüber dem geoffenbarten Willen und Wort Gottes seine Unschuld verlor, die Strafe des geistlichen und körperlichen Todes auf sich nahm, dem Zorn Gottes unterworfen wurde und von Natur aus verdorben und völlig unfähig wurde, abgesehen von der göttlichen Gnade, das zu wählen oder zu tun, was für Gott wohlgefällig ist. Der Mensch ist hoffnungslos verloren, denn er verfügt über keine eigenen Kräfte, die ihn wiederherstellen könnten. Die Errettung des Menschen ist somit ausschließlich aus Gottes Gnade durch das Erlösungswerk unseres Herrn Jesus Christus (1. Mose 2,16-17; 1. Mose 3,1-19; Johannes 3,36; Römer 3,23; Römer 6,23; 1. Korinther 2,14; Epheser 2,1-3; 1. Timotheus 2,13-14; 1. Johannes 1,8)
Wir lehren, dass, weil alle Menschen in Adam waren – vereint mit ihm als Vertreter der Menschheit -, allen Menschen aller Zeitalter die Schuld der Sünde zugerechnet wurde und eine verdorbene Natur übertragen wurde, wobei Jesus Christus die einzige Ausnahme ist (Römer 5,12.18-19; Römer 8,3; 1. Korinther 15,22; 2. Korinther 5,21). Alle Menschen sind also von Natur aus, aus eigener Wahl und nach göttlicher Deklaration Sünder (Psalm 14,1-3; Jeremia 17,9; Römer 3,9-18.23; Römer 5,10-12).
Errettung
Wir lehren, dass die Errettung allein von Gott aus Gnade auf der Grundlage der Erlösung durch Jesus Christus – den Verdienst seines Lebens in vollkommener Gerechtigkeit und seines sühnenden Blutes – und nicht auf der Grundlage von menschlichen Verdiensten oder Werken geschehen ist (Johannes 1,12; Römer 5,18-19; Epheser 1,7; Epheser 2,8-10; 1. Petrus 1,18-19).
Erwählung
Wir lehren, dass die Erwählung der souveräne Akt Gottes ist, durch den er vor Grundlegung der Welt bedingungslos alle diejenigen in Christus erwählt hat, die er aus Gnade jemals erneuert, errettet und heiligt (Römer 8,28-30; Römer 9,11-16; Epheser 1,4-11; 2 Thessalonicher 2,13; 2. Timotheus 2,10; 1. Petrus 1,1-2).
Wir lehren, dass die souveräne Erwählung der Verantwortung des Menschen, Buße zu tun und Christus als Retter und Herrn zu vertrauen, weder widerspricht noch aufhebt (Hesekiel 18,23.32; Hesekiel 33,11; Johannes 3,18-19.36; Johannes 5,40; Römer 9,19-23; 2. Thessalonicher 2,10-12; Offenbarung 22,17). Da die souveräne Gnade jedoch sowohl die Mittel zum Empfang des Heilsgeschenks als auch die Gabe selbst umfasst, wird die souveräne Erwählung zu dem führen, was Gott bestimmt. Alle, die der Vater erwählt hat, wird er wirksam zu sich rufen. Alle, die der Vater wirksam zu sich ruft, werden im Glauben kommen. Und alle, die im Glauben kommen, wird der Vater (Johannes 6,37-40.44; Apostelgeschichte 13,48; Römer 8,30).
Wir lehren, dass Gottes Erwählung von völlig verdorbenen Sündern bedingungslos ist und allein auf der souveränen Freiheit von Gottes eigenem Willen beruht. Die Erwählung ist ein Ausdruck der unverdienten Gunst Gottes und hat nichts mit der Initiative des Sünders zu tun. Sie beruht nicht darauf, dass Gott voraussieht, was die Sünder aus eigenem Willen tun könnten, und auch nicht als Reaktion auf ihren vorhergesehenen Glauben. Die Erwählung erfolgt vielmehr ausschließlich aus seiner souveränen Gnade und Barmherzigkeit (Römer 9,11.16; Epheser 1,4-7; Titus 3,4-7; 1. Petrus 1,2).
Wir lehren, dass die Erwählung nicht nur als eine abstrakte Souveränität betrachtet werden sollte. Gott ist wirklich souverän, aber er übt diese Souveränität in Harmonie mit seinen anderen Eigenschaften aus, insbesondere mit seiner Allwissenheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit, Weisheit, Gnade und Liebe (Römer 9,11-16). Diese Souveränität wird immer den Willen Gottes in einer Weise zur Geltung bringen, die völlig mit seinem Charakter übereinstimmt, wie er im Leben unseres Herrn Jesus Christus offenbart wurde (Matthäus 11,25-28; 2. Timotheus 1,9).
Sühnung
Wir lehren, dass der Herr Jesus durch seinen vollkommenen Gehorsam und sein Opfer, das er Gott durch den ewigen Geist dargebracht hat (Hebräer 9,14; Hebräer 10,14), die Gerechtigkeit Gottes vollkommen befriedigt hat (Hebräer 2,17; 1. Johannes 4,10), den Zorn Gottes besänftigt hat (Römer 3,25-26; vgl. Römer 1,18), die Versöhnung erwirkt (Römer 5,10) und ein ewiges Erbe im Reich der Himmel erworben (Hebräer 9,15), und zwar für alle, die der Vater ihm gegeben hat (Johannes 6,39; Johannes 10,14-15.28-29; Johannes 17,2.9.24).
Neugeburt
Wir lehren, dass die Neugeburt ein übernatürliches Werk des Heiligen Geistes ist, durch das eine erneuerte Natur und geistliches Leben geschenkt wird (Johannes 3,3-7; 2. Korinther 5,17; Titus 3,5). Es geschieht augenblicklich und wird allein durch die Kraft des Heiligen Geistes mittels des Wortes Gottes vollbracht (Johannes 5,24; Jakobus 1,18; 1. Petrus 1,23). Infolge dieser göttlichen Erleuchtung (2. Korinther 4,6) antwortet der bußfertige Sünder, der durch den Heiligen Geist dazu befähigt wurde, im Glauben an Christus (1. Johannes 5,1).
Rechtfertigung
Wir lehren, dass die Rechtfertigung vor Gott ein Akt Gottes ist (Römer 8,33), in dem er diejenigen für gerecht erklärt, die aufgrund seiner unwiderstehlichen Gnade von ihren Sünden umkehren (Lukas 13,3; Apostelgeschichte 2,38; Apostelgeschichte 3,19; Apostelgeschichte 11,18; Römer 2,4; 2. Korinther 7,10; vgl. Jesaja 55,6-7), sich im Glauben an Christus wenden (Apostelgeschichte 16,31; Apostelgeschichte 20,21; Römer 1,16; Römer 3,22.26; Galater 3,22) und ihn als souveränen Herrn bekennen (Römer 10,9-10; 1. Korinther 12,3; 2. Korinther 4,5; Philipper 2,11).
Wir lehren, dass die Gerechtigkeit der Rechtfertigung dem Gläubigen nicht eingegossen wird und auch nicht durch irgendeine Tugend oder ein Werk des Menschen erlangt wird (Römer 3,20; Römer 4,4-6), sondern dass sie die rechtliche Erklärung des gerechten Standes vor Gott ist (5. Mose 25,1; Römer 8,1.33-34). Wir lehren, dass die Rechtfertigung darin besteht, dass Christus unsere Sünden zugerechnet werden (Kolosser 2,14; 1. Petrus 2,24) und dass uns Christi Gerechtigkeit zugerechnet wird (1. Korinther 1,30; 2. Korinther 5,21; vgl. Römer 5,18-19), und zwar allein durch den Glauben und nicht durch Werke (Römer 3,28; Römer 4,4-5; Römer 5,1; Galater 2,16; Galater 3,11.24). Auf diese Weise ist Gott „gerecht und rechtfertigt den, der an Jesus glaubt“ (Römer 3,26).
Heiligung
Wir lehren, dass jeder Gläubige bei seiner Bekehrung für Gott geheiligt (abgesondert) wird, für heilig erklärt und daher als Heiliger bezeichnet wird. Diese Heiligung ist von der Stellung her und augenblicklich und sollte nicht mit der fortschreitenden Heiligung verwechselt werden. Diese Heiligung hat mit dem Stand des Gläubigen zu tun, nicht mit seinem gegenwärtigen Wandel oder Zustand (Apostelgeschichte 20,32; 1. Korinther 1,2; 1. Korinther 1,30; 1. Korinther 6,11; 2. Thessalonicher 2,13; Hebräer 2,11; Hebräer 3,1; Hebräer 10,10.14; Hebräer 13,12; 1. Petrus 1,2).
Wir lehren, dass es durch das Wirken des Heiligen Geistes auch eine fortschreitende Heiligung gibt, durch die der Zustand des Gläubigen in größere Übereinstimmung mit der Stellung gebracht wird, die der Gläubige durch die Rechtfertigung genießt. Durch den Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes und die Befähigung durch den Heiligen Geist ist der Gläubige in der Lage, ein Leben zunehmender Heiligkeit in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu führen und unserem Herrn Jesus Christus immer ähnlicher zu werden (Johannes 17,17.19; Römer 6,1-22; Römer 8,29; 2. Korinther 3,18; 1. Thessalonicher 4,3-4; 1. Thessalonicher 5,23).
In dieser Hinsicht lehren wir, dass jeder errettete Mensch in einen täglichen Kampf verwickelt ist – die neue Schöpfung in Christus kämpft gegen das Fleisch -, dass aber für den Sieg durch die Kraft des innewohnenden Heiligen Geistes ausreichend Vorsorge getroffen ist. Der Kampf bleibt jedoch das ganze irdische Leben hindurch beim Gläubigen und ist erst dann vollständig beendet, wenn er Christus von Angesicht zu Angesicht sieht. Alle Behauptungen über die Ausrottung der Sünde in diesem Leben sind unbiblisch. Eine Ausrottung der Sünde ist nicht möglich, aber der Heilige Geist rüstet für den Sieg über die Sünde aus (Galater 5,16-25; Epheser 4,22-24; Philipper 3,12; Kolosser 3,9-10; 1. Petrus 1,14-16; 1. Johannes 3,2-9).
Heilssicherheit
Wir lehren, dass alle Erlösten, wenn sie einmal gerettet sind, durch Gottes Macht bewahrt werden und somit für immer in Christus sicher sind (Johannes 5,24; Johannes 6,37-40; Johannes 10,27-30; Römer 5,9-10; Römer 8,1.31-39; 1. Korinther 1,4-8; Epheser 4,30; Hebräer 7,25; Hebräer 13,5; 1. Petrus 1,5; Judas 24). Diejenigen, die sich einmal zum Glauben bekannt haben und später den Herrn verleugnen, zeigen durch ihr Weggehen von uns, dass sie nie wirklich gerettet waren (1. Johannes 2,19).
Wir lehren, dass es das Vorrecht der Gläubigen ist, sich durch das Zeugnis des Wortes Gottes in der Gewissheit ihres Heils zu freuen, das jedoch eindeutig verbietet, die christliche Freiheit als Anlass für ein sündiges Leben und Fleischlichkeit zu nutzen (Römer 6,15-22; Römer 13,13-14; Galater 5,13; Galater 5,25-26; Titus 2,11-14).
Wahre Errettung zeigt sich in Früchten, die der Buße würdig sind und sich in gerechter Gesinnung und Wandel zeigen. Gute Werke sind der angemessene Beweis und die Frucht der Neugeburt (1. Korinther 6,19-20; Epheser 2,10) und werden in dem Maße erfahren, wie der Gläubige sich der Kontrolle des Heiligen Geistes in seinem Leben durch treuen Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes unterwirft (Epheser 5,17-21; Philipper 2,12b; Kolosser 3,16; 2. Petrus 1,4-10). Dieser Gehorsam bewirkt, dass der Gläubige dem Bild unseres Herrn Jesus Christus immer ähnlicher wird (2. Korinther 3,18). Diese Gleichgestaltung findet ihren Höhepunkt in der Verherrlichung des Gläubigen bei der Wiederkunft Christi (Römer 8,17; 2. Petrus 1,4; 1. Johannes 3,2-3).
Absonderung
Wir lehren, dass die Absonderung von der Sünde im gesamten Alten und Neuen Testament deutlich gefordert wird und dass die Heilige Schrift deutlich darauf hinweist, dass in der Endzeit Abfall und Weltlichkeit zunehmen werden (2. Korinther 6,14-7,1; 2. Timotheus 3,1-5).
Wir lehren, dass alle Erlösten aus tiefer Dankbarkeit für die unverdiente Gnade Gottes, die uns zuteilgeworden ist, und weil unser herrlicher Gott unserer völligen Hingabe so würdig ist, so leben sollen, dass wir unsere anbetende Liebe zu Gott zeigen und keine Schande auf unseren Herrn und Erlöser bringen. Wir lehren auch, dass die Absonderung von aller religiösen Abtrünnigkeit und allen weltlichen und sündigen Praktiken uns von Gott befohlen wird (Römer 12,1-2; 1. Korinther 5,9-13; 2. Korinther 6,14-7,1; 1. Johannes 2,15-17; 2. Johannes 9-11).
Wir lehren, dass Gläubige für unseren Herrn Jesus Christus abgesondert sein sollen (2. Thessalonicher 1,11-12; Hebräer 12,1-2) und bekräftigen, dass das christliche Leben ein Leben der gehorsamen Gerechtigkeit ist, das die Seligpreisungen (Matthäus 5,2-12) und ein ständiges Streben nach Heiligkeit widerspiegelt (Römer 12,1-2; 2. Korinther 7,1; Hebräer 12,14; Titus 2,11-14; 1. Johannes 3,1-10).
Die Gemeinde
Wir lehren, dass alle, die ihren Glauben auf Jesus Christus setzen, vom Heiligen Geist unmittelbar in einen vereinten geistlichen Leib, die Gemeinde (1. Korinther 12,12-13), die Braut Christi (2. Korinther 11,2; Epheser 5,23-32; Offenbarung 19,7-8), eingesetzt werden, deren Haupt Christus ist (Epheser 1,22; Epheser 4,15; Kolosser 1,18).
Wir lehren, dass die Bildung der Gemeinde, des Leibes Christi, am Pfingsttag begann (Apostelgeschichte 2,1-21.38-47) und beim Kommen Christi für die Seinen bei der Entrückung vollendet sein wird (1. Korinther 15,51-52; 1. Thessalonicher 4,13-18).
Wir lehren, dass die Gemeinde demnach ein einzigartiger, von Christus geschaffener geistlicher Organismus ist, der aus allen neugeborenen Menschen (d. h. Gläubigen) des gegenwärtigen Zeitalters besteht (Epheser 2,11-3,6). Die Gemeinde unterscheidet sich von Israel (1. Korinther 10,32), ein Geheimnis, das erst in diesem Zeitalter offenbart wurde (Epheser 3,1-6; Epheser 5,32).
Wir lehren, dass die Gründung und der Fortbestand von Ortsgemeinden in den Schriften des Neuen Testaments klar gelehrt und definiert wird (Apostelgeschichte 14,23; Apostelgeschichte 14,27; Apostelgeschichte 20,17; Apostelgeschichte 20,28; Galater 1,2; Philipper 1,1; 1. Thessalonicher 1,1; 2. Thessalonicher 1,1) und dass die Glieder des einen geistlichen Leibes angewiesen sind, sich in örtlichen Versammlungen zusammenzuschließen (1. Korinther 11,18-20; Hebräer 10,25).
Wir lehren, dass Christus die eine höchste Autorität für die Gemeinde ist (1. Korinther 11,3; Epheser 1,22; Kolosser 1,18) und dass Gemeindeleitung, Gaben, Ordnung, Gemeindezucht und Gottesdienst alle durch seine Souveränität eingesetzt wurden, wie es in der Schrift zu finden ist. Die biblisch bestimmten Amtsträger, die unter Christus und über der Gemeinde dienen, sind Älteste (auch Aufseher und Pastoren genannt, Apostelgeschichte 20,28; Epheser 4,11) und Diakone, die beide biblische Qualifikationen erfüllen müssen (1. Timotheus 3,1-13; Titus 1,5-9; 1. Petrus 5,1-5).
Wir lehren, dass die Ältestenschaft einer Ortsgemeinde aus geistlich qualifizierten Männern besteht, die als Diener Christi leiten oder führen (1. Timotheus 2,11-12; 1. Timotheus 5,17-22) und seine Autorität bei der Leitung der Gemeinde haben. Die Gemeinde soll sich ihrer Leitung unterordnen (Hebräer 13,7.17).
Wir lehren die Wichtigkeit der Jüngerschaft (Matthäus 28,19-20; 2. Timotheus 2,2), die gegenseitige Verantwortlichkeit aller Gläubigen (Matthäus 18,5-14) sowie die Notwendigkeit der Zurechtweisung sündigender Gemeindeglieder in Übereinstimmung mit den Maßstäben der Schrift (Matthäus 18,15-22; Apostelgeschichte 5,1-11; 1. Korinther 5,1-13; 2. Thessalonicher 3,6-15; 1. Timotheus 1,19-20; Titus 1,10-16).
Wir lehren die Selbständigkeit der Ortsgemeinde, frei von jeglicher äußeren Autorität oder Kontrolle, mit dem Recht auf Selbstverwaltung und frei von der Einmischung jeglicher Hierarchie von Einzelpersonen oder Organisationen (Titus 1,5).
Wir lehren, dass es nach der Heiligen Schrift richtig ist, dass wahre Gemeinden bei der Darstellung und Ausbreitung des Glaubens zusammenarbeiten. Jede Ortsgemeinde sollte jedoch durch ihre Ältesten und deren Auslegung und Anwendung der Heiligen Schrift das alleinige Urteil über das Maß und die Methode ihrer Zusammenarbeit haben. Die Ältesten sollten alle anderen Angelegenheiten der Mitgliedschaft, der Gemeindeordnung, der Gemeindezucht, der Wohltätigkeit und der Leitung bestimmen (Apostelgeschichte 15,19-31; Apostelgeschichte 20,28; 1. Korinther 5,4-7.13; 1. Petrus 5,1-4).
Wir lehren, dass der Zweck der Gemeinde darin besteht, Gott zu verherrlichen (Epheser 3,21), indem sie sich selbst im Glauben aufbaut (Epheser 4,13-16), durch die Unterweisung im Wort (2. Timotheus 2,2; 2. Timotheus 2,15; 2. Timotheus 3,16-17), durch Gemeinschaft (Apostelgeschichte 2,47; 1. Johannes 1,3), durch das Halten der Verordnungen (Lukas 22,19; Apostelgeschichte 2,38-42) und durch die Förderung und Verbreitung des Evangeliums in der ganzen Welt (Matthäus 28,19; Apostelgeschichte 1,8; Apostelgeschichte 2,42).
Wir lehren die Berufung aller Heiligen zum Dienst (1. Korinther 15,58; Epheser 4,12; Offenbarung 22,12).
Wir lehren, dass die Gemeinde ihren von Gott gegebenen Auftrag erfüllen muss, während Gott seine Absicht in der Welt verwirklicht. Zu diesem Zweck gibt er der Gemeinde geistliche Gaben. Er gibt Männer, die dazu auserwählt sind, die Heiligen für das Werk des Dienstes auszurüsten (Epheser 4,7-12), und er gibt auch jedem Mitglied des Leibes Christi einzigartige und besondere geistliche Fähigkeiten (Römer 12,5-8; 1. Korinther 12,4-31; 1. Petrus 4,10-11).
Wir lehren, dass der frühen Gemeinde zwei Arten von Gaben gegeben wurden: Wundergaben göttlicher Offenbarung und Heilung, die während des Zeitalters der Apostel vorübergehend gegeben wurden, um die Glaubwürdigkeit der Botschaft der Apostel zu bestätigen (Hebräer 2,3-4; 2. Korinther 12,12), und Dienstgaben, die dazu gegeben wurden, die Gläubigen zur gegenseitigen Erbauung auszurüsten. Da die neutestamentliche Offenbarung nun vollständig ist, wird die Heilige Schrift zum alleinigen Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Botschaft eines Menschen. Daher sind bestätigende Wundergaben nicht mehr notwendig, um einen Menschen oder seine Botschaft zu bestätigen (1. Korinther 13,8-12). Wundergaben können sogar von Satan nachgeahmt werden, um sogar Gläubige zu täuschen (1. Korinther 13,13-14,12; Offenbarung 13,13-14). Die einzigen Gaben, die heute wirken, sind die nicht-offenbarenden ausrüstenden Gaben, die zur Erbauung gegeben werden (Römer 12,6-8).
Wir lehren, dass niemand heute die Gabe der Heilung besitzt, aber dass Gott das Gebet des Glaubens hört und es in Übereinstimmung mit seinem vollkommenen Willen für die Kranken, Leidenden und Geplagten beantworten wird (Lukas 18,1-6; Johannes 5,7-9; 2. Korinther 12,6-10; Jakobus 5,13-16; 1. Johannes 5,14-15).
Wir lehren, dass der Ortsgemeinde zwei Verordnungen anvertraut worden sind: die Taufe und das Mahl des Herrn (Apostelgeschichte 2,38-42). Die christliche Taufe durch Untertauchen (Apostelgeschichte 8,36-39) ist das feierliche und wunderbare Zeugnis eines Gläubigen, der seinen Glauben an den gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Erlöser und seine Vereinigung mit ihm im Tod für die Sünde und in der Auferstehung zu einem neuen Leben bekundet (Römer 6,1-11). Es ist auch ein Zeichen der Gemeinschaft und Identifikation mit dem sichtbaren Leib Christi (Apostelgeschichte 2,41-42).
Wir lehren, dass das Mahl des Herrn zum Gedächtnis und zur Verkündigung seines Todes dient, bis er wiederkommt, und dass ihm immer eine ernste Selbstprüfung vorausgehen sollte (1. Korinther 11,28-32). Wir lehren auch, dass die Elemente des Herrenmahls zwar nur ein Abbild des Fleisches und Blutes Christi sind, dass die Teilnahme am Mahl des Herrn aber dennoch eine tatsächliche Gemeinschaft mit dem auferstandenen Christus ist, der jedem Gläubigen innewohnt und so gegenwärtig ist und mit seinem Volk Gemeinschaft hat (1. Korinther 10,16).
Engel
Heilige Engel
Wir lehren, dass Engel geschaffene Wesen sind und daher nicht angebetet werden dürfen. Obwohl sie in der Schöpfung einen höheren Rang einnehmen als der Mensch, sind sie dazu geschaffen, Gott zu dienen und ihn anzubeten (Lukas 2,9-14; Hebräer 1,6-7.14; Hebräer 2,6-7; Offenbarung 5,11-14; Offenbarung 19,10; Offenbarung 22,9).
Gefallene Engel
Wir lehren, dass Satan ein geschaffener Engel ist, der die wirksame Ursache der ersten Sünde war. Er hat das Gericht Gottes auf sich gezogen, indem er sich gegen seinen Schöpfer auflehnte (Jesaja 14,12-17; Hesekiel 28,11-19), indem er bei seinem Fall zahlreiche Engel mit sich riss (Matthäus 25,41; Offenbarung 12,1-14) und indem er durch seine Versuchung von Adam und Eva die Sünde in die Menschheit hineinbrachte (1. Mose 3,1-15).
Wir lehren, dass Satan der offene und erklärte Feind Gottes und der Menschen ist (Jesaja 14,13-14; Matthäus 4,1-11; Offenbarung 12,9-10); dass er der Fürst dieser Welt ist, der durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi besiegt wurde (Römer 16,20); und dass er auf ewig im Feuersee bestraft werden wird (Jesaja 14,12-17; Hesekiel 28,11-19; Matthäus 25,41; Offenbarung 20,10).
Letzte Dinge
Tod
Wir lehren, dass der physische Tod nicht den Verlust unseres immateriellen Bewusstseins bedeutet (Offenbarung 6,9-11), dass die Seele des Erlösten unmittelbar in die Gegenwart Christi übergeht (Lukas 23,43; Philipper 1,23; 2. Korinther 5,8), dass es eine Trennung von Seele und Leib gibt (Philipper 1,21-24), und dass diese Trennung für diejenigen, die in Christus sind, bis zur Entrückung andauern wird (1. Thessalonicher 4,13-17), die die erste Auferstehung einleitet (Offenbarung 20,4-6), wenn unsere Seele und unser Körper wieder vereint sein werden, um für immer mit unserem Herrn verherrlicht zu werden (Philipper 3,21; 1. Korinther 15,35-44; 1. Korinther 15,50-54). Bis dahin bleiben die Seelen der Erlösten in Christus in freudiger Gemeinschaft mit ihm im gegenwärtigen Himmel (2. Korinther 5,8).
Wir lehren die leibliche Auferstehung aller Menschen, die Geretteten zum ewigen Leben (Johannes 6,39; Römer 8,10-11.19-23; 2. Korinther 4,14) und die Verlorenen zum Gericht und zur ewigen Strafe (Daniel 12,2; Johannes 5,29; Offenbarung 20,13-15).
Wir lehren, dass die Seelen der Unerlösten nach dem Tod in der vorläufigen Hölle unter Strafe gehalten werden bis zur zweiten Auferstehung (Lukas 16,19-26; Offenbarung 20,13-15), wenn die Seele und der Auferstehungsleib vereint werden (Johannes 5,28-29). Sie erscheinen dann beim Gericht des Großen Weißen Throns (Offenbarung 20,11-15) und werden in die ewige Hölle, den Feuersee, geworfen (Matthäus 25,41-46; Offenbarung 20,15), vom Leben Gottes abgeschnitten und erleiden seinen Zorn für immer (Daniel 12,2; Matthäus 25,41-46; 2. Thessalonicher 1,7-9).
Die Entrückung der Gemeinde
Wir lehren das persönliche, leibliche Kommen unseres Herrn Jesus Christus vor der siebenjährigen Trübsal (1. Thessalonicher 4,16; Titus 2,13), um seine Gemeinde von dieser Erde zu entrücken (Johannes 14,1-3; 1. Korinther 15,51-53; 1. Thessalonicher 4,15-5,11). Wir lehren, dass Er zwischen der Entrückung und Seiner glorreichen Rückkehr auf die Erde mit Seinen Heiligen die Gläubigen nach ihren Werken belohnen wird (1. Korinther 3,11-15; 2. Korinther 5,10).
Die Drangsalszeit
Wir lehren, dass unmittelbar nach der Wegnahme der Gemeinde von der Erde (Johannes 14,1-3; 1. Thessalonicher 4,13-18) die gerechten Gerichte Gottes über eine ungläubige Welt ausgegossen werden (Jeremia 30,7; Daniel 9,27; Daniel 12,1; 2. Thessalonicher 2,7-12; Offenbarung 16), und dass diese Gerichte ihren Höhepunkt in der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit auf die Erde finden werden (Matthäus 24,27-31; Matthäus 25,31-46; 2. Thessalonicher 2,7-12). Zu dieser Zeit werden die Heiligen des Alten Testaments und die Heiligen der Trübsal auferweckt und die Lebenden werden gerichtet (Daniel 12,2-3; Offenbarung 20,4-6). Dieser Zeitraum umfasst die siebzigste Woche der Prophezeiung Daniels (Daniel 9,24-27; Matthäus 24,15-31; Matthäus 25,31-46).
Die Wiederkunft und die Tausendjährige Herrschaft
Wir lehren, dass Christus nach der Drangsalszeit auf die Erde kommen wird, um den Thron Davids einzunehmen (Matthäus 25,31; Lukas 1,31-33; Apostelgeschichte 1,10-11; Apostelgeschichte 2,29-30; vgl. Offenbarung 3,21) und sein messianisches Reich für tausend Jahre auf der Erde zu errichten (Offenbarung 20,1-7). Während dieser Zeit werden die auferstandenen Heiligen mit ihm über Israel und alle Völker der Erde herrschen (Hesekiel 37,21-28; Daniel 7,17-22; Offenbarung 19,11-16). Dieser Herrschaft wird der Sturz des Antichristen und des Falschen Propheten vorausgehen sowie die Wegnahme Satans aus der Welt (Daniel 7,17-27; Offenbarung 20,1-7).
Wir lehren, dass das Königreich selbst die Erfüllung der Verheißung Gottes an Israel sein wird (Jesaja 65,17-25; Hesekiel 37,21-28; Sacharja 8,1-17), ihnen das Land wiederzugeben, das sie durch ihren Ungehorsam verwirkt haben (5. Mose 28,15-68). Das Ergebnis ihres Ungehorsams war, dass Israel vorübergehend beiseitegelegt wurde (Matthäus 21,43; Römer 11,1-26), aber durch Umkehr wieder erweckt werden wird, um in das Land des Segens zu gelangen (Jeremia 31,31-34; Hesekiel 36,22-32; Römer 11,25-29).
Wir lehren, dass diese Zeit der Herrschaft unseres Herrn von Harmonie, Gerechtigkeit, Frieden, Rechtschaffenheit und langem Leben geprägt sein wird (Jesaja 11; Jesaja 65,17-25; Hesekiel 36,33-38; Sacharja 8,4) und dass sie mit der Befreiung Satans zu Ende gehen wird (Offenbarung 20,7).
Das Gericht über die Verlorenen
Wir lehren, dass Satan, nachdem er nach der tausendjährigen Herrschaft Christi freigelassen wurde (Offenbarung 20,7), die Nationen der Erde verführen und zum Kampf gegen die Heiligen und die geliebte Stadt versammeln wird, wobei Satan und sein Heer von Feuer vom Himmel verschlungen werden (Offenbarung 20,9). Danach wird Satan in den Feuer- und Schwefelsee geworfen (Matthäus 25,41; Offenbarung 20,10), woraufhin Christus, der Richter aller Menschen (Johannes 5,22), alle Ungläubigen auferwecken und beim Gericht des Großen Weißen Throns richten wird.
Wir lehren, dass diese Auferstehung der unerlösten Toten zum Gericht eine physische, leibliche Auferstehung sein wird (Johannes 5,28-29), bei der sie zur ewigen, bewussten Strafe im Feuersee überantwortet werden (Matthäus 25,41; Offenbarung 20,11-15).
Ewigkeit
Wir lehren, dass nach dem Ende des tausendjährigen Reiches, der kurzzeitigen Freilassung Satans und dem Gericht über die Ungläubigen (2. Thessalonicher 1,9; Offenbarung 20,7-15,) die Erlösten in den ewigen Zustand der Herrlichkeit mit Gott eingehen werden, wonach die Elemente dieser Erde aufgelöst (2. Petrus 3,10) und durch eine neue Erde ersetzt werden, in der nur Gerechtigkeit wohnt (Epheser 5,5; Offenbarung 20,15; Offenbarung 21-22). Danach wird die himmlische Stadt aus dem Himmel herabkommen (Offenbarung 21,2) und die Wohnung der Heiligen sein, wo sie für immer Gemeinschaft mit Gott und untereinander haben werden (Johannes 17,3; Offenbarung 21-22). Nachdem unser Herr Jesus Christus seinen Erlösungsauftrag erfüllt hat, wird er Gott dem Vater das Reich übergeben (1. Korinther 15,24-28), damit der dreieinige Gott in allem ewig regiere (1. Korinther 15,28).
Anmerkungen
In diesem Teil möchten wir dem Lehrbekenntnis einige Anmerkungen hinzufügen. Dabei handelt es sich nicht um Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Lehre, sondern um Klarstellungen, die wir für angebracht halten.
Gott
Im Lehrbekenntnis werden Gott der Vater, Gott der Sohn, und Gott der Heilige Geist mit den folgenden Worten beschrieben: „Gott der Vater, die erste Person der Dreieinigkeit … Jesus Christus, die zweite Person der Dreieinigkeit … der Heilige Geist, die dritte Person der Dreieinigkeit“. Wir möchten betonen, dass die Charakterisierung als erste, zweite bzw. dritte Person der Dreieinigkeit lediglich eine logische Reihenfolge darstellt und in keiner Weise eine hierarchische oder zeitliche Reihenfolge beschreibt. Wie es das restliche Bekenntnis verdeutlicht, sind die drei Personen der Dreieinigkeit gleichrangig und wesensgleich. Die logische Reihenfolge kann z.B., dem Missionsbefehl entnommen werden (Matthäus 28,19).
Gott der Vater
Im Lehrbekenntnis heißt es: „[Gott der Vater] ist der Schöpfer aller Dinge (1. Mose 1,1-31; Epheser 3,9)“. Wir möchten klarstellen, dass die Zuordnung der Schöpfung zu Gott dem Vater an dieser Stelle keineswegs derart zu verstehen, dass die Schöpfung exklusiv ein Werk des Vaters war. Wie die späteren Abschnitte deutlich machen, wird die aktive Rolle des Sohnes und des Heiligen Geistes in der Schöpfung ebenfalls beschrieben. Die Textreferenz in 1. Mose 1,1-31 erwähnt dabei nicht explizit Gott den Vater, sondern Gott (Elohim). Wenn der Text von Gott spricht und der Kontext es nicht anderweitig verdeutlicht, glauben wir, dass von dem dreieinen Gott die Rede ist. Wir halten 1. Korinther 8,6 für eine angemessenere Referenz an dieser Stelle.
Gott der Sohn
Im Lehrbekenntnis heißt es: „dass er [Jesus Christus] nun zur Rechten des Vaters aufgefahren ist“. Während wir der Aussage über die Himmelfahrt unseres Herrn vollständig zustimmen, beobachten wir im Neuen Testament, dass die „Rechte Gottes“ der vorherrschende Ausdruck in diesem Zusammenhang ist (Apostelgeschichte 2,33; Apostelgeschichte 7,55-56; Römer 8,34; Kolosser 3,1; Hebräer 10,12; Hebräer 12,2; 1. Petrus 3,22). Wir halten es zwar nicht für falsch von der Rechten des Vaters zu sprechen, bleiben aber lieber bei dem explizit biblischen Ausdruck der Rechten Gottes.